NoPoo Erfahrungen – Haare ohne Shampoo waschen (Sebum Only & Water Only)

NoPoo Erfahrungen – Haare ohne Shampoo waschen (Sebum Only & Water Only)

Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich im März 2018. Im September 2025 habe ich ihn umfassend aktualisiert – mit meinen neuesten Erfahrungen.

Als ich 2018 das erste Mal über NoPoo geschrieben habe, war das Ganze für mich noch ein Experiment. Inzwischen sind mehr als 7 Jahre vergangen – und meine Haare haben in dieser Zeit viel mitgemacht. Hier erzähle ich dir, wie ich von Shampoo auf Sebum Only umgestiegen bin, warum ich heute Water Only nutze und was sich langfristig wirklich bewährt hat.

Was bedeutet NoPoo eigentlich?

NoPoo heißt: No Shampoo – also Haare waschen ohne herkömmliches Shampoo. Dahinter steckt die Idee, auf aggressive Tenside, Silikone und Chemie zu verzichten und die Haare auf natürliche Weise zu pflegen.

Es gibt verschiedene Varianten:

  • Sebum Only – die Haare gar nicht mehr waschen, nur bürsten
  • Water Only (WO) – die Haare ausschließlich mit Wasser waschen
  • Haarseife – natürliche Seifen aus Pflanzenölen, z. B. Olivenöl oder Aleppo-Seife

Warum ich aufgehört habe, Shampoo zu benutzen

Haare waschen war für mich schon immer lästig. Sie haben schnell nachgefettet, also musste ich alle drei Tage ran. Nach einer Woche ohne Shampoo sah es schlimm aus: nur noch Mütze oder Zopf.

Im Wohnmobil wurde das Ganze noch unpraktischer. Haare über der Schüssel mit Becher spülen – mindestens 2 Liter Wasser, davon fast alles zum Auswaschen des Schaums. Nervig.

Eines Tages habe ich mich gefragt: Was wäre, wenn ich meine Haare einfach nicht mehr wasche?

⇒ Die Wohnmobil Dusche: Notwendig? Selber bauen! Alternativen!

Und dann kam mir eines Tages die rettende Idee:

Mein Einstieg mit Sebum Only

Bei meinen Recherchen stieß ich auf die NoPoo-Bewegung – und genauer auf Sebum Only. Die Idee: das natürliche Haarfett (Sebum) mit einer Bürste von der Kopfhaut bis in die Spitzen verteilen.
Die berühmten 100 Bürstenstriche am Tag.

Also habe ich mir eine Bürste mit Wildschweinborsten besorgt – und angefangen.

  • Anfangs waren die Haare extrem fettig
  • Bürsten machte es nicht besser
  • Ich habe in dieser Zeit oft Haarseife oder nur Wasser zur Hilfe genommen

Nach einem halben Jahr war der Kreislauf von Fetten – Auswaschen – Nachfetten durchbrochen. Die Haare waren nicht mehr so speckig wie früher nach einer Woche, aber auch nicht so trocken wie direkt nach Shampoo. Eher normal.

Water Only: Haare nur mit Wasser waschen

Ein paar Jahre später hatte ich wieder Zugang zu einer Dusche, weil ich regelmäßig schwimmen ging. Damit war Sebum Only vorbei – weil nasse Haare das Sebum nicht mehr halten.

Ich bin deshalb zu Water Only gewechselt:

  • Haare nur mit warmem Wasser ausspülen
  • Zum Abschluss mit kaltem Wasser abspülen (schließt die Schuppenschicht)
  • Ab und zu eine Essigrinse (1 Liter Wasser + 2 TL Essigessenz) für bessere Kämmbarkeit

Dazu massiere ich meine Kopfhaut regelmäßig mit den Fingern. Das reduziert Fett und fühlt sich einfach gut an.

Haarseife & Aleppo-Seife: Meine sanfte Hilfe

Ganz ohne Waschmittel gehe ich nicht durchs Leben. Ab und zu benutze ich Aleppo-Seife oder eine Olivenölseife. Zum Beispiel wenn ich „ausgehe“.

Vorteile:

  • 100 % pflanzlich, keine Chemie
  • biologisch abbaubar – gut für die Umwelt
  • Haut fühlt sich nicht ausgetrocknet an

Im Vergleich zu Shampoo fühlen sich meine Haare danach echt an – nicht künstlich aufgeplustert.

Tipps für die Umstellung

Die Umstellung auf NoPoo dauert. Bei mir waren es etwa 6 Monate, bis sich die Kopfhaut reguliert hat.

Meine Tipps:

  • Geduld haben – am Anfang sehen die Haare fettig aus, das gehört dazu
  • Bürsten – verteilt Sebum, fördert Durchblutung, macht die Haare glänzend
  • Fingerspitzen benutzen – kleine Kopfmassagen helfen enorm
  • Nicht vergleichen – jeder Haartyp reagiert anders

Vorteile von NoPoo


Nach über 7 Jahren ohne Shampoo merke ich die Vorteile deutlich:

  • Weniger Aufwand – keine ständigen Haarwäschen mehr
  • Bessere Hautverträglichkeit – kein Spannungsgefühl, kein Juckreiz
  • Natürlicher Look – Haare sehen gesünder aus
  • Nachhaltigkeit – weniger Plastik, keine Chemie im Abwasser
  • Kostenersparnis – Bürste, (Seife,) fertig

Wenn ich mal normale Seife benutze, merke ich sofort, wie sehr sie meine Haut austrocknet. Dieses ausgesaugte Gefühl habe ich mit Naturseife oder nur Wasser nie.

Meine NoPoo-Produkte

Wildschweinborsten-Bürste & Holzkamm – zum Verteilen des Sebums

Aleppo-Seife (15 % Lorbeeröl) – ab und zu für Haare, Gesicht & Körper

Redecker Bürstenreiniger – praktisch für die Haarbürste

Update: So sieht meine Routine heute aus

Heute bürste ich nur noch, wenn es nötig ist. Meist reicht ein Kamm.
Unter der Dusche wasche ich die Haare mit Wasser – mehr nicht. Ab und zu eine Essigrinse, fertig.

Für die Haut benutze ich Olivenölseife oder Schafmilchseife. Beides vertrage ich viel besser als herkömmliche Produkte.

NoPoo hat für mich nicht nur Haare verändert, sondern auch meine Einstellung zu Pflegeprodukten. Weniger ist wirklich mehr.


Tipp: Wenn dich auch DIY-Rezepte für Zahnpasta, Deo oder Waschmittel interessieren – ich habe dazu einen eigenen Artikel geschrieben.


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Kommentare zum Beitrag

13 Gedanken zu „NoPoo Erfahrungen – Haare ohne Shampoo waschen (Sebum Only & Water Only)“

  1. Ich mache seit ca. 10 Jahren meine Seife selber und verwende dafür nur pflanzliche, gute Fette und zum Beduften ätherische Öle.. auch Haarseife mache ich und hab sie bis Anfang Juli benutzt, seitdem praktiziere ich SO, also gut vier Monate jetzt. Ich komme gut zurecht, obwohl ich langes feines Haar habe, aber zum Glück viele. Zwischendrin ist es mal sehr fettig, dann kann ich es nicht offen tragen. Manchmal wäre da schnelle Abhilfe cool, aber ich will den Kreislauf nich durchbrechen. Gibts da einen Tipp?
    Ansonsten versuche ich auch, so gut wie möglich auf unnötige chemische Dinge zu verzichten und wasche zb wie du mit Natron, Soda, Seife oder Kastanien.
    Ich danke dir für deinen Bericht und wünsche dir alle Liebe für die Zukunft

    Antworten
    • Hallo Grape! Wie schön, dass du auch so gute Erfahrungen mit NoPoo machst. Wenn die Haare zwischendurch mal fettig sind, kann Puder helfen und bürsten. Dir auch alles Liebe :)

      Antworten
  2. Mit dem Corona-Lockdown habe ich angefangen, meine (kurzen dicken) Haare nur noch mit Wasser zu waschen. Dazu bürste ich meine Haare morgens und abends ausgiebig mit einer Wildschweinborste bürste. Anfangs waren die Haare wachsig und fettig, nach einigen Monaten fetteten die Haare nicht mehr so stark, glänzen schön und wirken sehr gesund. Seit zwei Monaten bürste ich nur noch, naß werden sie nur noch im Regen. Inzwischen sind die Haare kinnlang und gesund wie noch nie. Auch die Kopfhaut ist völlig in Ordnung, früher hatte ich mit nässenden, schuppigen Stellen zu kämpfen. Das Experiment geht weiter, vielleicht habe ich doch noch einmal schöne lange Haare!

    Antworten
  3. Ich habe seit 21.3 angefangen ohne shampoo meine Haare zu waschen nur mit wasser und ab und an essig und sie sehen besser aus. Nur die Kopfhaut ist mein problem… Fettig und Kopfhaut (schuppen) im Überfluss…
    Meine Friseurin (und beste Freundin) meinte ich solle es mal mit Kokosöl probieren!
    Vielleicht auch gerade für den umstieg zu #wateronly oder #noshampoo anscheinend sehr gut zu empfehlen laut ihr!

    Antworten
  4. Danke Steffi für diesen Beitrag,
    Ich habe viele Probleme mit meinen Schuppen, welche aber kommen und gehen. Ich bin davon überzeugt das es an der Ernährung liegt und am Stress. Bei Stress wird nicht unterschieden ob Mental oder Körperstress. Mittlerweile habe ich alles mögliche ausprobiert und getestet, ohne den erfolg welcher ich mir erhofft hatte.
    Jetzt probiere ich mal die Haarseife aus und werde noch etwas Teebaum Öl hinzu fügen.
    Mal sehen was passiert… Sonst gibts einfach razfatz Glatze.

    Antworten
    • Hallo Florian! Versuche mal auf Haarseife oder Naturseife umzusteigen. So ganz normale Seife ist gar nicht so gut, weil die meisten auch stark entfetten. Und nimm dir für den Selbstversuch ausreichend Zeit :)

      Antworten
  5. Danke für deine Erfahrungen! Und Respekt, dass du das mit den fettigen Haaren ein halbes Jahr lang durchgehalten hast! Ich habs auch schonmal versucht, allerdings nur mit Wasser waschen, aber ohne Bürsten. Meine Haare haben nach wenigen Tagen/Wochen ganz gräuselig gerochen, da hab ich abgebrochen. Momentan vermeide ich immerhin Plastik und nutze Haarseife.
    Ich würde es trotzdem irgendwann nochmal auf einen Versuch ankommen lassen. Ich frage mich allerdings, ob ich durch diese Methode meine schönen Naturlocken, die immer direkt nach dem Waschen am schönsten zur Geltung kommen, dann immernoch sichtbar sind, oder ob die Haare durchs viele bürsten und das Fett glatt werden? Hat da jemand Erfahrungswerte?
    Liebe Grüße
    Lisa

    Antworten
    • Hallo Lisa! Mit Locken habe ich keine Erfahrungen. Ich bin mittlerweile dahinter gekommen, dass man einfach immer weiter bürsten muss, wenn die Haare mal zu fettig sind. Dann verschwindet auch ein eventuell unangenehmer Geruch wieder. Allerdings riechen die Haare so natürlich immer nach Haar. Nicht nach Apfel oder Kräutern, oder was auch immer für ein Duftstoff im Shampoo ist. Mancher mag das vielleicht als unangenehm empfinden – wobei es ja ein ganz natürlicher Geruch ist. :)

      Antworten
  6. Ich trage auf Reisen immer Fake dreads. Die kannst du rein flechten und drei Monate drin lassen bevor du sie raus machst. Die Haare gehen nicht kaputt und du hast beim waschen nicht so viel Stress, da die dreads nicht so schnell fettig aussehen :)

    Antworten

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