Unsere Radreise von Bremen nach Istanbul liegt nun schon ein paar Jahre zurück. Ich habe den Reisebericht in den letzten Tagen mal überarbeitet und mit vielen Fotos versehen. Das war spannend. Es war so, als würde ich die Reise ein zweites Mal erleben.
Das Gefühl in Istanbul aus dem Flieger zu steigen, die kühle, frische Luft zu atmen – die ich in den Monaten davor, als wir in Thailand waren so vermisst hatte – war plötzlich wieder da. Mit den bepackten Reiserädern durch das Verkehrschaos von Istanbul zu radeln. Die netten Leute, die uns überall zum Tee einluden, während wir bei Kälte und Schnee durch den Westen der Türkei in Richtung Bulgarien fuhren. – Als ob es gestern gewesen wäre…
Mit dem Fahrrad durch ein graues, verregnetes und einsames Bulgarien zu fahren war schon ein Erlebnis. Am meisten in Erinnerung geblieben ist mir die Begegnung mit einer Wildschweinrotte im Wald. Nachts schnüffelten und grunsten sie um unser Zelt. Am nächsten Morgen zog ich Plastiktüten über meine Socken, da die Schuhe dem vielen Regen nicht stand hielten.
In Rumänien lag noch meterhoch Schnee in den Karpaten und wir fuhren deshalb ein Stück mit dem Zug. Vorher hatte uns eine Horde Kinder einen Wassersack vom Rad geklaut und die Begegnungen mit den wilden, riesigen Hunden war auch nicht gerade nett.
In Ungarn hatten wir den Eindruck in einer anderen Welt angekommen zu sein. Alles war so sauber und aufgeräumt. Wir sahen die erste Parkuhr seit Monaten. Das Wetter wurde endlich besser und Radfahren machte endlich wieder so richtig Spaß.
Die Slowakai haben wir nur angekratzt. Die Karparten haben mächtig Spaß gemacht. Es gibt in diesem Reisebericht auch eine kurze philosophische Abhandlung über´s Radfahren.
In Tschechien kamen wir dann so richtig auf unsere Kosten. Tolles Wetter, tolle Landschaften und tolle Zeltplätze erwarteten uns hier. Es war aber auch schon alles sehr „westlich“ und gar nicht mehr so „exotisch“. Unter all den anderen Mountainbikern, die durch die Berge strampelten, fielen wir kaum noch auf. Außer vielleicht durch die fehlende, schicke und farbenfrohe Bekleidung.
An der deutschen Grenze werden wir stilecht von den Grenzbeamten empfangen, die für uns ein unterhaltsames Schsuspiel aufführten. Wir radeln am Elberadweg entlang und durch die sommerliche Altmark. Ein Fest für Camper.