Budget für die Reise: Kassensturz

Reisebuget: Im ersten Teil dieser Artikelreihe geht es darum, dir einen Überblick über deine Finanzen zu verschaffen. Herauszufinden, wo du noch sparen kannst – um das Budget für eine Reise, ein Sabbatjahr oder den Ausstieg für immer zusammen zu bekommen.

Reiseplanung Finanzen

Finanziell gesehen bestimmen Einnahmen und Ausgaben unser Leben. Die Differenz zwischen diesen beiden Positionen bestimmt den Lifestyle, unsere Art zu leben, entscheidend mit.

Die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben kann ein dickes Plus sein, dass uns entspannt in die Zukunft sehen lässt.

Oder ein fettes Minus, das uns jeden Tag zweifelnd zurückschauen lässt. Oder es kann auch nichts dickes oder fettes sein, sondern einfach eine neutrale +/- 0.

Die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben ist nichts, was wie eine unveränderliche Konstante über uns schwebt. Wir haben es – zumindest ein Stück weit – in der Hand, diese Differenz zu gestalten.

⇒ Dazu haben wir 2 Möglichkeiten: Wir können die Einnahmen erhöhen, oder die Ausgaben senken.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es einfacher ist, an der Ausgabenseite zu schrauben. Es ist viel leichter 100 Euro im Monat weniger auszugeben, als 100 Euro im Monat mehr zu verdienen.

Viele Menschen gehen die finanziellen Fragen des Lebens gerne etwas diffus an. Sie denken: “Würde ich nur im Lotto gewinnen, Millionär sein, dann würde ich…”.

Aber du brauchst keine Millionen für ein Leben auf Rädern.

Viel wichtiger als ein unerwarteter Geldregen sind:

Disziplin, Durchblick, Prioritäten!

Lies auch hier, wie sich Langzeitreisende die Weltreise finanzieren.

Verschaffe dir Klarheit

Warte nicht auf den Lottogewinn – der wird wahrscheinlich nicht kommen. Warte nicht auf die große Erbschaft, oder einen Sponsor. Verschaffe dir vielmehr einen Überblick über deine Finanzen, analysiere sie und mache dann Pläne!

1. Kassensturz

Finde heraus, wie viel Geld du hast!

Zähle das Geld in deinem Portemonaie, gucke wie viel Geld du auf der Bank hast, oder anderswo.

2. Ausgabencheck

Finde heraus, wie viel Geld du brauchst!

Führe ein Haushaltsbuch, in das du alle Ausgaben einträgst. Halte es übersichtlich und überlege dir passenden Kategorien.

3. Einnahmencheck

Finde heraus, wie viel Geld du verdienst!

Zu den Einnahmen zählen dein Arbeitseinkommen, Zinsen und Dividenden deiner Geldanlagen und alle weiteren Einnahmen die du hast.

4. Analyse

Analysiere deine Einnahmen und Ausgaben!

Hast du für ein paar Wochen oder Monate alle Ausgaben aufgeschrieben, bekommst du so langsam einen Überblick darüber, wie viel Geld du ausgibst und für was.

5. Sparen

Entdecke Sparpotentiale!

Du sparst, wenn du Ausgaben reduzierst oder ganz vermeidest.

Wer einen Job hat, in dem er überdurchschnittlich verdient, hat zum einen mehr Sparpotential, andererseits aber auch viel höhere Ansprüche.

Wer einen Job hat, in dem er unterdurchschnittlich verdient, hat viel weniger Sparpotential, andererseits aber eine ganz andere Einstellung und Motivation.

6. Lücken schließen

Langzeitreisende haben meistens lange für ihren Traum gespart. Oder sie arbeiten von unterwegs.

Decken deine Einnahmen die Ausgaben? Hast du Ersparnisse, die du verbrauchen kannst (willst)?

Reichen die Einnahmen nicht zur Deckung des Budgets, hast du 2 Möglichkeiten:

⇒ Steigere die Einnahmen

  • Mache dir Gedanken über eine sinnvolle Geldanlage
  • Überlege dir, wie du Geld verdienen kannst

⇒ Senke die Ausgaben

  • Kaufe weniger

6. Pläne machen

Wie viel Geld brauchst du für ein Leben auf Rädern? Und wie kannst du es finanzieren?

Du weißt jetzt, wie viel Geld du zur Verfügung hast und wofür du es ausgibst. Du hast alle Kosten auf das notwendigste reduzierst, hast Prioritäten gesetzt.

Vielleicht wirst du dir den Traum vom Leben auf Rädern nicht sofort erfüllen können. Vielleicht willst du es jetzt gar nicht mehr.

Wenn doch, dann ist es an der Zeit, einen Plan zu entwickeln. Mehr dazu demnächst in Teil 2!

Tools Reiseplanung Finanzen

Diese Tools helfen dir bei der Finanzplanung

Das Haushaltsbuch!

Mache es dir so leicht wie möglich.

Ich benutze die Onlinebanking Software Alf-Banco. Für sicheres Onlinebanking on the road und den integrierten Haushaltsbuch. Alle Auswertungen über meine Einnahmen und Ausgaben mache ich mit Alf-Banco. Du kannst Sie mit einem Klick auf den Banner direkt runterladen und testen.

Alf Banco
– falls du dich nach der Testzeit dazu entschließt Alf-Banco zu erwerben, erhalten wir eine Provision –

Wähle, was dir persönlich am meisten zusagt.

Geldanlage

Zendepot

Sobald du Ersparnisse hast, überlege, wie du sie sinnvoll anlegst. Für die Reise, den Ausstieg und für die Altersvorsorge. Schaue dir die Tipps von Holger Grethe an. Er schreibt einen Finanzblog „für entspannte Leute“ und erklärt kurzweilig und anschaulich wie Geld anlegen geht.

Welches Startkapital brauchst du für den geplanten Ausstieg? Wie wirken sich Einsparungen, Teuerungsrate und Zinsniveau aus? Wie viel musst du weiterhin dazuverdienen? Welche Sonderausgaben kannst du dir leisten? Reicht das gesparte Geld bis zum Rentenalte? Fragen über Fragen. Mit dem Kalkulations-Blatt von Ratgeber Aussteigen kannst du diese Fragen jetzt klären.

Und du?

Hast du schon den Überblick über deine Finanzen?

Budget auf Rädern: Wie du Geld für die Reise sparen kannst

Wie du das Budget für eine Weltreise mit dem Wohnmobil ermitteln kannst

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Kommentare zum Beitrag

10 Gedanken zu „Budget für die Reise: Kassensturz“

  1. Letztendlich ist jeder Haushalt wie eine Firma und da geht es auch darum möglichst viel Umsatz und Gewinn zu machen und den Gewinn in möglichst gute neue Projekte zu investieren.
    Bei Cortal Consors kann man auf der Kontoübersicht den Zweck sehen, man sollte eh mehr mit EC Karte zahlen, da man so den Überblick über seine Ausgaben hat.

    Gruß Philipp

    Antworten
    • Hallo Philipp!

      Danke für deine Worte.

      Ich würde von der Zahlung mit EC-Karte eher abraten. Ich jedenfalls verliere so das Gespür, für das ausgegebene Geld. Um Überblick zu behalten sammle ich Bons oder notiere Ausgaben sofort.

      :)

      Antworten
  2. Heute scheint der Tag der Budget Anfragen zu sein. Animiert durch den Artikel im Blog:
    http://www.runterwegs.de/digitale-nomaden-lebenshaltungskosten/

    und dann finde ich auch noch eure Artikelserie, ich konnte nicht anders, als mich dazu zu äußern.

    Es ist interessant zu lesen, was manch einer für Vorstellungen hat, was das Leben unterwegs so kostet. Auch im eigenen Bekannten- und Freundeskreis treten da Vorstellungen zu Tage, dass man erst sein halbes Leben sparen müsste, um sich so eine „Reise“ leisten zu können.

    Einen Teil meines früheren Lebens habe ich als Buchhalter gearbeitet und da liegt es nahe, auch im jetzigen Leben, nicht so ganz von den Zahlen lassen zu können. Seit vier Jahren lebe ich digital nomadisch unterwegs in Europa und habe heute eine kleine Statistik zusammengestellt über die monatlichen Kosten eines unterwegs Lebenden.

    Wenn ich ehrlich bin, war ich schon etwas erstaunt, zu sehen, was ich so im Schnitt monatlich ausgebe. Mein Budget hatte ich euphorisch so zwischen 500,- EUR und maximal 650,- EUR geschätzt.
    Aber tatsächlich errechne ich im Schnitt der letzten 20 Monate einen Betrag von: 824,85 EUR ! jeden Monat.
    Das ist für eine Person, allerdings mit Hund. ;-)

    Die Einzelposten habe ich hier einmal aufwendig zusammengestellt:
    http://wagenblog.org/reise-budget-was-kostet-so-ein-leben-unterwegs/

    Ich hoffe, ihr habt nichts gegen den Link, es ist doch ganz interessant.
    Viele Grüße
    von Marco

    Antworten
  3. Hallo Steffi,

    ja, warum machen das so wenige Menschen, obwohl es doch eigentlich ganz einfach und nützlich ist? Es ist halt ein Aufwand, nicht besonders spannend und besonders hipp. Außerdem fördert es oft unangenehme Wahrheiten in nackten Zahlen zu Tage, die man sonst gern in den Hinterkopf drängt.
    Aber wie mein Opa schon sagte: „Wer sich nicht um’s Geld kümmert, der hat auch keins.“

    Mit der Geldanlage, das Konzept des passiven ETF Depots hatte ich schonmal vor einiger Zeit gelesen. Ich traue mich aber irgendwie immer noch nicht so recht an die Aktien, gerade jetzt wo der Markt meiner Meinung nach künstlich aufgebläht wird.
    Da bleibe ich lieber beim langweiligen Festgeld was zwar nur ca. 2,5% gibt, mich aber ruhig schlafen lässt.

    Und der Geldbedarf: Das Rechnen selbst ist einfach, da gibt es ja zahlreiche Rechner im Netz. Schwerer ist es wirklich die Variablen abzuschätzen. Was man viel findet sind Budgets von Backpackern, aber das hilft mir nur bedingt weiter, wenn ich Langzeit wwoofen/volunteeren möchte.
    Auslandskrankenversicherung, Haftpflicht, Körperpflegeprodukte etc. sind ja recht klar, und das macht deutlich unter 1.000€ im Jahr. Aber wie viel muss ich langfristig doch für neue Klamotten/Ausrüstung einplanen? Wie wenig „treats“ wie ne Flasche Wein, etwas Kuchen etc. machen auf Dauer wirklich glücklich? Und was für Ausgaben habe ich vielleicht gar nicht bedacht?

    Aber ich glaube die Diskussion führt doch schon etwas am ursprünglichen Thema vorbei…

    Antworten
    • Hallo Reinsch!

      So sehr am Thema vorbei ist das gar nicht. Es ist nur sehr schwierig zu beantwortet, wie viel Geld man persönlich zum Leben braucht, ist ja sehr individuell.

      Es ist recht leicht für einen begrenzten Zeitraum mit sehr wenig Geld, neuen Sachen und Vergnügungen auszukommen. Aber wir merken auch, dass man sich irgendwann auch mal wieder „was gönnen“ möchte. Und wenn es nur ein Snack am Imbiss ist.

      Alles geht irgendwann mal kaputt und Ausrüstungsgegenstände müssen ersetzt werden. Aber so etwas schon vorher einzuplanen, dass ist fast unmöglich. Man kann sich höchstens ein paar „Ziele“ setzten, wie: Jedes Jahr ein neues paar Schuhe, alle 5 Jahre einen neuen Computer o. ä., eine Reserve, falls mal was kaputt geht, etc.

      Auch dabei könnte es helfen, wenn man seine Ausgaben in der Rückschau betrachtet. Wie viel Geld hast du in den letzten 5 Jahren für neue Computer, Klamotten, etc. ausgegeben? Welche der Anschaffungen warum wirklich notwenig? Dann könntest du hochrechnen auf die nächsten 5, 10, 20 Jahre…

      Und Disziplin gehört dazu. Wenn du die Ausgaben budgetierst, ist es wichtig, dass du dich an den Budgetplan hälst. Was natürlich nicht heißen soll, dass du dir dann alle 5 Jahre einen neuen Computer kaufen musst.

      Ich bin gerade dabei eine solche Budgetplanung zu erstellen und hoffe, dazu bald mehr schreiben zu können.

      :)

      Antworten
      • Hallo Steffi,

        eben das meinte ich. Mal ein halbes oder ganzes Jahr keine neuen Sachen kaufen ist sicher kein Problem, insbesondere wenn man sich vorher hochwertige Ausrüstung zugelegt hat. Und auch dem „Luxus“ kann man eine Weile mal entsagen.
        Irgendwann kommt dann aber doch der Punkt wo die Schuhe auseinanderfallen, oder man einfach mal wieder eine Pizza essen möchte.

        Dazu bietet ein Puffer im Budget auch mehr Unabhängigkeit und Möglichkeiten. Ich fände es beruhigend zu wissen dass ich beim Reisen nicht auf Anhalter angewiesen bin, sondern notfalls auch den Bus nehmen kann. Dass ich, falls es mit einem Gastgeber mal gar nicht klappt, einfach gehen und mich selbst über Wasser halten kann, ohne dass ich Probleme bekomme. Oder dass ich auch mal das nette Projekt besuchen kann was mir nicht freie Kost und Logis bietet, sondern etwas kostet.

        Meine derzeitige theoretische Schätzung: Mit 1.000€ sollte ich klarkommen, wenn ich mich wirklich sehr frugal halte, dauerhaft Kost&Logis bekomme und nix schief geht. 2.000 bis 3.000€ erlauben immer noch kein Urlaubsfeeling, machen aber alles deutlich entspannter. Und das ist warscheinlich so das Budget was ich realistisch anpeilen kann, wenn es 2016 bis 2017 los gehen soll. Mehr macht dann natürlich auch mehr möglich…

        Aber mal sehen, in knapp 3 Wochen steht mein Ausflug nach Portalegre an. Mal sehen was ich dort von „Praktikern“ höre…

        Antworten
  4. Danke für deinen Kommentar Reinsch!

    Du bringst es mit wenigen Worten auf den Punkt – eine schöne Ergänzung zu meinem Artikel.

    Ja, es ist so banal, dass man es kaum glauben kann. Und vielleicht machen es deswegen so wenige.

    Wie führst du das Haushaltsbuch? PC? Heft? App?

    Deine beiden Fragen beantworten die genannten Links. Bei Ratgeber Aussteigen findest du eine Kalkulation und im Zendepot Tipps zur Geldanlage.

    Auch hier auf Keine Eile geht es mit der Serie bald weiter… da geht es dann auch um die Planung des Reisebudgets.

    :)

    Antworten
  5. Hallo Steffi,

    ja, so altbekannt dieses Vorgehen eigentlich scheint, ich kann das nur unterschreiben. Ich habe letztes Jahr mit dem Haushaltsbuch begonnen und war überrascht, wie viel Geld ich eigentlich völlig sinnfrei ausgebe. Insbesondere war erschreckend wie sich viele Kleinigkeiten wie ein Feierabendbier hier, Pizza bestellen da, dann noch schnell eine Zeitschrift etc. dann doch zu großen Beträgen summieren.
    Das war mir vorher gar nicht bewusst, und so gebe ich inzwischen mehrere Hunderter pro Monat weniger aus.

    Schwieriger fällt es mir da schon realistisch zu planen, wie viel Geld ich jährlich denn nach einem „Ausstieg“ denn wirklich brauche.
    Und natürlich wie ich es anlege dass es einerseits möglichst sicher liegt, andererseits aber doch einen merkbaren Ertrag bringt.

    Antworten
    • Achja, und ganz vergessen:

      Ich hab mein Haushaltsbuch per Excel Liste geführt. Einfach Ausgabe, Betrag, Datum, und dann noch eine Kategorie wie Miete, Körperpflege, Freizeit…

      Das macht es recht einfach, und man kann trotzdem viel auswerten, wie „Was hab ich im letzten halben Jahr für Grundnahrungsmittel ausgegeben?“, „Was würde ich sparen, wenn ich das Fitnesstudio und Internet kündigen würde“, oder „Hab ich es wirklich geschafft, meine Ausgaben für Alkohol zu senken?“

      Antworten

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