Mit dem Fahrrad nach Phrao

In Bangkok beginnt am 14. November 2007 unsere Fahrradreise durch Thailand und Laos. Unsere 13. Station ist Phrao.

Lies hier den ersten Teil des Reiseberichts:
Beginn der Radreise in Bangkok

Der Weg nach Phrao ist wohl einer der schönsten seit wir hier sind.

So vergeht die Zeit wie im Fluge und recht spät am Tag empfängt uns Phrao, eine kleine Kleinstadt inmitten eines weiten Tals, eingeschlossen von Bergen, die bis zu 1.600 Meter hoch sind.

Die Zimmersuche jedoch gestaltet sich schwierig. Das erste Hotel im Ort ist eine der finstersten Absteigen, die wir je gesehen haben. Als wir einem vielversprechenden Wegweiser 7 km weit nach ausserhalb folgen, empfängt uns ein Deutscher abweisend und unfreundlich und zeigt sich wenig hilfsbereit – “Doi Farang Bungalow”: no-go Area fuer Radfahrer!

Doch als wir uns fürs Zelten noch einen gebratenen Reis zum Mitnehmen bestellen, erzählt uns die Köchin mit Master Degree in perfektem Englisch von einer weiteren Bungalowanlage am Ort.

Bei “83 Bungalow” werden wir freundlich empfangen. Zusammen mit Hans beziehen wir ein geräumiges Vierbettzimmer.

 

Als wir gegen 20 Uhr nach dem Duschen zum Einkaufen und Essen in den Ort fahren, werden dort gerade die Bürgersteige hochgeklappt. Silvesterparty ade!

Wieder daheim jedoch lädt uns die ganze Familie von 83 Bungalow zum geselligen Silvesterzusammensein ein. Es gibt – wie in Thailand üblich – jede Menge zu essen und zu trinken und gegen Mitternacht brennen wir gemeinsam ein Feuerwerk ab und lassen wieder mal ein paar Heissluftballons (Kum Loy) in den Himmel steigen. So wird Silvester dann doch noch ein lustiger Abend. Bevor wir schlafen gehen kommen wir nicht umhin eine Einladung zum Familienausflug am Neujahrstag annehmen zu müssen.

Happy New Year auf Thai-Art

Für thailändische Verhältnisse unerwartet pünktlich steht die ganze fünfköpfige Familie mit zwei Allradjeeps bereit zum Ausflug. Die Kofferräume sind bis unters Dach mit Essen und Trinken gefüllt.

Erstes Etappenziel: Der Tempel. Hier werden Spenden in Form von Naturalien und Umschlaegen (vermutlicher Inhalt: Geld) fürs Kloster abgegeben. Im Gegenzug gibt es vom Mönch den Segen für das neue Jahr.

Zweites Etappenziel: Freund von unserem Fahrer Oy einladen und Nahrungsvorräte aufstocken.

Das eigentliche Ziel für diesen Tag ist nicht so leicht zu erreichen. Über holprige und steile Pisten, inklusive Flussdurchfahrten, fahren wir durch endlose Wälder 1.500 Meter hoch auf den Gipfel des “Doi Molan”.

Die mit Abstand aufregendste und anstrengenste Autofahrt unseres bisherigen Lebens!

Jeder Knochen im Leib tut uns weh. Belohnt werden wir mit angenehmen Temperaturen und einer traumhaften Aussicht auf das Tal um Phrao und natürlich mit jeder Menge Essen und Trinken.

Anschliessend geht es weiter über noch steilere und schlechtere Pisten zu einem weiteren Aussichtspunkt. Kurzer Stopp, kleiner Imbiss, grosser Schluck Wisky – dann beginnt der Abstieg.

Bergab ist noch langsamer und anstrengender als bergauf. Und so kommt es dann auch, dass nach kurzer Zeit die Bremsen an einem unserer Fahrzeuge überhitzen und sich später sogar ganz festsetzen. Aus Sicherheitsgründen und um das Gewicht zu reduzieren fahren wir jetzt zu siebt in einem Jeep weiter den Hang herunter.

Der Rückweg ist noch interessanter als der Hinweg, denn statt durch dichten Wald fahren wir nun hauptsächlich entlang enger Täler und kleiner Bäche. Einige der hier lebenden Bergvölker (Hilltribes, wie Akha und Lisu) haben den letzten Winkel urbar gemacht. Sie haben Terassen für den Reisanbau angelegt und es gibt Orangen- und Bananenplantagen.

Später machen wir einen Zwischenstopp in einem kleinen Dorf. Hier leben noch ca. 70 Akha zusammen in ihrer Dorfgemeinschaft. Während wir einen kleinen Imbiss und einen kleinen Wiskey zu uns nehmen, tauchen immer mehr der Einwohner in unserer Nähe auf. Schnell kommen unsere Gastgeber mit ihnen ins Gespräch und zeigen sich recht grosszügig. Es gibt Bier für die Männer und Süssigkeiten für die Kinder des Dorfes. Schnell werden einige Plastikstühle herbeigeholt.

Ehe wir uns versehen hat man eine typische Tracht der Akha herbeigeholt und Steffi wird von zwei Frauen des Dorfes zur Freude aller Zuschauer aufgehübscht und mal etwas anders eingekleidet: Ein kiloschwerer Kopfschmuck mit viel Silber und eingearbeiteter schwarzer Perücke, eine bunte Weste mit Muschel- und Münzengürtel, ein schwarzer Wickelrock und traditionell gemusterte Beinstulpen.

Hans und Olaf kommen etwas besser davon, denn anscheinend tragen Akha-Männer nur bunte Westen.

Das grösste Vergnügen haben unsere Gastgeber und wir haben das Gefühl, dass sie sich den Spaß haben etwas kosten lassen.

Wieder im Bungalow angekommen verabschieden wir uns von Hans, der zusammen mit Ole und Od auf dem Pickup nach Chiang Mai zurueckfährt.

Er hat am Vorabend die Erfahrung gemacht, dass gasbetriebene Durchlauferhitzer neben warmen Wasser auch heisse Luft abgeben und man besser keine Bekleidung darauf ablegt. Nun braucht er neue Radhosen, Shorts und T-Shirt.

Wir beschliessen den Abend mit einem Essem mit den Zurückgebliebenen.

Es hat uns sehr gut gefallen in 83 Bungalow. Wir waren überwältigt von der Gastfreundschaft und Grosszügigkeit mit der wir aufgenommen wurden.

Hier geht´s zum 13. Teil des Reiseberichts
Mit dem Fahrrad nach Chiang Dao

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