Arbeiten auf Rädern: Reisegewerbe und Digitale Nomaden

Du träumst davon mit dem eigenen Fahrzeug die Welt zu entdecken? Aber du weißt nicht, wie du das finanzieren kannst? Du hast keine Lust, jahrelang zu sparen, um dir den erträumten Lifestyle erst in Zukunft zu ermöglichen? Du möchtest jetzt Reisen und Arbeit unter einen Hut bringen? Dann könnte dieser Artikel dir dabei helfen, deine Träume schon heute zu leben.

Darüber, was Leben auf Rädern ist, haben wir bereits berichtet. Es gab viele Kommentare und E-Mails von euch. Einige haben uns aus ihrem Alltagsleben auf Rädern berichtet. Andere hatten viele Fragen. Vor allem dazu, wie ein Leben auf Rädern finanziert werden kann.

Wie schon erwähnt, schließt ein Leben auf Rädern im Wohnmobil, Wohnwagen oder Bauwagen Arbeit nicht aus.

Nicht jeder, der in einem Bauwagen lebt, reist. Viele gehen einer ganz normalen Arbeit nach.
Nicht jeder hat zuerst jahrelang gespart, um sich den Traum vom Reisen zu erfüllen. Viele arbeiten unterwegs.

Leben auf Rädern ist sehr vielseitig. Genauso wie die Art, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Um Licht ins Dunkle zu bringen, versuchen wir mal, uns einen Überblick darüber zu verschaffen, wie Leben auf Rädern mit Erwerbsarbeit kombiniert werden kann.

Lies auch hier, wie sich Langzeitreisende die Weltreise finanzieren.

Ortsabhängiges Arbeiten

Die meisten Menschen kennen Arbeit wohl so, dass sie morgens aus dem Bett springen, lecker frühstücken und dann freudig zur Arbeit fahren. Die Arbeitsstelle ist jeden Tag am gleichen Ort und sie wohnen im besten Fall gleich um die Ecke. Sie verbringen einen spannenden Tag dort und zu einer fest definierten Uhrzeit verlassen sie diesen Ort wieder, um nach Hause zu gehen mit dem schönen Gedanken daran, am nächsten Tag wieder kommen zu können.

Das ist dann ortsabhängiges Arbeiten.

Vielen Wagenbewohnern geht es genauso. Sie wohnen auf Wagenplätzen, Dauercampingplätzen, oder der Wagen steht im Garten einer Wohngemeinschaft auf dem Land.

Sie sind Selbständige, Freiberufler, Angestellte oder Arbeiter. Sie haben alle erdenklichen Berufe.

Jeden Tag schwingen sie sich auf ihre Fahrräder, oder fahren mit dem Auto zur Arbeit.

Wer einen festen Wohnort hat und nicht ständig unterwegs ist, hat mit dem Arbeiten eh kein Problem. Alle haben gemeinsam, dass sie einen unkonventionellen Wohnstil mit einem konventionellen Arbeitsleben verbinden.

Im Wagen lebt es sich naturnah, minimalistisch und meistens günstiger, als in einer Wohnung.

Bernd hat uns in einem Kommentar zu Was ist Leben auf Rädern erzählt, wie er das Leben im Wohnmobil mit einem ortsabhängigen Job kombiniert.

Er wohnt mit seiner Frau seit 4 Jahren im Wohnmobil. Sie hat einen ortsgebundenen Job. Deswegen haben sich die beiden mehrere Plätze, rund um den Arbeitsplatz herum, gesucht, die sie regelmäßig ansteuern. Das sind offizielle Wohnmobilstellplätze, aber auch Plätze bei Freunden oder in der Natur. Am Wochenende und im Urlaub geht´s dann auch schon mal weiter weg.

Ortsunabhängig Arbeiten

Willst du die Mobilität, die das Leben auf Rädern bietet, voll auskosten? Dann brauchst du einen Job, der ortsunabhängig ist.

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Saisonarbeit

Saisonarbeiter arbeiten (meistens angestellt) für eine bestimmte Zeit, ein paar Wochen oder Monate, z. B. in der Landwirtschaft oder im Tourismus.

Sie sind Köche, Kellner, Zimmermädchen, Erntehelfer, Ski- oder Surflehrer, usw.

Saisonarbeiter stellen ihren Wagen in der Nähe ihrer Arbeitsstelle ab. Für die Zeit, in der sie arbeiten, sind sie an einen Ort gebunden.

Saisonarbeiter haben alle Vor- und Nachteile eines Angestelltenjobs. Eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Sie arbeiten eine Weile an einem Ort und ziehen dann weiter. Entweder zum nächsten Job, oder sie machen eine Auszeit und leben von dem, was sie beim letzten Job verdient haben.

Homeoffice

Immer mehr Firmen bieten Jobs im Homeoffice an. Angestellte mit Homeoffice haben ihr Büro zu Hause im Wohnmobil. Sie sind gänzlich ortsungebunden, haben dennoch einen festen Job.

Angestellte mit Homeoffice können sich ihre Zeit bedingt frei einteilen und sie können oft nicht selbst entscheiden, wann und wie viel sie gerade arbeiten möchten. Auch fällt es schwer eine Trennung zwischen Arbeit und Freizeit zu finden – das betrifft wohl die meisten Menschen, die von zu Hause aus arbeiten.

Gerade auf Reisen kann es allerdings sehr schwierig sein, immer regelmäßig und/oder viel zu arbeiten.

Selbständige oder Freiberufler können, je nach Branche, auch ortsungebunden arbeiten.

Ob nun ortsgebunden oder ortsunabhängig, die Vor- und Nachteile seinen Lebensunterhalt als Selbständiger zu bestreiten sind die gleichen.

Auf Selbständigen lastet die ganze Verantwortung für ihre Firma und das unternehmerische Risiko. Dem Gegenüber steht ein hohes Maß an Selbstbestimmung und die Möglichkeit sich die Arbeitszeit so einzuteilen, wie man es möchte.

Reisegewerbe

Alle Handwerksberufe und viele andere Tätigkeiten können auch im Reisegewerbe ausgeübt werden.

Beim Reisegewerbe kommt nicht der Kunde zum Unternehmer, vielmehr ergreift der Unternehmer im Reisegewerbe selbst die Initiative und kommt zum Kunden.

Typische Berufe: Handwerker (z. B. Friseure), Straßenmusiker, Marktstandbetreiber, usw.

Digitale Nomaden

Ein digitaler Nomade ist ein Selbständiger oder Freiberufler, der fast nur ein Laptop und einen Internetanschluss für die Arbeit benötigt.

Der perfekte Job für´s Leben auf Rädern

Wenn du die totale mobile Freiheit suchst und möglichst (orts-)unabhängig Leben und Arbeiten möchtest, dann gibt es nur wenige Jobs, die zu diesem Lebensstil passen.

Der Job sollte folgende Kriterien erfüllen:

[checklist]

  • Ortsunabhängigkeit – du kannst den Job von überall aus machen
  • keinen direkten Kundenkontakt – du triffst deine Kunden höchstens im Internet oder am Telefon
  • du brauchst wenig Equipment – am besten nur einen Computer und (hin und wieder) einen Internetanschluss

[/checklist]

Und jetzt mal ganz konkret. Welche Berufe eignen sich am besten für ein Leben auf Rädern?

[starlist]

  • Autor
  • Blogger
  • Fotograf
  • Grafikdesigner
  • Programmierer
  • Softwareentwickler
  • Übersetzer
  • Webdesigner
  • Webportalbetreiber

[/starlist]

Die Liste darf gerne ergänzt werden!

Ob Angestellt oder Selbständig, Reisen und Arbeiten unter einen Hut zu bringen ist keine leichte Aufgabe. Es gehört viel organisatorisches Talent und ein hohes Maß an Selbstdisziplin dazu, um damit erfolgreich zu sein.

Darüber berichten wir an anderer Stelle gerne mehr. Ja?

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Kommentare zum Beitrag

15 Gedanken zu „Arbeiten auf Rädern: Reisegewerbe und Digitale Nomaden“

  1. Hallo,
    zu diesen Thema könnte ich eine menge Tipps u.jede menge Erfahrungen beitragen.
    Ich habe beruflich fast 30 Jahre auf der strasse gelebt,u.a.in selbst gebauten womos.nun habe ich mein hobby erweitert und baue nach kundenwunsch fahrzeuge zum wohnmobil um.ich bin nun von münster in die nähe von dresden gezogen,in ein altes rittergut von 1780.dort habe ich eine eigene tischlerei,mit allem anderen werkzeugen um wohnmobile zu bauen.meine kunden sind genau die leute
    mit wenig budget,aber ein lebensfähiges womo brauchen.zudem habe ich eine menge internationale erfahrungen auf der strasse gesammelt.daher stehe ich gerne mit rat und tat gerne zu verfügung.
    Gruss aus Falkenhain,Andreas

    Antworten
  2. Hallo Steffi, auch ich bin mit meinem LG viel auf Presse- und Recherchereisen im Ausland unterwegs, innerhalb Europas dann auch mal wochen-/monatelang mit unserem „Büromobil“. In dieser Zeit arbeite ich von unterwegs für meine Presseagentur (derzeit noch mit fester Büroadresse) und als Reisejournalistin für unserer Onlineportal. Wie jedoch organisiert ihr es hinsichtlich Post, insbesondere Einschreiben, Behördenschreiben usw.? Wo seid ihr mit Wohnsitz gemeldet? Ich weiß, vieles kann man online erledigen, anderes hingegen geht nicht. Die Selbständigen unter Euch sind zudem auch einem Finanzamt Rechenschaft schuldig.

    Freue mich auf Deine Antworten, LG Petra

    Antworten
  3. Ersteinmal finde ich den Bericht sehr gut und informativ. Gerade für die jenigen die sich gerade erst seit kurzen mit dem Thema Mobilheim beschäftigen.
    Und ich würde mich freuen wenn es zu dem Thema „Reisen und Arbeiten“ noch weitere Berichte kommen würden.

    Antworten
    • Hallo Yayo Yayo! Interessanter Name – ist der „echt“?

      Danke für deinen Kommentar. Es freut mich, dass der Artikel für dich informativ ist. Und ja, es sind weitere Beiträge zum Thema Arbeiten auf Rädern in Planung.

      :)

      Antworten
    • Hallo Ralf!

      Danke für deinen Kommentar.

      Dir sind die Möglichkeiten Reisen und Arbeiten zu kombinieren anscheinend bekannt. Wir treffen allerdings auch viele Menschen, denen das anders geht. Uns sind schon viele Vorurteile begegnet. Wer im Wagen lebt, oder reist, würde nicht arbeiten wollen, können (oder müssen). Vielen scheint gar nicht klar zu sein, dass wir nicht alle im Lotto gewonnen haben, oder Geld von der Solidargemeinschaft erhalten. Dieser Bericht soll einen ersten Überblick über die Möglichkeiten geben.

      Welche Themen in Bezug auf „Arbeiten auf Rädern“ würden dich weiterführend interessieren? Ich finde das Thema spannend und würde mich daher freuen, tiefer zu recherchieren und einen weiteren Artikel dazu zu schreiben.

      Also her mit deinen Vorschlägen und Fragen!

      Antworten
      • Hallo!

        Ich würde gerne von konkreten Beispielen lesen, d. h. von Leuten die ohne viel Geld anzusparen ein Nomadenleben finanzieren.

        Folgendes wäre für mich ebenfalls sehr interessant (auch wenn es nicht unbedingt unter die Kategorie „Arbeiten auf Rädern“ gehört)

        Es wäre hilfreich über Möglichkeiten zu lesen, kostengünstig an ein Fortbewegungsmittel zu kommen und dieses dann reise- und wohntüchtig auszubauen.
        Welche Ausstattungsgegenstände sind unabdingbar.

        Welche sinnvolle Alternativen zum klassischen Wohnmobil/Wohnbus gibt es noch (Kutsche, Fahrrad, Moped)? Was sind die Vor- und Nachteile?

        Ich hoffe ich überfordere dich nicht. Würde mich jedenfalls freuen ein Bisschen was zu den oben genannten Themen lesen zu können.

        :)

        Antworten
        • Hallo Alisa!

          Vielen Dank für deine Antwort und deine Anregungen :)
          Beiträge in diese Richtungen sind bereits in Planung. Schau mal rein bei den Reisegefährten. Dort stellen wir immer wieder andere Reisende (auf Reifen) vor. Ich weiß, noch sind es nicht viele – aber mehr Interviews sind in der Pipeline! Gerne werde ich das Thema Finanzen in die Interviewfragen aufnehmen.

          Über den PKW als Reisefahrzeug haben wir in diesem Artikel geschrieben: Die Welt wartet darauf, dass du endlich losfährst!
          Das kostengünstigste Fahrzeug ist immer das, was du schon hast. Das schönste Reisefahrzeug ist für mich das Fahrrad, nicht nur weil die Fortbewegung nichts kostet.
          Aber ja, gerne werden wir versuchen – nach und nach – auch deine anderen Fragen zu beantworten.
          Vielen Dank dafür
          :)

          Antworten

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