Was bedeutet Freiheit?

Über die Freiheit und was sie mir bedeutet.

Vor einer Weile schrieb jemand in einem Kommentar, wir würden uns für „etwas Besseres“ halten, da wir ein hohes Maß an Freiheit für uns beanspruchen würden.

Ein hohes Maß an Freiheit zu beanspruchen, hört sich so an, als würden wir uns ein größeres Stück vom Kuchen abschneiden, als alle anderen bekommen. Als würden wir uns etwas nehmen, was uns (zumindest in dieser Menge) nicht zusteht.

Freiheitsfragen

Aber sind wir nicht alle freie Wesen? Muss man Freiheit für sich beanspruchen?

Und wenn ich mir Freiheit nehme, nehme ich dann einem anderen Freiheit weg?

Ist Freiheit etwas, das weniger wird, wenn viele sie sich nehmen?

Ist es nicht eher so: Je mehr Menschen sich Freiheit nehmen, je mehr Freiheit gibt es?

Ist Freiheit eine begrenzte Ressource? Um die gestritten werden muss?

Wer verteilt die Freiheit und bestimmt darüber, wer wie viel davon bekommt?

Und ist es arrogant, sich Freiheit zu nehmen?

Ist Freiheit überhaupt etwas, das man hat, oder ist sie nicht vielmehr etwas, was man ist?

Was bedeutet Freiheit?

Freiheit ist keine Ware. Keine Sache. Freiheit ist eine Eigenschaft. Wie in: Ich bin frei.

Viel wichtiger als darüber nachzudenken, wer wie viel Freiheit haben darf ist, wie uns Freiheit erhalten bleibt. Wie können wir Freiheit schützen?

Freiheit wird mehr, wenn viele frei sind. Denn je mehr Menschen frei sind, je größer und sicherer ist die Freiheit.

Doch Freiheit ist auch in Gefahr. Nicht dadurch, dass viele „sie sich nehmen“, sondern durch diejenigen, die sie preis geben:

Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit – Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach


Ein Buch darüber, wie schnell wir Freiheit verlieren können:

Little Brother
  • Doctorow, Cory (Autor)

Letzte Aktualisierung am 18.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API


Für Freiheit haben Generationen von Menschen vor uns gekämpft. Und wir müssen immer weiter kämpfen – für ein gutes Leben. Denn Freiheit wird uns nicht geschenkt.

Frei zu sein, ist schwierig. Es ist viel leichter, sich an Regeln einfach zu halten, nichts zu hinterfragen oder verbessern zu wollen.

Regeln – auch die eigenen – sollten doch immer auch angezweifelt und hinterfragt werden. Unbequem sein und Kritik üben. Nur so werden wir Freiheit erhalten. Machen wir das nicht, geben wir sie preis. Und ja, in diesem Sinne beanspruche ich für mich die Arroganz mir die Freiheit zu nehmen alles in Frage zu stellen.

Absolute Freiheit kann es nicht geben. Wir Menschen sind soziale Wesen. Um zusammen zu leben, braucht es Regeln. Doch diese müssen wir immer wieder hinterfragen. Und ihnen nicht blind folgen. Es passieren sehr schlimme Sachen, wenn wir gesetzeshörig werden.

Absolute Freiheit ist schwer zu erlangen, denn wir engen uns auch selbst ein: Kultur und Erziehung prägen uns. Wir folgen unbewusst irgendwelchen Glaubenssätzen und der inneren Stimme.

Aber wir können versuchen so frei zu sein, wie wir nur sein können!

Was bedeutet Freiheit für mich?

Vielleicht bin ich arrogant, wenn ich mir die die Freiheit nehme, mein Leben selbst zu gestalten.

Wenn ich mir die Freiheit nehme, nicht so zu sein, wie andere mich gerne hätten. Und mich nicht verbiege, um irgendwo reinzupassen.

Niemand anderer zu sein, als man selbst, in einer Welt, die es Tag und Nacht darauf anlegt, dich so zu formen, dass du wie alle anderen wirst, bedeutet, den schwersten Kampf auszufechten, den ein Mensch kämpfen kann; und nie mit dem Kämpfen aufzuhören – Nancy Spungen

Vielleicht bin ich arrogant, wenn ich mir die Freiheit nehme, es anders zu machen – und nicht so, wie „man“ es macht.

Wenn ich mir die Freiheit nehme, mich selbst zu mögen und an mein Wohl zu denken, meine eigene Meinung zu haben und diese Meinung auch wieder zu ändern.

Absolute Freiheit gibt es nicht. Denn sie ist immer an etwas geknüpft. Es gibt also die Freiheit von … und die Freiheit zu … .

Oft tauscht man auch die eine Freiheit gegen eine andere ein.

Freiheit hat viele Gesichter. Ist wahrscheinlich für jeden was anderes. In Bezug auf #vanlife wird Freiheit mit Unabhängigkeit gleichgesetzt oder verwechselt.

Die Ortsunabhängigkeit des mobilen Lebens kann große Freiheit bedeuten. Sie kann gleichzeitig aber auch einschränkend sein. Genauso wie die finanzielle Unabhängigkeit, die ich mir vor allem durch Konsumverzicht ermögliche.

Aus buddhistischer Sicht ist Freiheit, wenn wir uns mit nichts identifizieren und erkennen, dass es keinen Jemand gibt. Niemand, der etwas ist, oder etwas sein müsste. Schon gar nicht jemand besonderes. Wenn wir erkennen, dass wir kein Leben „haben“, sondern Leben sind.

Und so fand ich sie doch, die absolute Freiheit. Denn es ist wirklich die absolute Freiheit zu erkennen, dass es niemanden gibt, der etwas tun könnte und dass also so ist, wie es eben ist.

Falls du darüber mehr erfahren möchtest, lies hier weiter.

Meine Lieblingszitate: Was bedeutet Freiheit

  • Freiheit muss man sich nehmen
  • Immer, alles, in Frage stellen – ist der Weg in die Freiheit
  • Freiheit ist das Gegenteil von Angst
  • Glück kommt von Freiheit! Freiheit kommt von Mut!
  • Freiheit ist, nicht jedem gefallen zu wollen
  • Freiheit ist, wenn es dich wirklich nicht mehr kümmert, was andere von dir denken
  • Freiheit ist, wenn der Klang deines Atems lauter als deine Gedanken ist
  • Das blöde an der Freiheit ist, dass es sie nicht umsonst gibt!
  • Der Preis der Freiheit ist Verzicht
  • Gehorsam ist das Gegenteil von Freiheit
  • Wir sind als Originale geboren und sterben als Kopie

Meine Lieblingsbücher über die Freiheit

»Wider den Gehorsam« von Arno Gruen: Wer den Mut zum Ungehorsam hat, der entzieht sich nicht nur vermeintlichen Autoritäten, sondern nimmt die Menschen lebendig und mitfühlend wahr. Wie sehr die Kultur des Gehorsams entmenschlichen kann und welche Wege aus dem Kreislauf der Unterordnung führen, zeigt Arno Gruen: ein befreiendes Plädoyer für mehr Mitmenschlichkeit.

»Die Furcht vor der Freiheit« von Erich Fromm: Erich Fromm setzt sich in dieser Monografie mit der Bedeutung der Freiheit für den modernen Menschen auseinander und zeigt, dass er diese Freiheit, verstanden als positive Verwirklichung des individuellen Selbst, noch nicht errungen hat. Ein Grundlagenwerk des berühmten Sozialphilosophen, in dem seine wichtigsten Positionen versammelt sind.

»QualityLand» von Marc-Uwe Kling: Willkommen in QualityLand, in einer nicht allzu fernen Zukunft: Alles läuft rund – Arbeit, Freizeit und Beziehungen sind von Algorithmen optimiert. Trotzdem beschleicht den Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt.

Was bedeutet Freiheit für dich?

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Kommentare zum Beitrag

14 Gedanken zu „Was bedeutet Freiheit?“

  1. Wir müssen für die Freiheit immer auch einen Preis zahlen. So rosig ist das Leben on Tour auch nicht. Es gehört freiwilliger Verzicht und eine Art Minimalismus dazu. Das ist nicht jedermanns Sache, deshalb muss Niemand neidisch sein oder uns Reisende arrogant einstufen.
    Klar sieht es für nichtwissende Aussenstehende alles romantisch aus und alle träumen von sowas. Doch viele stehen sich selbst im Weg, schaffen es nicht und suchen Argumente zur inneren Beruhigung.

    Antworten
  2. Liebe Steffi,

    ehrlich gesagt hören sich Deine Zeilen für mich ein bisschen nach Rechtfertigung an. Wohl gemerkt ein bisschen. Du brauchst Dich mit niemand vergleichen.

    Bei manchen Deiner Blogger Kollegen habe ich allerdings schon so manches Mal den Eindruck als würden die den anderen die noch in „gemauerten“ Häusern leben, die Freiheit absprechen. Wie wenn Freiheit nur im Wohnmobil und mit abgemeldetem Wohnsitz und keiner Steuerzahlung nirgendwo, möglich wäre.
    Nelson Mandela sass 27 Jahre im Knast und war wesentlich freier als so manch anderer der meint dass er es sei.
    Liebe Grüsse aus der Schweiz

    Antworten
  3. Der Begriff „Freiheit“ ist viel zu vielschichtig, um ihn auf den hier vorgestellten Aspekt der Reise- und Campingfreiheit als Lebensphilosophie zu reduzieren. Aber selbst Letztere wird bestimmt durch die Einschränkung, dass sie erst dann unproblematisch vertretbar wäre, wenn sie gleichzeitig für alle gelten könnte (das Verallgemeinerungsprinzip). Da dem nicht so ist (man stelle sich vor, alle 500 Mio Europäer würden sich das Recht zu dieser Freiheit herausnehmen), müssen ganz offensichtlich noch andere Faktoren oder Grundsätze zum Tragen kommen, z.B. die individuelle Unterschiedlichkeit von Interessen usw. Nur über sie lässt sich so ein Weltenbummlertum vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen, Mittel und Flächen usw. rechtfertigen und dies auch nur, wenn die jeweiligen nationalen Rechte und landesspezifischen Bedürfnisse damit nicht gleichzeitig kollidieren.
    Nur zur Klarstellung: Auch wir fahren mit dem Wohnmobil an alle nur denkbaren (stillen und einsamen) Plätze und dies (hoffentlich bald) ohne jede zeitliche Einschränkung, sind uns aber immer bewusst, dass jede Form einer Verabsolutierung dieses Freiheitsanspruchs im Grunde durch kein entsprechendes „Freiheitsrecht“ gedeckt ist. Es gibt kein ethisches, moralisches oder anderweitig z.B. über Naturgesetze verbrieftes Recht, mit einem Wohnmobil oder Caravan durch die Lande zu ziehen, wo und wann man will zu stehen und sich damit gänzlich aus dem Verantwortungsspektrum einer Solidargemeinschaft oder eines wie auch immer zu verstehenden Gemeinwesens auszuklinken. Es ist ein (nicht zuletzt wohl auch finanzielles) Privileg, aber kein normatives Recht, da es aus einer Vielzahl ganz offensichtlicher Gründe nicht allen zugestanden werden kann.

    Antworten
    • Hallo Rudolf!

      Vielen Dank für deine Worte… es geht hier allerdings gar nicht um den Aspekt der Reise- und Campingfreiheit, sondern darum, sich die Freiheit zu nehmen, sein Leben selbst zu gestalten, frei von den Erwartungen anderer. Ganz egal wie das dann aussehen mag. Mir geht es hier also nicht um die „Freiheit“ überall Campen und Parken zu dürfen.

      Warum man sich, wenn man mit „Wohnmobil oder Caravan durch die Lande zieht, wo und wann man will steht“ sich „gänzlich aus dem Verantwortungsspektrum einer Solidargemeinschaft oder eines wie auch immer zu verstehenden Gemeinwesens“ ausklingt ist mir allerdings nicht so klar, vor allem nicht wo es hier einen Zusammenhang gibt.

      Falls du damit darauf anspielen möchtest, dass wir dies tun würden, möchte ich nur kurz bemerken, dass das nicht stimmt und bei dir eventuell ein falscher Eindruck entstanden ist. Wobei ich es auch nicht schlimm finden würde, wenn es so wäre, denn diese Freiheit könnte man sich ja auch nehmen.

      :)

      Antworten
      • Liebe Steffi,

        vielleicht hast du’s überlesen o.ä. – ich hatte von der Lebensphilosophie der Reiseabenteurer bzw. etwas weiter unten vom Weltenbummlertum gesprochen, schloss also neben den „Rentencampierern“ (wie bald auch uns) auch die kompletten Reise-Aussteiger mit ein. Für uns alle ist die Art unseres Reisens –
        egal ob als Teil-, Dauer- oder ideologischer Aussteiger – und damit verbunden unseres Weltbildes ein besonderes Privileg, das wir uns aus den einen oder anderen Gründen (nicht zuletzt der Lebensleistung unserer Vorfahren) leisten können und alleine schon deshalb (es gäbe noch viele andere Gründe) nicht zum Maßstab machen oder gar als Recht einfordern können. Denn als Teil einer Volks-, Wesens- oder Interessensgemeinschaft, die man nicht schon deshalb verliert, weil oder indem man sich als Aussteiger verabschiedet, lebt selbst der Aussteiger in den entferntesten Anden von den Leistungen einer Gemeinschaft, für die er zwar nichts kann, die sich aber auch nicht dadurch abstreiten lässt, dass man sich selbst verabschiedet (man denke nur an die internationalen Schutz- und Reiseabkommen der unterschiedlichen Staaten, die auch für solche gelten, die meinen, sich aus diesem Teil des Staatseins verabschiedet zu haben).

        Antworten
  4. Ich bewundere Euch und auch andere Leute die sich so viel Freiheit nehmen. Diese Freiheit steht jedem zu, nur die wenigsten haben den Mut sich diese Freiheit auch selbst zu nehmen. Durch unsere Gesellschaft sind wir dies leider nicht mehr gewohnt bzw. die meisten von uns verbringen Ihr leben in einem mehr oder minder kleinen Hamsterrad welches von Mo – Fr. 8 – 17 Uhr bedeutet danach nach Hause kommen, sich um evtl. Kinder Haushalt usw. kümmern, das tolle TV Programm begutachten und danach schlafen gehen, denn am nächsten Tag beginnt das Spiel von vorne. Ich finde das Ihr absolut niemandem etwas wegnehmt sondern sehr mutig seid euch die Freiheit die jedem Menschen auf dieser Erde zusteht einfach auch nehmt.
    Leute die dies anderes sehen sind meist nur neidisch, dass Sie nicht den Mut haben, zu bequem sind oder aus anderen Gründen das Hamstterrad nicht zu verlassen.

    Ich bewundere euch und eure Leben und wünsche euch alles Gute auf weiteren Reisen :-)

    Falls hier Leser und Interessenten sind die sich selbst kein eigenes Wohnmobil oder Reisemobil leisten können oder möchten, sich aber im Urlaub trotzdem in absoluter Freiheit bewegen möchten kann ich unsere kleine aber feine Wohnmobilvermietung AlbCamper empfehlen. Ab 2018 vermieten wir auch an Tierliebhaber und Hundebesitzer. http://www.wohnmobil-mieten-billig.de

    Antworten
  5. Ui, heute wird es wieder philosophisch. Und irgendwie könnte man ja über dieses Thema Bücher füllen…

    An die oft gepredigte „totale Freiheit“, also so mit keine Regeln für niemanden, glaube ich persönlich nicht. Weder halte ich das für besonders erstrebenswert, noch für wirklich möglich.
    Es halt sich doch recht früh in sämtlichen Kulturen herausgestellt, dass das Zusammenleben gewisser Regeln bedarf. Die meisten davon sollten eigentlich selbstverständlich sein, sind es aber nicht immer. Das gilt sowohl im Großen, indem ich also die Gesetze des Staats respektiere in dem ich mich aufhalte, als auch im Kleinen, wenn mehrere Menschen zusammen arbeiten, wohnen etc.
    Und selbst bei kleinen Gemeinschaften, die sich Strukturlosigkeit, Zwangfreiheit, Hirarchiefreiheit etc. auf die Fahne geschrieben habe stechen doch beim genauen Hinsehen einzelne Personen heraus, die den Ton angeben. Und oft hörte ich sinngemäß den Satz: „Es funktioniert wenn sich alle an die Regeln halten, die wir uns offiziell nicht auferlegen wollen.“

    Meine persönliche Freiheit ist es, ähnlich wie bei euch, mein Leben so zu leben wie ich es möchte. Und nicht wie es andere von mir erwarten, weil man das halt so macht. Dass auch das nicht völlig grenzenlos möglich ist ist klar, schließlich lebe ich nicht isoliert im Wald, sondern meine Entscheidung betreffen auch immer andere Menschen.

    Generell denke ich aber dass oft verkannt wird, welche Freiheiten wir eigentlich dafür so haben. Insbesondere wenn ich mir anschaue, welche Freiheitsgrade meine Eltern noch bei ihrer Lebensplanung hatten. Und meine Großeltern erst…
    Heute sind so viele unterschiedlichen Lebensmodelle denkbar. Karrierepfade sind wesentlich offener. Früher galt: Dein Vater ist Schuster, du wirst Schuster. Und auch räumlich ist die Welt zusammengerückt. Während es für meine Großeltern noch ein Abenteuer war, aus dem Heimatdorf in die kaum 50km entfernte Stadt umzusiedeln ist es heute längst nicht mehr ungewöhnlich den Job auf die andere Seite des Globus zu verlegen.

    Um sich diese Freiheiten aber auch nehmen zu können braucht es meiner Meinung zwei Dinge:

    1. Selbstreflektion
    Also „Was will ich denn eigentlich?“ und nicht nur „Was finde ich denn alles plöd?“

    2. Eigenverantwortung
    Also „Was bin ich bereit für mein Ziel zu tun? Und was stelle ich dafür hinten an, bzw. opfere es?“ Oder anders gesagt, suche nach Wegen dein Leben so zu gestalten wie du es willst, und nicht nach Gründen und Schuldigen warum es ja sowieso nicht geht.

    Sicher ist damit nicht alles möglich, wie uns noch in den 90ern ein großer japanischer Autobauer erzählen wollte. Nur am Strand liegen und Mojitos schlürfen, während magischerweise das Geld auf’s Konto klimpert – wird nicht funktionieren. Als Fußballprofi Deutschland zur Weltmeisterschaft schießen – dafür hätte ich vor 30 Jahren anfangen müssen mich reinzuhängen.

    Dafür nehme ich mir die Freiheit, als Ingenieur völlig unstandesgemäß einen studentischen Lebensstil zu pflegen, mit allen positiven wie negativen Konsequenzen.
    Ich nahm mir die Freiheit, statt auf die nächste Karrierestufe zu springen meinen Job zu kündigen, der mir keinen Spaß gemacht hat, und statt dessen mit dem Rucksack für ein Jahr herumzuziehen.
    Ich habe mir die Freiheit genommen nach diesem Jahr zurück ins Büro zu gehen statt mich ins nächste Abenteuer zu stürzen – verrückt oder normal kommt immer drauf an wen man fragt.
    Und ich nehme mir die Freiheit zu sagen, dass das sicher nicht mein letztes Abenteuer war. Aber erstmal muss ich zurück zu Schritt 1.

    Grüße nach Griechenland…

    Antworten
  6. Für mich bedeutet Freiheit seinem Herzen zu folgen und das Gegenteil von Angst.
    Aus seinen alten Schuhen auszusteigen und was neues zu probieren.
    Angst ist zusammenziehen, enge, Hörigkeit, Sklaventum und natürlich das Gegenteil von Liebe: Ausdehnung, Freiheit.

    Eurer Blogg scheint vielen Menschen Angst zu machen, mit sich selbst auseinander zu setzen :-).

    Vielen Dank für die vielen Inspirationen und tiefgängigen Reflektionen. Für mich sehr Herz-und Horizont erweiternd und ich hoffe euch in diesem Jahr unterwegs zu treffen, während meiner 4-monatigen Sabbatical Reise mit dem Womo.
    LG
    Tanja

    Antworten
  7. … meine Freiheit endet erst mal da, wo die Freiheit des anderen beginnt … würde ich noch dazu schreiben. Denn dann muss ich um meine Freiheit verhandeln (kämpfen … teilen).
    Was habt Ihr eigentlich im ersten Moment gedacht, als wir uns auf Euren einsamen Strand gestellt haben? War das eine Einschränkung der Freiheit?

    Antworten
    • „Na, die grüne Kiste kommt mir irgendwie bekannt vor“, habe ich gedacht, „ich gehe mal rüber und sag Hallo!“

      Freiheit, die ich mir nehme gestehe ich auch anderen zu.

      Und ja, die „Grenzen“ der Freiheit müssen verhandelbar sein und nicht subjektiv statisch sein. Leider wird der von dir genannte Spruch gerne dazu missbraucht eine Grenze zu ziehen und eben nicht zu verhandeln – die eigene Freiheit also über die Freiheit eines anderen zu stellen. Daher finde ich den Spruch „Leben und leben lassen“ für mich stimmiger :)

      Gerade diesen Spruch habe ich extra nicht genannt, weil ich es merkwürdig finde beim Thema Freiheit sofort auch an Grenzen zu denken.

      Antworten
    • … Grenzen machen das Leben übersichtlich und einfach. Manchen ist das genug. Spannender ist eben das verhandeln. Und wenn meine Freiheit auch die gleiche eines anderen ist, dann wird eine große Sache daraus. Das kann der Ort sein, die Zeit, auch nur der Moment.

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