Praia Barranco

Noch vor zwei Wintern war es möglich weit verstreut in den Dünen sein Fahrzeug abzustellen, nun gibt es einen gepflasterten Parkplatz, der der Individualität Grenzen setzt, den Sand vorm Auto verbannt und alle enger zusammenrücken lässt.

Weder Internet noch Telefon gab es in diesem Tal, der nächste Ort war 7 km entfernt.

Die Sonne verschwand jeden Tag um 5 Uhr hinter dem Berg.

Das Wetter zeigte sich von einer schönen Seite. Die Sonne schien, der Wind hatte Pause.

Wir konnten am Strand sitzen, sogar baden gehen.

Lucy ging drei Mal täglich „surfen“ und von einer Schnuppertour durch die Felsen kam sie einmal mit einem Tintenfisch wieder, der sich quer über ihr Gesicht geklammert hatte.

Was für ein Anblick – und kein Fotoapparat zur Hand.

Auf dem großen Felsen, der in der Bucht liegt, saßen manchmal die Kormorane und trockneten ihre Federn.

Einmal kann ein großer Katamaran vorbei, er schwenkte kurz in die Bucht ein und ich dachte schon, er fährt gleich auf den Strand oder wirft einen Anker, er ist dann aber doch wieder abgedreht.

2 Kanus dümpelten eine Weile in der Bucht herum. Ich hatte mich schon gefragt, was die wohl machen, weil gar nicht gepaddelt wurde, sie ließen sich treiben.

Erst als Olaf bemerkte, dass sie angelten, habe ich es auch gesehen.

Und dann war da noch der Taucher, der so plötzlich vor mir aus dem Wasser stieg, mit einer Harpune in der Hand, dass ich ein ziemlich blödes Gesicht gemacht haben muss.

Ja, das waren die Tage am Strand.

Außer Lucy und mir war die meiste Zeit niemand dort.

Alle anderen (die Nachbarn in den LKW, Bussen und Wohnmobilen) verbrachten mehr oder weniger den ganzen Tag in oder vor ihren Wagen auf dem Parkplatz. Selbst das Mädchen, das in einer der Steinburgen am Strand ihr Zelt aufgeschlagen hatte und es sich dort sehr gemütlich eingerichtet hatte, saß bei den anderen auf dem Parkplatz.

Machen wir ja meistens auch so.

Irgendwie seltsam.

Da steht man schon direkt am Strand, bei tollstem Wetter und verbringt doch die meiste Zeit auf einem gepflasterten Parkplatz beim Auto.

Aber die Tage sind ja auch kurz.

Hell ist es von 9 bis 17 Uhr, 8 Stunden:

Zwei bis drei Stunden gehen schon fürs Kochen und Essen und Abwaschen drauf, ein bisschen aufräumen, fegen, etc.

3 bis 4 Stunden täglich gehen wir meistens spazieren, bleiben etwa 2 bis 3 Stunden in denen noch etwas getan werden kann.

Und zu tun haben wir ja auch immer was: Laster-Wartung, PC-Arbeit, Wäsche waschen und so weiter. Kennt man ja.

Und natürlich auch mal die Nachbarn besuchen auf ein „Feierabendbier“ oder so.

Und schwups, der Tag ist rum.

Das schöne Wetter ging nach ein paar Tagen wieder vorbei und mit dem dann aufziehenden Sturm wurden alle krank.

Erst die Kinder von Amelie und Till (Theo und Hugo), dann Till und Amelie, dann Olaf, dann ich.

Wie es den anderen Nachbarn so erging, weiß ich leider nicht.

 

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Kommentare zum Beitrag

10 Gedanken zu „Praia Barranco“

  1. Die Barranco Bucht… wir waren da vor 30 Jahren, da wussten wir noch gar nicht wie die heißt. Verbrachten eine traumhafte Zeit dort. Kann mich noch an die Bude von „Chico“ erinnern, die auf dem Weg zur nächsten Bucht in den Klippen stand und Metronio ausschenkte und gebratene Sardinen anbot. Ansonsten war die nächste Kneipe in Raposeira.
    Hätte nie gedacht, dass diese Bucht heute noch so ähnlich aussieht (naja den Parkplatz ausgeblendet) . Schön dass da noch kein Hotel mit Jachthafen steht.
    Die Polizei tauchte damals nur in Ingrina auf und hat die Badenden ermahnt, das Nacktbadeverbot einzuhalten…

    Antworten
  2. Barranco beach is not suitable for staying with a camper van.
    The beach and area is very dirty with a lot of human waste and rubbish. The local police are tired of the travellers and are cleaning it up. They come now every week to make them leave. It is illegal to free camp in Portugal and the police are very strong on this now.
    Not worth coming to get a big fine.

    Antworten
    • Hallo Bastian!

      Der andere Weg ist schon sehr steil und hat eine ziemlich tiefe Furche. Surfer mit Geländewagen fahren da schon mal runter. Wir haben uns das bisher auch nicht getraut. Würde es wohl zunächst auch hoch versuchen. Aber egal von wo man kommt – der Strand ist toll!

      :)

      Antworten

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