“So, jetzt fahren wir mal eben nach „Vila do Bispo“ zum Einkaufen, ist ja nicht weit“.
Das hatten wir uns gedacht, als wir am Morgen unsere Sachen in die Schränke stellten und das Fahrzeug starteten.
Tatsächlich sind es keine 20 Kilometer bis zu Lidl.
Doch die Straßen der Algarve haben es oft in sich.
Selbst die Hauptstraßen führen nie so schnell ans Ziel, wie man es aus der Heimat gewohnt sind.
Und wir dachten uns auch nichts dabei, dass die Straße der Wahl nur ein unbefestigter Feldweg war.
Denn auch dies ist nichts ungewöhnliches hier. Viele Straßen, die zwei Orte miteinander verbinden, sind nicht asphaltiert.
Der Weg wurde zunehmend abenteuerlich: Quer über die Hügel, kein Platz, um doch noch zu wenden.
Die Piste wurde immer schmaler, die Kurven immer enger, die herabhängenden Äste klappten den Außenspiegel immer wieder ein, während auf der anderen Seite ein steiler Abgrund zu sichten war.
Nur sehr langsam kamen wir voran, kurvig, eng und holprig.
Aber keine Panik, nach einer halben Ewigkeit und einer letzten ziemlich engen Kurve, die aus einem großen Matschloch bestand, war da wieder die Hauptstraße.
Lidl hatte mittlerweile drei große Parkplätze für Wohnmobile eingerichtet, die allerdings bei weitem nicht ausreichen für den Andrang hier.
Am Strand „Boca do Rio“ trafen wir alte Bekannte wieder, die erzählten, dass gerade gestern die Polizei da gewesen war und alle Camper fortgejagt hat.
Daher ist es nicht voll, an diesem oft überlaufenen Platz.
Der Boca do Rio ist der einzige Strand, den wir kennen, wo direkt am Wasser geparkt werden kann und es keinen angelegten Parkplatz gibt (Nachtrag: Seit 2014 gibt es allerdings einen Parkplatz am Boca do Rio).
Hinter dem Parkplatz verläuft ein kleines Flüsschen durch ein breites Tal und mündet am östlichen Ende des Strandes ins Meer. Manchmal liegt aber auch so viel Sand im Weg, dass der Fluss sich aufstaut und ein kleiner See entsteht.
Östlich und westlich führen kleine Trampelpfade die Klippen herauf und man kann bis zum nächsten, übernächsten Strand laufen. Der Supermarkt in Budens, das in nördlicher Richtung liegt, ist zu Fuß erreichbar.
Eigentlich ein perfekter Ort. Zu perfekt, denn alle finden dies. Auch die Polizei, die hier anscheinend öfter vorbeischaut als anderswo.