12 Punkte: Kurzhauber Pro und Contra

Seit 2009 leben wir im Wohnmobil. Dabei handelt es sich nicht gerade um das, was einem dabei vielleicht als erstes in den Sinn kommt. Die Bezeichnung „Lastwagen“ trifft es besser. Kein moderner LKW, nein, ein Laster aus dem Jahr 1967. Auf der Suche nach einem Fahrzeug, das mehr Platz zum Leben bietet, als unser damaliger VW-Bus kamen wir zum Mercedes Kurzhauber.

So ein Autokauf ist ja immer irgendwie Glaubenssache. Und am Ende kauft sich jeder das, was am besten zu ihm passt. Oder zumindest das, wovon er dies annimmt.

Der finanzielle Rahmen in Bezug auf die Anschaffungs- und laufenden Kosten spielt dabei genauso eine Rolle, wie Komfort und der persönliche Geschmack.

Bevor die Wahl auf den Kurzhauber fiel, verglichen wir eine Weile alle möglichen Fahrzeugmodelle in der Klasse bis 7,49 t Gesamtgewicht. Weil wir die mit dem „alten“ Pkw-Führerschein (Klasse 3 bzw. C1) fahren dürfen.

Wir wussten bald relativ genau, welche Fahrzeuge wir nicht wollten:

Ein klassisches Wohnmobil stand nie zur Debatte.

Viele Autos fielen aus

  • weil sie zu teuer waren
  • weil sie zu klein waren
  • weil sie zu groß waren
  • wegen viel zu hohen Laufleistungen
  • wegen ihrem allgemein schlechten Zustand
  • aus ästhetischen Gründen
  • wegen mangelnder Geländegängigkeit
Liebster Award VW Bus in der Wüste
VW-Bus in der Wüste

Welches Fahrzeug wünscht du dir?

In Marokko hatten wir mit dem VW-Bus die Erfahrung gemacht, dass wir uns ein Fahrzeug wünschen würden, mit dem wir unabhängiger sein könnten. Auch mal abseits der Straßen fahren, Schotterpisten oder Waldwege.

Wir wollten nicht nur da sein, wo alle sind. Sondern die steilen Pisten hinunter zu den schönen Stränden fahren können, wo niemand sonst ist. Wir wollten von der Straße runter können und in die Einsamkeit der Wüste fahren.

Wir wollten viel Wasser, viele Batterien, Solarzellen, viel Diesel, viel Motorrad, viel Fahrrad, viele Lebensmittel, Werkzeug und ja, auch eine Toilette. Wir wollten lange und weit fahren können und möglichst autark sein. ⇒ Autark leben im Wohnmobil

Natürlich hätte es noch andere Fahrzeuge gegeben, die in Frage gekommen wären: Hanomag, Magirus Deutz, Unimog  oder IFA. Der Kurzhauber hat uns einfach am besten gefallen und in der Umgebung gab es einige, die wir besichtigen konnten.

Liebster Award Am Strand
Übernachtung am Strand

Pro und Contra Kurzhauber

  1. + Mit Führerscheinklasse 3 bzw. C1 fahrbar
  2. + Umbau und Anmeldung zum Wohnmobil möglich
  3. + H-Kennzeichen fähig: Ist ein Fahrzeug 30 Jahre alt und erfüllt die Bedinungen, kann es als Historisches Fahrzeug anerkannt werden. Das bringt einige Vorteile.
  4. + Hohe Zuladung möglich
  5. + Geländegängigkeit
  6. + Einfache und robuste Technik
  7. + Günstiges Fahrzeug
  8. + Ein schönerer Lastkraftwagen wurde noch nicht gebaut
  9. Langsamkeit
  10. Unhandlichkeit
  11. Lautstärke
  12. Ergonomie

Du kennst noch mehr Gründe für oder gegen den Kurzhauber als Reisefahrzeug? Schreibe einen Kommentar!

Der Hauber, den wir schließlich kauften, war schon von den Vorbesitzern zum Wohnmobil umgemeldet worden.

Der Koffer ist nicht gerade groß (9 qm) und durch das runde Dach verliert er viel Raum. Nur weil wir beide nicht so groß sind, können wir darin stehen. Im Vergleich zum VW-Bus ist es allerdings ein riesiger Raumgewinn.

In den Kurzhauber kann man noch eine ganze Menge ´reinpacken, bis er das zulässige Gesamtgewicht erreicht. So haben wir nun „viel Wasser, viele Batterien, Solarzellen, viel Diesel, viel Motorrad, viel Fahrrad, viele Lebensmittel, Werkzeug und ja, auch eine Toilette“.

Ein VW-Bus kann nicht mal auf einer (nassen) Wiese fahren. Über so etwas brauchen wir uns mit dem Kurzhauber keine Gedanken mehr machen. Klar, Allradantrieb braucht man nicht wirklich. Bodenfreiheit und breite Reifen mit Profil sind schon die halbe Miete. Und doch fährt man mit Allrad entspannter mal irgendwo von der Straße runter.

Die 50 Jahre alte Technik ist auch vom Laien gut zu durchschauen. Das Fahrzeug kann weltweit mit einfachsten Mitteln repariert, gewartet und Instand gehalten werden. Dadurch, dass am Auto nicht viel dran ist, kommt man überall gut ran. Und – je weniger dran ist, je weniger kann kaputt gehen. Der Kurzhauber ist minimalistisch. Er kommt mit dem Nötigsten aus und es gibt nichts Überflüssiges. Was sich leider im Fahrkomfort niederschlägt. Überflüssige Dinge machen das Leben meistens angenehm.

Bis auf alle Gummiteile, wie Dichtungen, tun alle anderen Bauteile auch noch nach 50 Jahren ihren Dienst ohne zu murren.

Wir haben kein Schickimicki-Auto gesucht, sonder eines, wo man sich auch mal die Seite verkratzen kann, ohne gleich in Tränen auszubrechen. Ein Fahrzeug, dass wir auch zurücklassen könnten, wenn es mal hart auf hart kommt. Das weder finanziell noch emotional ein großer Verlust wäre.

Bei einer Spitzengeschwindigkeit von 83 km/h – die man gar nicht fahren möchte – und einer Reisegeschwindigkeit von ca. 70 km/h, passt dieses Fahrzeug überhaupt nicht in diese schnelle, hektische Zeit. ⇒ langsam reisen

Mal eben in 3 Zügen wenden, wenn man sich verfahren hat, vergiss es. Schon wegen der fehlenden Servolenkung.

Gewichtsbeschränkungen, Durchfahrtshöhen und –breiten sind immer ein Thema.

Der größte Minuspunkt beim Fahrkomfort ist aber wohl die Lautstärke. Eine normale Unterhaltung beim Fahren ist unmöglich. Lärm verursacht außerdem Stress und ist auf Dauer ziemlich anstrengend.

Gerade die Originalsitze sind eigentlich unmöglich für längere Touren. Die niedrige Windschutzscheibe versperrt den Blick nach draußen. Durch die fehlende Servolenkung muss viel gelenkt werden. Der Knopf für die Scheibenwischer ist viel zu weit weg, um ihn entspannt bestätigen zu können. Kupplung- und Gaspedal sind schwer zu bedienen.

Falls dich das alles noch nicht abgeschreckt hat und du jetzt überlegst, ob ein Kurzhauber vielleicht was für dich wäre, dann schau dir die Kurzhauberlinks (weiter unten) an. Dort gibt es gute weiterführende Informationen. Vor allem die Webseite von Klaus Petermann ist allen ans Herz gelegt, die sich tatsächlich einen Kurzhauber kaufen möchten.

Mercedes Kurzhauber LA 710

Unser Reisegefährt: Mercedes Benz LA 710

  • Bezeichnung: Mercedes Benz LA 710 GRK
  • ehemals Großraumkrankenwagen vom Roten Kreuz
  • Baujahr: 1967
  • Kilometerstand: 159 000
  • Hubraum: 5,6 l
  • Leistung: 101 PS
  • zulässiges Gesamtgewicht: 7 400 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: 83 km/h
  • Reisegeschwindigkeit: 70 km/h
  • Kraftstoff: Diesel
  • Verbrauch: Ø 18 Liter/100 km
Portugal, Algarve, Piste an der Westküste
Die Piste wird immer schmaler

Die Geschichte der Mercedes Benz Kurzhauber

Ihren Ursprung haben Mercedes Benz-Lkw in der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG), die den ersten Lkw der Welt am 1. Oktober 1896 auslieferte. Benz verkaufte 1.900 die ersten Fahrzeuge mit großen Pritschen und Unterflurmotoren.

Ältester Lkw der Welt ist ein Daimler Motor-Lastwagen von 1898, der heute im Mercedes-Museum in Stuttgart steht.

1923 entwickelten Daimler und Benz unabhängig voneinander erste Lkw mit Dieselmotor. Ähnlich wie bei Mercedes-Benz Pkw hatten auch die Lkw einen ausgezeichneten Ruf, was die Robustheit und Langlebigkeit anging. Trotzdem haben viele der ganz alten Mercedes-Oldtimer aus dem Nutzfahrzeugbereich den Krieg und die Nachkriegszeit nicht überlebt. Die meisten Mercedes-Oldtimer mit Lkw-Zulassung stammen aus der Zeit nach 1945.

1959 brachte Mercedes-Benz den ersten sogenannten Kurzhauber auf den Markt. Neue Gesetze hatten den Verzicht auf allzu lange Fronthauben notwendig gemacht. Der letzte Kurzhauber rollte erst 1996 vom Band, denn besonders im Ausland waren die Kurzhauber noch lange Zeit sehr erfolgreich verkauft worden.

Die Kurzhauber waren eine enorm erfolgreiche Konstruktion. Sie waren und sind – mit Ausnahme der sozialistischen Länder und Nordamerika – überall auf der Welt im Einsatz. Die Fahrzeuge erwiesen sich als außerordentlich robust und sind noch immer unter extremsten Bedingungen (Hitze, Staub, schlechte Straßen, Überladung) unterwegs. Der offizielle Verkauf in Deutschland endete 1977, für den Export und für Spezialfahrzeuge (zum Beispiel für Feuerwehren und Technisches Hilfswerk) wurden die Kurzhauber jedoch noch jahrelang weiter produziert.

Außerhalb des offiziellen Verkaufsprogramms konnten die Fahrzeuge in Deutschland bis 1982 bestellt werden. In Südamerika waren die Haubenwagen noch bis Ende der 1990er Jahre im Programm. Auf Sonderwunsch wurden auch in Deutschland bis 1995 noch mehrfach Kleinserien aufgelegt.

Die legendären Kurzhauber sind heute noch manchmal im Straßenverkehr anzutreffen. Allerdings überwiegend ehemalige Feuerwehr- Einsatzwagen. Nach ihrer Dienstzeit landete so mancher  in privater Hand und wurde gern zum Wohnmobil umgebaut.

Am Barragem Branvura, Algarve, Portugal
Am Barragem Branvura, Algarve, Portugal

Kurzhauberlinks

Linksammlung zum Kurzhauber

Kurzhauber Info

Eine richtig gute Website über den Kurzhauber als Reisefahrzeug schreibt Klaus Petermann:

Wer ein expeditionstaugliches Fahrzeug mit mehr Raum oder Zuladung sucht, als sie ein Geländewagen oder Pickup bieten kann, kommt zwangsläufig auf die allradgetriebenen Kleinlastwagen. Die Klasse bis 7,49 t Gesamtgewicht ist in Deutschland besonders beliebt, weil sie mit dem alten Pkw-Führerschein (Klasse 3 bzw. C1) gefahren werden kann und die Unterhaltskosten in einem vertretbaren Rahmen bleiben.

Allrad-LKW-Gemeinschaft: Das Forum rund um (Allrad-)Oldtimer

Mercedes-Oldtimer: Die Seite, die sich mit einer der bedeutendsten Marken der Oldtimer-Szene beschäftigt. Hier finden Sie viele interessante und nützliche Informationen rund um die Marke mit dem Stern.

Classic-Truck: Am 1. Oktober 1896 baute Gottlieb Daimler, Begründer der Daimler-Motoren-Gesellschaft, in Bad Cannstatt bei Stuttgart den ersten motorisierten Lastwagen mit Namen „Phönix“.

Eine Schraubanleitung für den OM352, den gängisten Motor für den Mercedes Kurzhauber LA 710

Das beste Buch über´s Schrauben von alten Autos ist der „Trzebiatowski“: Die Kraftfahrzeuge und ihre Instandhaltung: Reprint von 1961 (25 Jahre HEEL Klassiker) 

Du kennst noch mehr interessante Links zum Thema?

Schreibe einen Kommentar mit Link!

Am Strand von Quarteira
Am Strand von Quarteira

Kurhauberfahrer

Morpheus-Reisen: Wolfgang und Diana reisten mit dem Kurzhauber bis Malaysia

LA 710: Heppo und Berit auf Reisen mit dem Kurzhauber

Reiseabenteuer aus der Froschperspektive: Amelie und Till fahren nach Goa

Abseitsreisen: Sabine und Thomas auf Weltreise

Kennst du noch mehr Kurzhauberfahrer? Schreibe gleich einen Kommentar mit Link!

Und hier nochmal das beste Buch für´s Schrauben am Kurzhauber:

Letzte Aktualisierung am 28.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Dir gefällt dieser Beitrag?

Dann unterstütze uns und teile ihn mit deinen Freunden oder sende eine Anerkennung via Pay Pal:

Das könnte dich auch interessieren

808080 Afrika Botswana Bulgarien Deutschland Digitale Nomaden England Frankreich freeassange Georgien Griechenland Indien Kroatien Kuba Kurzhauber Lifestyle Lucy Marokko Portugal Ratgeber Reisefahrzeug Rumänien Russland Schweden Slowakai Spanien Thailand Tschechien Türkei Ungarn

Folge uns

Kommentare zum Beitrag

32 Gedanken zu „12 Punkte: Kurzhauber Pro und Contra“

  1. Mein Steffi,

    seit meine Partnerin und ich selber mit einem Kurzhauber unterwegs sind, allerdings einem 10-Tonner (LA 911B MW GW ex THW) – „Stefan, wenn Du den kaufst, dann mache ich den Lkw-Führerschein.“ – kenne ich noch einige Vor- und Nachteile mehr.

    Der größte Nachteil ist die Ersatzteilversorgung. Gut, die Motoren OM352, OM352A und OM353 sind Teiletauschkompatibel und wurden 20 Millionen Mal gebaut für Lkw, Boote, Trecker, pi, pa, po. Das ZF-5-Gang-Getriebe wurde 10 Millionen Mal in diversen Bussen und Lkw diverser Hersteller verbaut. Teile des Antriebsstrangs werden heute noch gebaut.

    Aber wehe Dir geht das Hauptscheinwerferglas kaputt oder der „Ohrenblinker“ oder die Windschutzscheibe.

    Natürlich kann man Teile noch finden. In Brasilien fahren noch 100.000 Mercedes Kurz-/Rundhauber rum und die Windschutzscheibe passt. Es dauert nur bis eine da ist und kostet viel Geld. Aber die haben andere Hauptscheinwerfer und Blinker. Außer der Windschutzscheibe und der Motorhaube und dem Lenkrad passt von den Brasilianern kaum was an den Europäern.

    Und für das was passt, wie z.B. Wischermotor und -getriebe solltest Du Portugisisch können.

    Auch wirst Du abseits Zentralafrikas nur noch eine Hand voll auf alte Lkw spezialisierte Werkstätten finden, die Dir helfen können. Bei den Daimler Benz Vertragswerkstätten ist das nur noch die in Alfeld in Niedersachsen.

    Alle anderen bitten Dich das nächste mal anzurufen, bevor Du vorbeikommst, damit sie rechtzeitig nicht da sein können.

    „Aber 2/3 der Teile unter dem Chassis findet man auch im Unimog U1300L und das ist der, den z.B. die (deutsche) Bundeswehr fährt und der wird heute noch gebaut.“

    „Wenn so ein U1300L kommt, dann sind wir auch immer nicht da. Doto der NG1017, in dem im Chassis alles identisch ist dem Chassis der Rundhauber von 911 bis 1824.“

    Der Nachteil, dass Du alles selber schrauben MUSST wird dadurch ausgeglichen, dass Du alles selber schrauben kannst, wenn Du denn LEGO, COBI, REVELL und IKEA kannst.

    Ein weiterer Nachteil sind die kurzen Wartungsintervalle:

    Alle 5.000 km oder jährlich, je nachdem, was früher kommt, Motoröl und Motorölfilter wechseln, auch das Motoröl im Ölbadliftfilter und den Ölbadluftfilter reinigen.

    Alle 10.000 km oder jährlich, je nachdem, was früher kommt, Differentialgetriebeöl, Zentralgetriebeöl und Getriebeöl wechseln.

    Alle 15.000 km oder jährlich, je nachdem, was früher kommt, Bremsflüssigkeit wechseln.

    Alle 20.000 km oder jährlich, je nachdem, was früher kommt, Kraftstofffilter und Kühlerwasser tauschen.

    Alle 50.000 km oder zweijährlich, je nachdem, was früher kommt, alle Keilriemen tauschen.

    Alle 100.000 km oder fünfjährlich, je nachdem, was früher kommt, alle Bowdenzüge tauschen (Motorhaube, Feststellbremse, Minustemperaturrollo vor dem Kühler.

    Dann der ewige Kamp gegen Wassereinbruch und Rost an den gebörtelten Türunterkanten und im Lufteinlass der Fußraumbelüftung (beidseitig).

    Man kann das alles selber machen, wie schon gesagt, wenn man COBI, LEGO, IKEA und/oder REVELL kann, aber es ist eine teure Dauerbaustelle, selbst wenn man es selber macht. Alle Riemen und Filter sprengen schon 120 Euro und Finger weg vom billigen Zeugs, wenn es auch in der Sahara im Sommer und am Nordkapp im Winter halten soll.

    Aber es gibt auch von Dir nicht aufgezählte Vorteile.

    Tankwarte schenken Deinen Kindern Süßigkeiten, wenn Du sie nur mit dem Auto mit ihrem Smartphone fotografierst.

    Polizeikontrollen passieren Dir nur, weil die mal ’ne Runde mit Deinem Auto und Dir drehen wollen.

    Zoll- und Grenzübergangskontrollen dauern lange, weil die Beamten und Soldaten mit Dir Tee und/oder Kaffee trinken und plaudern wollen.

    Und beim TÜV und der DEKRA und der GTÜ rotten sich alle Prüfingenieure zusammen und wollen jeder ’ne Runde drehen ubd unterdessen, während sie warten, dass die Kollegen zurück sind, mit Dir reden und Kaffee trinken.

    Frauen lieben den Kurz-/Rundhauber von Benz.

    Und wenn sich wegen eines langsam fahrenden Fahrzeugs eine lange Autoschlange bildet, dann bist Du immer der vorne.

    Es ist laut, langsam und eine Dauerwartungsbaustelle, aber absolut zuverlässig und ein schöner Traum, der einen Heidenspaß macht. Ich glaube, nur nach einer alten Göttin (Citroën ID & DS 19 & 21) drehen sich mehr Leute um.

    Antworten
    • Hallo Stefan,

      schön, deine Liste zu lesen und wir können das alles sehr gut nachvollziehen (hatten einige Jahre einen Bundeswehr-Unimog).
      Was mir bei all diesen Aufzählungen fehlt, ist die Gewichtung. Natürlich lassen sich Vor- und Nachteile rein quantitativ gegenüberstellen, aber damit wird man dem Vergleich mit moderneren Gefährten nicht gerecht.
      Ich nenne nur mal die zwei Dinge:
      a) Ersatzteilproblematik
      b) Werkstattproblematik
      In absehbarer Zeit wird man ohne hohe Bestehungsgelder kaum mehr an Ersatzteile rankommen und/oder Werkstätten finden, deren Personal mit dieser Art von „Old-School-Mechanik“ überhaupt noch was anfangen kann. Beispielsweise fanden wir in ganz Griechenland keine einzige Werkstätte, die ein simples Ventilteil des Unimog-Lufttrockners hätten austauschen (geschweige denn reparieren) können. Sie konnten es nicht einmal bei MB-Unimog bestellen, weil sie keine Teilenummern herausfanden. Wir mussten also mit 12 Bar Druck (anstatt 18 Bar) über den gesamten Balkan heimfahren, will heißen, der Kompressor pumpte unermüdlich Luft in die Vorratsbehälter und du stellst den Motor ab und schwupps ist aller Druck flöten.
      Ganz zu schweigen von den Europ. Gesetzesvorlagen in der Frage von Klimaschutz & Co. ohne Oldi-Zulassung kommst du heute in kaum eine Stadt mehr rein.
      Das sind m.E. alles Nachteile, die viel schwerer zu Buche schlagen als ihre rein quantitative Nennung vermuten lässt.

      Antworten
  2. Ich legte mir gerade einen Kurz-/Rundhauber Mannschaftswagen des THW zu und habe nach einiger Recherche zu meinem Fahrzeug zwei Anmerkungen zu Eurem Text.

    Zum einen wurde der Rundhauber in Deutschland bis 1997, nicht 1996 gebaut, in Südafrika und Brasilien sogar bis jeweils 2003, dito der Lizenzbau von TATA in Indien.

    Zum Zweiten eine Addierung eines Contra: die Ersatzteilversorgung ist inzwischen desaströs. Frontscheinwerfer, vordere Blinker, Spiegelarme, Scheibenwischermotoren, Windschutzscheiben, Türgriffe… …ich könnte hunderte von Teilen aufzählen, die es nicht mehr gibt oder nur noch zu Mondpreisen, egal ob von Daimler Benz direkt oder von Sonstwo.

    Gut, Verschleißteile, wie Bremsklötze oder Keilriemen, Ölfilter oder Luftfilter bekommt man noch, aber wehe es muss mal im Bremssystem eine Leitung gewechselt werden. Dann ist das Auto tot oder wird Einzelanfertigungsteuer.

    Natürlich geht kaum was kaputt an den Rundhaubern.

    Mein Typ beim Kauf: Finger weg von Restaurierungsobjekten. Noch gibt es HU-tauglich fahrbereite Exemplare in gutem Zustand. Das Preisschild ist dann zwar nicht billig, aber billiger, als schlechtere Zustände günstig zu schießen und dann teuer Aufpäppeln zu wollen.

    Und abschließens eine Nachricht an alle, die von einem Auto unter 3,5 to kommen. Kfz über 3,5 to müssen, wenn älter als 6 Jahre jedes Jahr zur HU, nicht erst alle 2 Jahre. Ausgenommen sind nur Sonderfahrzeuge, die man aber als Privatperson seit den 1980ern nicht mehr auf sich zugelassen bekommt. Ab 7,5 to ruft jährlich die HU und halbjährlich die SP auch bei Wohnmobilzulassung.

    Des weiteren ist nicht jeder Rundhauber ohne weiteres auf unter 7,5 to ablastbar. Will man da hin, darf das Leergewicht 6 to nicht überschreiten.

    Hat man seinen auf 7.49 to abgelastet drohen bei Überladung Probleme. Fehlt der passende Führerschein, bewegt man sich im Fahrerlaubnisrecht imStrafgesetzbuch. Ist das Auto nicht als Oldtimer zugelassen und bei Zulassung 7,49 to überladen, bewegt man sich im Steuerrecht im Strafgesetzbuch.

    Abschließend die Oldtimerzulassung: in der StVZO steht dazu, dass das Fahrzeug so original wie möglich sein muss. Prüfinstitute sind seit 01.01.2018 dazu angehalten, eben das streng durchzusetzen. Theoretisch sind z B. dicke Einfachbereifungen bei Zulassung als Oldtimer nicht mehr erlaubt und z.B. in Hessen kostet das inzwischen das H-Kennzeichen. In der Außenbetrachtung darf sich nicht mehr viel ändern.

    Rundhauber mit Funk- oder Großkrankenwagenkoffer heben preislich nicht ohne Grund in guten Zuständen gerade ab. Schlechte Zustände fallen gerade in den Keller und andere Aufbauten sind für Exmoreisepläne schwierig. Was will man mit einem Tankwagen, wenn der ein Tankwagen bleiben muss z.B.?

    Aber wer einen gut erhaltenen Rundhauber findet mit Pritsche, Koffer, etc. – jetzt ist der Moment gekommen, zuzuschlagen. Die letzten guten gehen gerade in den Verkauf und die Classic Data Preise für Note-2-Allrad-Rundhauber liegen noch zwischen 20.000,- und 25.000,- Euronen, sind also noch bezahlbar.

    Mit besten und so weiter und so weiter,
    Stefan

    Antworten
  3. Hallo Steffi,

    dann reihe ich mich doch gern in die 710-Gemeinde ein… :)

    seit letztem Jahr einen LA710 KR mit Einheitskoffer, alles entkernt und umgebaut zum Wohnmobil…

    https://www.skulls-n-gears.com/steampunk-la710

    Die größere Pumpe würde mich auch reizen (also falls jemand ne Bezugsquelle hat…), aktuell muss ich mich erstmal um die Bremsen kümmern und das Lenkgetriebe suppt auch etwas.

    Würde mich über regionale Kontakte (Umfeld Ingolstadt, M/N/… Bayern) freuen. Natürlich auch über Tipps und Infos.

    Antworten
  4. Einen „Umweltpreis“kriegt man natürlich nicht mit solchem Gefährt, aber er braucht ja als H-Kennzeichen auch keine Plakette! Ich mag solche Dinger auch sehr, doch auf Drängen meiner Frau und in Anbetracht dass wir keine direkten Geländetouren damit planten, kauften wir uns einen stinknormalen 3,5 t Mercedescamper…schön mit Automatik Klima und Komfort und auch noch recht preiswert! Hat sogar Sperrdifferenzial, was wir trotz übelster schlammiger Strecken bisher nie gebraucht haben! Mit 7,5 to möchte ich nicht Steckenbleiben, da man nicht überall Bergepanzer findet.
    Für Schlimmeres nehmen wir gleich unseren Mercedes Geländewagen. Beides auch Älter aber eben Benz!

    Antworten
  5. Wenn hier von so alten Baujahren die Rede ist, kommt mir unser LF16-TS KatS (Feuerwehrfahrzeug des Katastrophenschutzes) immer so unglaublich „neu“ vor. Dieses ist Baujahr 1985! Gerade eben komme ich von einer Einsatzfahrt mit diesem Ungetüm. Es ist definitiv das schönste und speziellste Auto in unserem Fuhrpark. Mal sehen, wie lange wir es noch behalten dürfen, der Bund hat schon Ersatz angekündigt. Der Abschied vom 1113 LAF X wird gewiss schwer fallen.
    Als Wohnmobil wäre der gewiss ne Wucht… ;)

    Antworten
  6. Nachteile sind:
    Oft keine Servolenkung
    Höher Verbrauch
    Jährlich TÜV
    Trommelbremsen
    Langsam
    Nicht umweltfreundlich
    Regelmäßig Abschmieren

    Aber dafür kann man den LKW fast überall reparieren, gerade in Afrika gehören diese Fahrzeuge ja noch zum Alltag.

    Antworten
  7. Der Rundhauber war ja irgendwie auch immer mein Lieblingsfahrzeug, leider sind die Preise in letzter Zeit so explodiert, dass ich davon abruecken musste. Nun ist meine Wahl auf einen Volvo 485 Viking aus 1963 gefallen.
    6,7l bei 125PS, knapp 4,5t Nutzlast (12t zul. Gesamtgewicht), Servolenkung etc….
    Komfort ist hier auch eher wenig zu finden, laut ist er auch und mit der langen Haube eigentlich sogar ziemlich unpraktisch. Aber wo die Liebe hinfællt nicht wahr? ;)
    Eine tolle Seite habt ihr, hab euch direkt verlinkt. Wuerde mich ueber einen besuch von euch auch sehr freuen :)

    Antworten
    • Hi Lina! Da musste ich mir erst mal die Bilder auf deinem Blog ansehen, um eine Vorstellung von dem Auto zu bekommen. Baujahr 63 und schon mit Servolenkung. Sehr fortschrttlich. Bin gespannt, welche Erfahrungen du mit dem Fzg. machen wirst. Danke für den Link :)

      Antworten
  8. Hallo Steffi,

    da komm‘ ich als typisch deutscher Pedant daher … ;-)

    Bei den technischen Daten steht:

    „Hubraum: 5,6 m³“

    Hui, habt ihr einen Schiffsdiesel drin? Der würde höchstens in den Koffer passen?! ;-)
    Du meinst wahrscheinlich 5,6L, das sind dann 5,6dm³ (Kubikdezimeter verwendet aber keiner, sind „umgangssprachlich“ eben Liter).

    Liebe Grüße und weiterhin gute Fahrt,
    Jürgen

    Antworten
  9. hallo
    hier ist noch ein Kurzhauber auf Reisen. Für Eure Liste: http://www.haudum.de

    wir selbst fahren mit einem Steyr 680! Die Gründe dafür sind dieselben wie bei Euch!

    Pro und Contra Steyr 680 :-)
    + Mit Führerscheinklasse 3 bzw. C1 fahrbar
    + Umbau und Anmeldung zum Wohnmobil möglich
    + H-Kennzeichen fähig: Ist ein Fahrzeug 30 Jahre alt und erfüllt die Bedinungen, kann es als Historisches Fahrzeug anerkannt werden. Das bringt einige Vorteile.
    + Hohe Zuladung möglich
    + Geländegängigkeit
    + Einfache und robuste Technik
    + Günstiges Fahrzeug
    + Ein schönerer Lastkraftwagen wurde noch nicht gebaut

    lg
    Astrid

    Antworten
  10. Die meiste spritersparniss brachte mir die 130ps einspritzpumpe mit der 11.00r20 Bereifung….und niiiieee wieder würde ich mit den org. 100ps rumgurken. Das sind Welten

    Antworten
    • Apropo welten. Luftgefederte Sitze ein Traum für Körper und Geist.
      Und mit der 11.00r20 bereifung ist das vmax 100 u meine autobahngeschwindig ca 80kmh.

      Meine Top 5 der Nachrüstung
      Größere Rader
      Mind 130ps
      Luftfedersitz
      Holzofen
      Stehhöhe

      Ganz großer Vorteil am kuzhauber ist der symphathibonus

      Antworten
    • Hallo Tobias!

      Danke für deine Umbau-Liste. Das ist ne Menge Inspiration. In dem schon erwähnten Link zu Klaus Petermann gibt es dazu noch mehr wertvolle Infos.

      Wir haben auch überlegt. Einzelbereifung haben wir ja bereits (hat der Vorbesitzer schon gemacht: 12,5 R 20).

      Die Einspitzpumpe kostet schon eine Stange Geld, ob man das mit der Spritersparnis wieder herausbekommt?

      Holzofen und Stehhöhe wären natürlich auch super.

      Wir sind allerdings meistens so drauf, dass wir uns mit den Gegebenheiten zufrieden geben.

      Der Laster ist für uns auch so schon ein großer Luxus. Im Vergleich zu Radfahren und Zelten.

      bunteGrüße
      deineSteffi

      Antworten
      • Hi Steffi,

        egal welche Investition Du machst, „reinholen“ durch geringeren Verbrauch wirst Du es nie. Egal ob Reifen, Pumpe oder Freilaufnaben. Aber der Gewinn an Komfort ist – zumindest für mich – sehr viel mehr wert als am Ende des Jahres ein paar Liter nicht gebraucht zu haben….

        Fahre seit 16 Jahren einen 710er. Die ersten zwei Jahre noch mit 100 PS.
        1) Vor 13 od 14 Jahren habe ich etwa 500 € ausgegeben und die 130 PS Pumpe eingebaut. Und ich kann nur wiederholen was andere hier schon gesagt haebn: Du erkennst Dein Auto nicht wieder! Es is ein völlig anderes Fahrverhalten, mit soooo viel mehr Drehmoment. GÖTTLICH! Ich habe keinen nennenwerten Mehr- oder Minderverbrauch gemerkt. Sparsam sind die Rundhauber ja sowieso (und das meine ich ernst!) Du wirst keinem einzigen Cent nachweinen- ich schwöhr!

        2) Reifen: bin erst noch mit den original Zwillingen gefahren: zum abgewöhnen. Danach 12,5er, die sind mir aber in Algerien um die Ohren geflogen. Danach 365/85×22,5: ein Gedicht! Laufruhig, komme an die 100kmh ran, bei 85kmh erträgliche Lautstärke. Besonders das relativ ruhige Profil (Flüstersohlen) begeistert. Denn meine Michelin Sandreifen haben schon arg geheult! Eine wirklich gute Investition, zu der ich jedem 710er Fahrer nur raten kann.

        3) Freilaufnaben. Seit 10 der 11 Jahren im Einsatz: Mein Ziel war es, dass die Kiste leiser wird. Bekommen habe ich Dreierlei: (i) deutlich leiser, (ii) ein Upgrade der serienmäßigen „Armstrong“ Servolenkung, sprich weniger Kraftaufwand beim Lenken (iii) einen knappen Liter weniger Verbrauch (auf 100km!!)

        Ich wette, wenn jemand alle drei Nachrüstungen auf einmal machen würde, er würde seinen Wagen nicht wiedererkennen!
        Wenn ich nochmal „bei Null“ anfinge, währen diese drei Dinge in die ich als erstes investieren würde, bzw würde ich mir nur einen Rundhauber kaufen bei dem diese Dinge schon gemacht wurden. Es lohnt sich auf jeden Fall. Ich habe bisher auch noch niemanden getroffen der gesagt hat: „Och schade dass ich jetzt 130 PS und sattes Drehmoment habe“ oder „so ein Mist, jetzt läuft er 95 Spitze und ich kann problemlos mit den Holländern auf der Autobahn mithalten ohne einen Höhrsturz zu bekommen“

        Also, auch wenn ihr schon größere Einzelbereifung habt, denkt ruhig über die Trailerräder nach! Vielleicht gibt’s ja irgendwann mal nen Gebrauchtsatz, dann schlagt unbedingt zu!

        Antworten
        • Hallo Frank!

          Vielen Dank für den inspirierenden Kommetar.

          Jetzt steht Olaf gerade vor mir und gerät ins Wanken :)

          Ja, wir haben über all das schon oft nachgedacht… Cool, dass du uns wieder dran erinnerst, dass der Kurzhauber auch „spritzig“ könnte, wenn wir wollten.

          Leider hat bei uns ja nur Olaf die „Armstrong“…

          :)

          Antworten
        • Hallo, ich habe gerade einen 710 Bj. 65 mit angeblich 130PS und Einzelbereifung in Aussicht. Die vorgeschlagenen Verbesserungsvorschläge würde ich auf jeden Fall machen wollen. Da ich Neuling in dieser Materie bin, meine Frage: Wo kann man Freilaufnaben bekommen bzw. diese umbauen lassen? Und was mich noch interessieren würde: Der Verkäufer ist sich sicher dass man die Lenkung auf eine Servolenkung umrüsten kann. Weiss da jemand Bescheid darüber?
          Danke

          Antworten
    • Hallo Thorsten! Vielen Dank :) Muss ich erst mal nachmessen gehen… warte… Gesamtlänge 7 Meter + 50 cm Fahrrad/Motorradträger. Fahzeughöhe 3,20 Meter (bis Auspuffspitze), Fahrzeugbreite: 2,35 Meter. Der Koffer ist 4,50 Meter lang, 2,35 Meter breit und 1,80 Meter hoch.

      Antworten
  11. Hi Steffi,
    mein Gedanke zur Verbesserung des LA 710 ist, einen Turbolader einzubauen.
    Ich weiß zwar nicht inwiefern sich der Aufwand finaziell lohnt, aber dadurch spart man Sprit und holt ein paar mehr PS
    aus dem Motor. Was Lärm und fehlende Servolenkung betrifft, finde ich, dass das Teils des Charmes eines solchen Oldtimers
    ist. Aber das muss jeder für sich wissen.

    MfG
    Ulrich

    Antworten
    • Hallo Ulrich! Danke für deine Meinung. Ich finde das mit dem Lärm schon sehr anstrengend. Vorallem auf langen Strecken. Ausführliche Infos zur Nachrüstung des Turboladers gibt es auf der verlinkten Website von Klaus Petermann!

      Antworten
    • Hallo Ulrich,

      ich meine auch, dass man am LA710 nicht alles verändern oder verbessern sollte.
      Zumindest der Großraumsanitätstransporter hat Querstabilisierung und Stoßdämpfer an der Hinterachse. Das Führerhaus hat hinten eine Blattfederung – und liegt vorne in zwei Gummi-Dämpfungslager – hat also keine direkte Verbindung mit dem Fahrgestell oder Motor.
      Die Maschine hat am vorderen Kurbelwellenende eine mitlaufende Dämpfungsmasse.
      Steht sie unterhalb des Leiterrahmens etwas hervor, dann hängt die Maschine zu tief – wegen ausgeschlagener Schwingungskissen von der Motoraufhängung.
      Die Schwingungskissen der Motoraufhängung haben „Blechdächer“, die schon mal rundherum
      durchbrechen können – dann rappelt und scheppert es auch etwas mehr.
      Im vorderen Teil der Auspuffanlage, zwischen Abgaskrümmer und Dämpfungstopf, muss sich im
      Abgasweg das sogenannte „Schiebestück“ befinden.
      Wenn es nicht vorhanden ist, rabbelt es auch an allen Enden.
      Wenn dann auch noch alle Dämpfungsmatten im Führerhaus vorhanden sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Motorlärm als zu laut empfunden wird.
      Um dem Motor etwas mehr Atemluft zu spendieren, könnte man eventuell auch ein kräftiges Elektrogebläse vor den Luftfilter setzen. Wenn die Einspritzpumpe die gleiche bleibt, kommt es nicht so sehr auf Druckerhöhung – sondern eher auf Ansaugvolumen an.
      Wenn man einen Turbo einbauen will, muss man wahrscheinlich auf die Abgasklappe (verschleißfreie Dauerbremseinrichtung) verzichten.
      Eine Freilaufnabe wiederspricht wahrscheinlich auch der Abgasklappe.
      Erst schwärmen die Leute von einem kernigen LKW-Wohnmobil – und dann ist ihnen der Kofferaufbau zu niedrig, der Motor zu laut, die Lenkung und Kupplung zu schwer!
      Ich mag meinen LA710KR so wie er ist.
      Die Abgasklappenbremse mit der mechanischen Umlenkhebelbetätigung ist eine prima Sache für Bergtouren. Das entlastet die Trommelbremsen enorm.
      Allerdings kann die Abgasklappe auch ihre Macken haben: Bei früheren Produktionen war das Überströmloch in der Drosselklappe zu klein – dann konnte die Bremswirkung so groß werden, dass die Kupplung durchrutschte.
      Wichtig ist auch die richtige Einstellung der Klappe – bei geschlossener Klappe muss das Gaspedal blockiert werden. Würde man bei angedrosselter – oder gar geschlossener Klappe Gasgeben können, so würde die ganze Drosseleinrichtung ausglühen!
      Ob die Abgasklappe nicht ganz offen ist, hört man auch an einem Zischel-Geräusch.
      Ich hatte von 7.50-20er Reifen auf 8.25-20 umgerüstet – samt Tacho-Neuabgleich mit Tachowellenausgleichsgetriebe. Das bringt auch schon etwas mehr Endgeschwindigkeit.
      Von der Lautstärke bleibt es ungefähr gleich.
      Bei Durchschnittstempo 70 km/h geht der Verbrauch bis auf 15 l/100km runter.
      Im Vergleich mit einem folgenden PKW, zeigte dessen Tacho bei Vollgas 95 km/h an.
      Dann braucht der Wagen 21 l/100km.
      Da fange ich nicht extra mit Frisieren an.
      7.50er Reifen mit verstärktem Profil sind kaum noch zu bekommen. Habe jetzt 8.25er russische Reifen drauf.
      Ich lackiere den Wagen jetzt in dem Auslieferungsfarbton von 1964: Khaki-Grau RAL7008.
      Möchte wieder die Original-Ansicht haben.
      Ich mag die Kiste so wie sie ist – und will da nicht mehr viel dran verändern.
      25 Jahre habe ich ihn jetzt – und ich habe schon viele Reparaturen selbst ausführen können.
      Bremsen einstellen und Abschmieren sollte man jawohl können – und nicht als lästige Arbeit empfinden.
      Der Wagen hat für mich überhaupt keine Nachteile – es ist einfach mein Traumfahrzeug!

      Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Thorsten Antworten abbrechen