Auf zu den Baobabs – eine gewagte Motorradtour

Ein Baobab braucht viele Jahre, um seine beeindruckende Form und Größe zu erreichen. Er kann über 1000 Jahre alt werden, hat keine Eile mit dem Wachstum. Die alten Exemplare haben ausgeprägte Wurzeln – Ortswechsel sind nicht vorgesehen.

Ganz anders sieht es dagegen bei mir aus – ich reise für mein Leben gern, liebe Baobabs und bin viel zu selten da, wo ich sehr gerne bin: im südlichen Afrika.

 

Baobabs sind Überlebenskünstler

Baobabs finde ich nicht nur wegen ihrer Superfrüchte toll. Sie sind für mich die interessantesten Bäume, die ich kenne – viele Geschichten und Mythen ranken sich um sie. Ausreichend Stoff, um mich seit fast 20 Jahren mit diesen Giganten zu beschäftigen.

Im deutschsprachigen Raum sind sie auch als Affenbrotbäume bekannt, die Wissenschaft kennt sie als Adansonia digitata. Sie leben im Afrika südlich der Sahara, bevorzugt in trockenen Savannengebieten. Baobabs werden etwa 25 bis 30 Meter hoch, können beeindruckende Umfänge erreichen und sind trotz ihrer Dimensionen genügsame Zeitgenossen.

Wenn es Wasser gibt, speichern sie so viel wie möglich davon in Stamm und Ästen. Um Photosynthese betreiben zu können, brauchen sie nicht unbedingt Blätter – sie haben eine Chlorophyll-Schicht unter der Rinde, die das möglich macht. Das heißt, die Bäume „schlafen“ ohne Blätter nicht wie die Laubbäume bei uns im Winter, sondern haben einen reduzierteren Stoffwechsel. Etwa neun Monate im Jahr stehen sie ganz ohne Blätter in der Landschaft – das hat ihnen den Namen „upside down tree“ eingebracht, denn ihre Äste gleichen ausgeprägtem Wurzelwerk, das sie in den Himmel recken.

Wird ihre Rinde verletzt, so besitzen sie erstaunliche Fähigkeiten, sie wieder zu heilen. Ihr Erscheinungsbild ist sehr vielfältig und insbesondere ganz alte Exemplare können ausgeprägt skurrile Formen zeigen.

Motorradtour

Südafrika – Namibia – Botswana – Sambia – Malawi – Mosambik – Simbabwe – Lesotho – Swaziland

Der große Plan

Wenn man wie ich so lange Fan dieser Giganten ist, liegt es nahe, dass man sie hin und wieder in ihrem natürlichen Lebensumfeld sehen möchte. So plante ich also vor einigen Jahren meine Reise zu den Baobabs. Gedacht hatte ich an eine dreimonatige Safari im Geländewagen, die „Rechnung“ jedoch ohne meinen Mann Matthias gemacht.

Plötzlich wurde aus den drei Monaten ein ganzes Jahr und der Geländewagen wandelte sich auf magische Weise in zwei Motorräder um. Das Jahr war nicht das Problem für mich – eher das Transportmittel, denn ich hatte bis vor der Reise so gut wie keine Motorradfahrpraxis. Erfahrung mit einem Motorrad im Gelände hatte ich sowieso nicht. Für eine Reise zu den afrikanischen Baobabs war ich aber zu fast allem bereit.

Wir legten ein Datum für die Abfahrt fest und bereiteten uns etwa ein Jahr auf die große Reise vor. Die Anfahrt zu meinen geliebten Baobabs sollte sich allerdings etwas hinziehen – denn aus „mit dem Motorrad in Afrika“ wurde plötzlich „Mit dem Motorrad von Bonn nach Kapstadt“ – selbstverständlich über Land. Denn anders kann ja jeder…

Schon die Vorbereitungsphase inklusive Geländetraining war eine Herausforderung und die Gepäckberge für die Motorräder schier nicht zu bewältigen. Wir verbrachten nervenaufreibende Stunden mit dem Aussortieren von unnötigem Ballast. Aber an einem Karfreitag fuhren wir tatsächlich los. Auch die Nachbarn konnten es kaum glauben und winkten uns vom Straßenrand aus zu.

Staubiger Campingplatz – oder schnell ans Ziel?

Abgesehen von ein paar kleineren Holpersteinen ließ sich die Reise ganz gut an. Über den Süden Deutschlands fuhren wir nach Wien.

Dort allerdings wurde die erste große Umentscheidung fällig – wir bekamen das Visum für die Einreise in den Sudan nicht. Nach allem, was wir gehört hatten, verspürten wir wenig Lust, vor der sudanesischen Grenze in Ägypten auf einem staubigen Campingplatz zu hocken und auf den ungewissen Ausgang unserer Visafrage zu warten.

Wir mussten uns schnell entscheiden – und buchten kurzerhand Flüge an unser Ziel: Kapstadt in Südafrika. Allerdings sollte es einige Zeit dauern, bis wir tatsächlich in den Flieger steigen konnten. Gerade hatten wir unsere Motorräder erfolgreich durch den Zoll in München gebracht als wir erfuhren, dass im Luftraum nichts mehr ging. Ein Vulkan mit unaussprechlichem Namen auf Island spuckte reichlich Aschewolken in die Atmosphäre. Nach zehn langen Tagen beruhigte sich die Angelegenheit, wir bestiegen den Flieger und kamen glücklich in Kapstadt an.

Die verflixte Lichtmaschine

Nun waren wir zwar in Afrika – aber das Warten nahm kein Ende: eines unserer Motorräder trat in einen Streik – die Lichtmaschine versagte ihren Dienst. Das entsprechende Ersatzteil war der Gepäckoptimierung zum Opfer gefallen und lag nun staubdicht verpackt in einem Schrank bei meinen Eltern im Schwäbischen.

Es dauerte weitere vier Wochen, bis wir das Problem mit der Lichtmaschine im Griff zu haben glaubten. Ich nutzte die Zeit, um mich weiter an mein Motorrad zu gewöhnen, drehte Kreise, wo ich konnte und fuhr mit Stolz-geschwellter Brust die ersten Schotterpisten.

Endlich – Baobab „my love“

Weitere sechs Wochen später – mittlerweile war es Anfang Juli – war es so weit: ich sah den ersten von vielen Baobabs – und war selig. Vergessen waren die lange Warterei und die nervenaufreibende Anfahrt in der größten Hitze des Tages über die schlimmste Schotterpiste, die ich bis dahin erlebt hatte.

Das Ziel unserer Tagesetappe war Epupa Falls in Namibia. Am liebsten hätte ich an jedem Baum entlang der Piste zum Fotoshooting angehalten – aber mein Reisegefährte war ganz anderer Meinung. Die Sonne begann schon zu sinken und die 50 anstrengendsten Kilometer des Tages lagen noch vor uns. Wir erreichten unser Ziel, ergatterten einen wunderschönen Zeltplatz, richteten uns häuslich ein und taten das, was man bei Epupa Falls auf alle Fälle tun sollte: wir gingen zu den Wasserfällen.

Die Sonne schob sich wie ein roter Feuerball über den Horizont. Die Stimmung über dem Tal war außergewöhnlich. Wir schauten auf die raue, wilde Natur – der Blick schweifte weit bis zu den Hügeln auf der angolanischen Seite. Ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit machte sich breit. Aber das Allerbeste waren die Baobabs – auf einen Felsen gepfropft saßen sie mitten in den Fällen. Ich war überwältigt. Fast mystisch leuchteten die Bäume in der untergehenden Sonne. Paviane tobten am Ufer. Die Geräusche, die Luft, die Atmosphäre – mein Herz wollte fast zerspringen vor Glück.

Nun war ich also angekommen, in Baobab-Country. Von Epupa Falls fuhren wir weiter über Outapi, eine kleine Stadt im Norden Namibias, die zu meinen Lieblingsorten zählt: an jeder Ecke steht ein Baobab und mitten in der Stadt einer der größten, die ich bislang gesehen habe.

Eine Nacht zelteten wir unter dem Baum. Wir taten kein Auge zu, denn in Outapi tobte der Bär. Hyperaktive Hähne und nachtaktive Esel wetteiferten darum, wer am lautesten kann…

Baobab-Galeere und schwarze Mamba

Wir streiften auch den Ort Tsumkwe nahe der Grenze zu Botswana. Dort steht ein Baobab, der von weitem aussieht wie eine gestrandete Piraten-Galeere. Er ist innen hohl und sein „Fenster“ sieht aus wie ein Herz.

Hier erfuhr ich, warum es nicht ratsam ist, einfach so auf einem der Giganten herum zu klettern: Die Bäume sind bevorzugter Wohnort der schwarzen Mamba, einer Schlange, deren Biss unbehandelt tödlich verläuft. Nach dieser Information stellte ich meine Kletterversuche vorerst ein. Die glatte Rinde der Bäume ist ohnehin nicht gut zum Klettern geeignet und es ist besser für sie, wenn man sie ganz in Ruhe lässt.

Unsere Route führte uns weiter von Namibia nach Botswana – die gefürchtete Regenzeit immer als Antrieb im Nacken. Zu allem Übel fuhr das Lichtmaschinen-geplagte Problemkind auch noch mit einem zwar stauboptimierten aber dafür regenempfindlichen Luftfilter – saugt dieser Wasser an, läuft der Motor nicht mehr rund…

Ein guter Grund also, um schneller zu sein als der Regen. Es war zwar erst Juli, doch wir hatten noch eine Riesenstrecke bis Bonn vor uns.

Dem Tod erfolgreich von der Schippe gesprungen

Die Pisten wurden sandiger, die Straßen deutlich schlechter. Mehr als einmal stieß ich an meine Grenzen, stand vor sandigen Abhängen gespickt mit riesigen Felsbrocken, Löchern und Canyon-artigen Spurrillen – mit Tränen in den Augen und so großer Angst, dass ich kaum noch atmen konnte.

Wie heißt es so schön: „herunter kommen sie alle“ – auch ich habe es irgendwie geschafft. Natürlich nicht ohne „Umfaller“ – das kam etwa fünf Mal auf der ganzen Reise vor. Dabei hatte ich mir diverse Körperteile geprellt und war dem Tod drei Mal knapp von der Schippe gesprungen.

Infektionstechnisch ging es uns da schon viel besser – bis auf eine Erkältung blieben wir von allen Übeln, die einen auf so einer Reise treffen können, verschont! Keine Malaria, keine Bilharziose, keine „Darmgeschichten“, kein Gelbfieber – ich würde sagen, wir hatten großes Glück.

Dann kam sie doch noch – die Reisekrise

Einige phantastische Baobab-Orte weiter war es dann so weit – eine tiefe Reisekrise packte uns. Vorausgegangen war ein fast-Unfall, bei dem ich beinahe auf der Strecke geblieben wäre.

Ein Pick-up hatte nicht bemerkt, dass ich rechts auf eine Piste abbiegen wollte. Ich stand schon mit dem Motorrad zum Abbiegen bereit, blinkte ordnungsgemäß, konnte aber nicht losfahren, weil der Gang sich nicht einlegen ließ. Mein Schutzengel hatte viel zu tun und ich hatte Glück, denn der Wahnsinnige auf vier Reifen interessierte sich nicht für meinen Abbiegewunsch, knallte mit irrer Geschwindigkeit und wild hupend rechts an mir vorbei – ich sah nur einen weißen Streifen an mir vorbeiflitzen. Schweißüberströmt rollte ich mit meinem Motorrad auf den Feldweg. Langsam wurde mir bewusst, was eben fast passiert wäre – mein Kreislauf sackte zusammen und meine Knie fingen an zu schlottern. Weiterfahren? Nein Danke!

Wir fanden im nächsten Mini-Ort einen insektenverseuchten Bungalow mit stöhnender Wasserverrohrung und gurgelnder Toilette. Dort verbrachten wir eine schlimme Nacht. Wochenlang waren wir an Baobabs und Nationalparks mit wilden Tieren (meiner zweiten großen Leidenschaft) einfach so vorbeigefahren, immer das „große Ziel“ im Blick – mit viel zu wenig Zeit für uns, die atemberaubenden Landschaften und die Begegnungen mit den Menschen. An diesem Punkt der Reise wäre ich fast ausgestiegen.

Jetzt geht’s erst richtig los!

Krisenerprobt, wie wir nach 10 Jahren Ehe waren, fanden wir aber eine gute Lösung: Anpassung der Route zu einer Rundreise im südlichen Afrika, langsameres und entspanntes Reisetempo und mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens – natürlich Nationalparks und Baobabs. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Reise wirklich zu unserer Reise – davor waren wir einer „fixen Idee“ hinterhergejagt. Auf Motorradtreffen und in Foren hörten oder lasen wir nicht nur einmal Sätze wie „ wenn ihr die Strecke nicht von Bonn nach Kapstadt fahrt, bereut ihr es später“ – wenn man dann noch Zeit zum Bereuen hat.

Die Anpassung der Reiseroute war auch insofern sinnvoll, da uns das kleine Lichtmaschinenproblem am Motorrad auch in Malawi weiter beglückte. Zweimal mussten wir Ersatzteile aus Deutschland und Südafrika schicken lassen, damit wir die Reise fortsetzen konnten. Die Entzollung der Pakete erforderte jedes Mal den ganzen Einsatz von Matthias‘ Verhandlungskünsten. Die nicht eingeplante Wartezeit verschaffte uns viele Kontakte und Einblicke in malawischen „Alltag“. Wir besuchten eine Firma, in der Baobab-Pulver und Öl extrahiert und verarbeitet werden – ein sehr spannender Prozess.

Baobabs prägen das Landschaftsbild

Natürlich kamen wir auch in Malawi an zahlreiche Baobab-Standorte. Besonders im Süden sind sie sehr zahlreich und weithin gut sichtbar – beispielsweise entlang des Lake Malawi und am Shire River.

Zur Zeit des mosambikanischen Bürgerkriegs strömten etwa eine Million Flüchtlinge in den Süden von Malawi. Die Menschen benötigten Holz als Bau- oder Brennmaterial. Ganze Landstriche wurden entwaldet – außer den Baobabs stehen kaum noch größere Bäume. Die Baobabs wurden verschont, weil sie einerseits immer noch bei vielen Menschen als „heilig“ gelten, zum anderen, weil sich ihr Holz nicht zum Bauen oder als Brennholz eignet.

Auf Spurensuche

Über Mosambik reisten wir weiter. Ich hätte gerne mehr Zeit entlang des so genannten Tete-Korridor verbracht, denn ihn säumen phantastische Baobabs. Selten habe ich verwegenere Formen gesehen als dort.

Da sich inzwischen dicke graue Wolken am Himmel herumdrückten, gab Matthias unerbittlich das Tempo an und wir fuhren weiter nach Harare in Simbabwe. Ein prachtvolles Willkommensgeschenk präsentierten uns die Jacaranda-Alleen. Bei unserer Einfahrt in die Stadt standen sie in voller Blüte und machten das Fahrerlebnis zu einem Traum in Lila.

In Harare habe ich Ende der neunziger Jahre für eine Weile gelebt und gearbeitet. Natürlich wollte ich alte Wirkungsstätten aufsuchen und alte Bekannte treffen. Sogar mein altes „Haus“ fand ich wieder. Die dramatische Inflation der vorausgegangenen Jahre schien überwunden – die Regale in den Geschäften waren gut gefüllt. Die hohen Preise für Lebensmittel sprachen jedoch eine andere Sprache. Simbabwe hatte den US Dollar als Währung eingeführt.

Das machte das Leben einfach für uns als Reisende – doch wie sah es für die ärmeren Schichten der lokalen Bevölkerung aus? Vieles blieb uns verborgen und wir kamen auch dieser Frage nicht auf den Grund. Wir hörten nur, dass die Menschen durch Tauschgeschäfte über die Runden kamen – wenn sie etwas zu tauschen hatten.

Grenzerfahrungen sind gar nicht so schlecht

Der Weg führte uns weiter in Richtung Südafrika – vorbei an sagenhaften Baobabs, die die Straßenränder in Richtung Süden säumten.

Unsere Grenzerfahrungen waren bis auf die in Sambia durchweg positiv. Die sambische Grenze hatte uns einige sehr schweißtreibende Stunden in der glühenden Mittagshitze und unzählige Umwege für sinnbefreite Steuern und Stempel beschert. Mittlerweile soll die Prozedur verschlankt worden sein – das wäre ein Geschenk an alle Reisenden! Dort, wo wir die meisten Schwierigkeiten erwartet hatten, lief es am allerbesten: in Mozambik überquerten wir die Grenze inklusive der Formalitäten für die Motorräder in sagenhaften 15 Minuten!

Gastfreundschaft – ein hohes Gut

Egal wo es uns auch hintrieb – wir sorgten überall für großes Erstaunen. Vor allem meinetwegen: sobald ich den Helm abnahm, wurde ich ungläubig angestarrt. Eine Frau in meinem Alter, die mit dem Motorrad durch Afrika reist – das erregte Aufmerksamkeit und war immer für ein Schwätzchen gut.

Die Menschen begegneten uns ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Wir wurden von Wildfremden nach Hause eingeladen, bekamen Autos ausgeliehen für Ausflüge in die Nationalparks oder wurden kulinarisch versorgt. Gastfreundschaft ist ein hohes Gut – jeder weiß in diesen Regionen, wie wichtig gegenseitige Unterstützung ist.

Auf ein Gläschen im Baobab?

Ein Baobab im Norden von Südafrika hat mich besonders beeindruckt. Alte Baobabs neigen dazu, mit zunehmendem Alter in ihrem Inneren Hohlräume zu bilden. Wenn der Mensch nachhilft, können diese Räume mitunter sehr groß werden. Über die ausgeschabten Stellen wächst eine neue Rindenschicht – der Baum lebt trotz des Eingriffs weiter. So auch dieser Baum. Die Eigentümer hatten ihn kurzerhand zur Bar umfunktioniert, die etwa 40 Personen fasst. Was der Baobab jedoch von der Umwidmung seines Innenlebens hielt, blieb sein Geheimnis.

Der südlichste der Baobabs, den wir auf der Reise besuchen konnten, machte einen eher deprimierenden Eindruck. Er stand – oder besser lag – auf dem Grund und Boden einer Farm und war umringt von Getreidefeldern. Der Gigant war zusammen gebrochen. Wir standen vor einem wilden Durcheinander aus Stämmen und Ästen. An den Bruchstellen sahen wir schwarze Flecken. Vielleicht hatte ihn ein Pilz zu Fall gebracht – oder er hat die intensive landwirtschaftliche Nutzung mit Bewässerung und Dünger um sich herum nicht länger vertragen. An manchen Stellen lebte er noch, denn er hatte rechtzeitig zur Regenzeit neue Blätter ausgetrieben. Es kommt vor, dass aus umgefallenen Stämmen oder großen Ästen neue Triebe entstehen, die aus dem alten Baum heraus weiterwachsen.

Auch die schönste Zeit geht mal zu Ende…

Die Regenzeit setzte ein und wir verließen „Baobab-Country“ wieder – die Bäume wachsen nur bis zur Frostgrenze in Namibia und Südafrika. Baobabs bestehen zu einem hohen Anteil aus Wasser – vor allem junge Baobabs vertragen Frost daher gar nicht.

Motorradtour Afrika

Sagenhafte neun Monate hat uns das Leben im südlichen Afrika beschert. Gelehrt hat uns die Reise, wie wichtig es ist, sich selber treu zu bleiben und sich Zeit zu nehmen – fürs Genießen, Entschleunigen, Begegnungen und das Eintauchen in andere Lebenswelten.

Obwohl wir „so viel Zeit“ hatten, konnte ich trotzdem nicht alle Baobab-Standorte aufsuchen, die ich gerne gesehen hätte. Teils lag es an meinen Fahrkünsten, teils daran, dass keine anderen Transportmöglichkeiten zur Verfügung standen oder einfach am begrenzten Reisebudget. Nur ungern verabschiedete ich mich von meinen geliebten Baobabs – im Hinterkopf schon die Idee für eine neue Reise, die dann auch einige Zeit später stattfand.

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Heike Pander
Heike Pander

Heike Pander ist Autorin, Künstlerin und Ethnologin. Begeistert reist sie im südlichen Afrika – am liebsten in Nationalsparks, abgelegenen Gebieten oder zu Baobab-Standorten. Dort fotografiert sie die Giganten, sammelt Geschichten und allerlei Wissenswertes über die Bäume. Zu Hause an der Staffelei entstehen Tierporträts und Baobabs in Pastellkreiden auf handgeschöpftem Papier.

Besuche Heike Pander

www.baobabstories.com und www.heikepander.com

Heike Pander – Baobabs bei Facebook

Heike Pander: Kunst, Fotografie, Reisen bei Facebook

 

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