Kulturschock Deutschland

Zurück in Deutschland nach 6 Monaten in Portugal erleben wir einen Kulturschock.

Ja, auch ich glaube es kaum, aber den gibt es, den Kulturschock Deutschland.

Wieder in Deutschland habe ich nach 6 Monaten in Portugal einen Kulturschock.

Ja genau, ich war „nur“ in Portugal. Nicht in Afrika oder Asien, sondern in einem europäischen Land. Doch das Leben in Portugal hat nichts mit dem schnellen Leben in Deutschland gemein. Die Uhren ticken anders dort.

Serra Alcaria Algarve Portugal

Kulturschock Deutschland: Verkehrswahnsinn

Zum ersten Mal nach 6 Monaten wieder auf einer deutschen Autobahn.

In Portugal sind die Straßen frei. Es gibt nur wenig Verkehr. Die Leute fahren langsam. Zum Schnellfahren sind die schmalen Straßen auch gar nicht ausgelegt. LKW­Verkehr gibt es in der Algarve so gut wie gar nicht.

In Spanien sind die Autobahnen recht leer. Auch das „Nadelöhr“ um San Sebastian an der Grenze zu Frankreich, wo zum ersten Mal die Autobahn voll ist, ist kein Vergleich zu dem Verkehr auf einer deutschen Autobahn.

Die Franzosen fahren eh nicht schnell. Wo 90 km/h erlaubt wären, wird eher 80 als 100 gefahren.

Und dann der Verkehrs­-Kulturschock auf der A63 bei Freiburg. Es wird gerast, gedrängelt, gehupt, dicht aufgefahren und ständig die Spur gewechelt. Das Verkehrsaufkommen hat sich gefühlt verfünfacht. Es gibt Staus, Baustellen und viele große, schnelle Autos.

In den Städten ist der Verkehr noch schlimmer als auf der Autobahn. Lange Schlangen an den Ampeln, viel Gehupe, kein Platz mehr, um irgenwo rechts ranzufahren. Der Verkehrsfluss wird am laufen gehalten. Anhalten wird immer schwieriger. Parkplätze gibt es kaum noch. Die meisten sind gebührenpflichtig.

Verkehrshinweise in Castro Marim, Algarve, Porugal
Verkehrshinweise in Castro Marim, Algarve, Porugal

Kulturschock Deutschland: Verbote

Ich frage mich, wie ein Land wie Portugal es schafft, mit so wenig Verboten auszukommen. Es gibt auch kaum Verkehrsschilder. Kaum Gewichtsbeschränkungen oder Parkverbote. Wir hätten uns dort oftmals ein Schild gewünscht, um rechtzeitig zu wissen, ob eine Ortsdurchfahrt mit LKW wohl möglich ist.

In Deutschland ist das Gegenteil der Fall. Es stehen überall so unglaublich viele Schilder, dass es fast nicht möglich ist jedes davon zu erfassen. Es ist, als sähe man den Baum vor lauter Wald nicht nicht mehr. Offensichtlich ist in Deutschland einfach alles irgendwie verboten. Oder mit Strafen, wie Parkgebühren, belegt. Den Vogel abgeschossen hat eine Autobahnraststätte: 2 Stunden parken ­ 12 Euro.

Kulturschock Deutschland: Einkaufen

Nach 6 Monaten wieder in einem deutschen Supermarkt einkaufen.

Schon nach dem dritten Einkauf in Deutschland fällt der Unterschied kaum noch auf. Ich bemerke gar nicht mehr, dass viele Leute nur durch die Gänge hasten und Sachen in ihren Einkaufswagen schmeißen. Wie hibbelig und aufgeregt die Leute vor und hinter mir in der Schlange an der Kasse sind. Wie sie nervös herumspringen von einem Bein aufs andere und andauernd das Handy aus der Hosentasche ziehen, draufschauen und wieder wegstecken.

In der Algarve gab es auch mal eine Schlange an der Kasse. Doch die Portugiesen warten anders.

Sie warten einfach.

Picknickplatz bei Sparta

Kulturschock Deutschland: Platz

In Deutschland ist kein Platz.

Jeder cm² ist bewirtschaftet: Häuser, Straßen, Acker oder Forst. Es gibt so gut wie keine freien Plätze. Keine Wiesen, wenig echte Wälder. Jedes Fitzelchen Erde ist genutzt, bebaubt, ingezäunt.

Und jeder will mit seinem Stückchen Land Geld verdienen. Alles kostet Geld: Halten, Parken, Schlafen. An den wenigen Seen darf niemand sein, der nicht dafür bezahlt. Das gleiche gilt für das Meer, Strände, Sehenswürdigkeiten, Innenstädte. Es ist überall eng, überall sind Menschen.

Es fehlt die Weite, der Raum. In Deutschland fühle ich mich eingesperrt, beengt und reglementiert.

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Kulturschock Deutschland

Schlimm ist, dass ich das alles nach kurzer Zeit kaum noch wahrnehme. Ich werde mitgerissen, passe mich an, es wird normal. Plötzlich stehe auch ich an der Ampel und verfluche innerlich diejenigen, die nicht schnell genug über die Straße kommen, stehe hibbelig in einer Warteschlange, obwohl ich keine Termine habe, Zeit vorhanden ist.

Es ist sehr leicht auf Konsum zu verzichten und sich dem allgemeinen Kaufrausch zu entziehen, aber das System von Enge, von Gegeneinander, dem kann man sich kaum entziehen.

Deutschland bewegt sich auf einem völlig anderen Energielevel. Leider ist es eine Energie, die mich auslaugt, aussaugt und ermüdet.

Und du?

Wie hast du nach der Rückkehr von einer längeren Reise Deutschland erlebt? Im Anschluss an diesen Artikel kannst du einen Kommentar schreiben.

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Kommentare zum Beitrag

64 Gedanken zu „Kulturschock Deutschland“

  1. Huhuuu!
    Wir haben erst jetzt deine Seite hier entdeckt und sind auch als erstes über diesen Beitrag gestolpert.
    Ja, es wird immer unerträglicher in Deutschland… genau so, wie es die meisten hier in den Kommentaren beschreiben.
    Wir waren bis jetzt 1 1/2 Jahre unterwegs mit unserem Bulli in Europa von den Lofoten im Norden bis Griechenland im Süden. Wir hatten immer kurze Touren bis zu einem Monat gemacht, da es uns immer wieder nach Hause gezogen hat – ja, zurück nach Deutschland. Hier haben wir unsere Freunde, Familie und unser zu Hause. Aber wir merken auch immer mehr unser Fernweh bzw die teilweise unerträgliche Situation in Deutschland, die uns runter zieht.
    Wir sind dann immer wieder froh, unterwegs zu sein.
    Wer weiss, wo wir bald landen werden. Wir sind jedenfalls kurz davor, alles aufzugeben und in einem anderen Land ein neues Leben zu beginnen.
    Wir schauen schon seit einigen Jahren bewusst keine Nachrichten mehr, eh fast alles Lüge und zieht uns nur runter.
    Irgendwann steigen wir in unseren Bulli und dann sind wir weg….

    PS: Ihr könnt uns gerne folgen auf Insta: Ingo666 oder soul_flora_official … viel zum Thema Bulli und Reisen und Reiki, Wildkräuter und Spirit.

    Viel Spaß und einen schönen Gruß
    Ingo

    Antworten
  2. Ja, das ist schon oft so, Deutschland ist wie ein Durchlauferhitzer, ich kenne dieses Gefühl und ich danke Dir für die treffende Beschreibung, nirgends ein freier Platz, überall ein Nutzen.

    Antworten
  3. Moin,
    habe die Seite gerade eben entdeckt und noch kaum was gelesen außer dieser Seite und den Kommentaren. Für mich zeigt sich hier, dass es doch noch Leute in Deutschland gibt, die ihr Hirn zum sinnvollen Denken benutzen. Allerdings wird es immer schwerer, solche Menschen zu finden. Die Kommentare hier geben genau mein Empfinden wieder. Wir machen seit Jahren auf eigene Faust Urlaub im mehr oder weniger abgelegenen Hinterland von England und auch für uns ist die Rückkehr nach Deutschland jedesmal ein Kulturschock. Der Egoismus, die Hektik, die Unhöflichkeit. Das ist nicht mehr unser Deutschland, obwohl wir hier aufgewachsen sind. Wir leben zwar noch hier, aber abgelegen in einem Wochenendgebiet. Wenige Nachbarn, aber die wenigen nerven auch zeitweise mit ihrer realitätsfernen Dummheit. Aktuell habe ich einen elektronikfreien 1982er Transporter gekauft, der als Wohnmobil ausgebaut wird, um damit monatelang unterwegs sein zu können. Urlaub von der deutschen Gesellschaft zu machen, ist dringend notwendig, wenn man den täglichen Stumpfsinn nicht teilen möchte. Es gibt nichts besseres, als finanziell unabhängig zu sein. Hört sich nach viel Geld an, ist aber nicht der Fall. Wenn man für Monate im Wohnmobil leben kann, kommt man mit wesentlich weniger Geld zurecht, als die „Mein Auto, mein Haus, mein Boot“-Gesellschaft, die viel verdienen muss, um viel strunzen zu können. Man kann mit wirklich wenig Geld zurechtkommen, weil man Zufriedenheit und Glück eh nicht kaufen kann. Und wenn man handwerklich viel selbst machen kann, ist ein WoMo-Ausbau unproblematisch. Los gehts…

    Antworten
  4. Hallo, ich bin beruflich viel in Österreich, Deutschland, Südtirol und der Schweiz unterwegs. Ich lebe hauptsächlich im wohnmobil und halte Vorträge und Beratungen. Jetzt, September 2018, geht es auf den Straßen überall so zu wie Du es beschrieben hast. Das Überholen der anderen, schnelleren, wird fast schon mit einem Vorwurf (lauter Motor, manchmal gar hupend, besondere Schaltweise, besondere Gangwahl und Höhe der Drehzahl) vorgenommen. Gut, ich fahre fast schon genüßlich, habe schöne Musik, schau mir die Landschaft an, ist eh nicht langsam, mal 80 mal 90. aber das ist zu langsam. Auch sind wir Wohnmobilisten in den Augen der anderen Verkehrsteilnehmer, eher „Staumaschinen“.
    Nun habe ich hier am ammersee ein Lager, dachte, nachdem ich vom Horror München, lebte dort eher auf dem Land, weg bin, daß es hier besser ist. Von wegen, wer vom Gas runtergeht, der ist ein Looser. Auf engsten Straße ist der der Beste, der mit 120 an einem vorbeizieht oder als Entgegenkommender den anderen, allein mit der GEschwindigkeit an den Straßenrand drängt, der ist der GEwinner. Es herrscht eine Aggression das ist unglaublich. Ich werde manchmal selbst aggressiv ohne daß cih das will. Ich werde jetzt im Winter mal wieder nach Griechenland fahren und dann berichten.

    Antworten
  5. DAS WILLST DU NICHT WISSEN!!Habe von 1970-1980 in Deutschland gelebt und gearbeitet. Bin dann ins sogenannte Ausland und habe im Mittleren Osten, in Asien und in den USA gelebt und gearbeitet bin 2006 nach Deutschland zurückgekehrt und haben ein mit einer hohen sechsstelligen Summe mein eigenes Geschäft gegründet! Das ich jetzt verkaufe! Ja ich habe Geld gemacht, trotzdem bin ich mehr als geläutert und gehe mit meiner Familie wieder! Es ist nicht das Land in dem ich mal gelebt habe!!Und nicht nur das Land hat sich verändert sondern auch die Leute (inklusive meiner Verwandten!) Damit ist alles gesagt! Wünsche euch allen viel Glück bei der realisierung eurer Träume.

    Antworten
  6. Ein toller Beitrag! Er drückt genau aus was ich „hier“ nicht immer in Worte fassen kann als ich nach 1,4 Jahren Namibia wieder zu Besuch nach D kam…. erschreckend ist oder war wirklich wie schnell man sich doch wieder da einfügt in diese Hektik den Lärm die vielen Menschen die Enge usw…. erstaunlich!
    Wir waren nach 6 Wochen froh wieder hier zu sein u die Ruhe Freiheiten den vielen Platz das gute Wetter u die Freundlichkeit der Leute leben zu können…
    Gerade auch zum reisen in unserem Camper ist es hier perfekt. Keine Verbote viel Platz und Ruhe! Uns wurde es auch zu eng! LG Alexandra

    Antworten
  7. Hallo zusammen.
    Wir sind erst seit zwei Monaten in Spanien unterwegs. Aber ich habe hier von Anfang an das Gedühl, in einer anderen Welt zu sein. Wir sind doch noch in Europa und trotzdem erlebe ich, das alles anders sein kann.
    Unser erstes Wochenende verbrachten wir bei Bekannten, die hier eine Finca besitzen. Sie waren kurz vor unserem Besuch in Deutschland. Er jammerte so über das was sie erleben hatten. Verkehr, Hektik, Stress………..
    Ich habe es nicht so gesehen. Klar. Ich kam ja gerade von dort.
    Aber jetzt nach nur zwei Monaten kann ich ihn, kann ich euren Artikel sehr gut verstehen. Es ist genauso wie ihr es beschreibt.
    Schlimm ist nur, wenn du weiß, das es so gewollt ist. Das es so gesteuert wird. Das gerade wir Deutschen unter Druck gesetzt werden. Und es scheint zu funktionieren. Leider.
    Aber zum Glück nicht bei jedem. Denn deswegen gibt es ja so viele, die den Weg raus aus Deutschland suchen. Und das ist auch gut so.
    Ich werde auf jeden Fall weiterhin diese südländische Mentalität genießen. So lange es noch möglich ist.

    Antworten
  8. Moin!

    Wir haben leider nicht die Möglichkeit, derart lange weg zu sein. Aber selbst nach vier Wochen Nordskandinaviuen oder erst recht Island geht es uns nicht anders als Euch. Und eigentlich sind selbst Frankreich, Italien, Slowenien schon ein etwas anderer Beat, obwohl sie gleich nebenan sind. Wenn wir im äußersten Norden unterwegs waren, ereilt es uns meist schon südlich von Mora/Dalarnas Län in Schweden – alles wird voller und enger. Und ich kenne jede Menge Leute, die finden es da schon einsam oder gar beängstigend verlassen. Dieselben fragen uns dann auch „Island? Was wollt Ihr denn da? Da ist doch nix!“. Geschmäcker sind halt auch beim Reisen ganz verschieden. Glücklicherweise.

    Antworten
  9. Die Hingabe eines Kellners in Águilas (Spanien, Murcia), uns die Speisekarte verständlich zu machen – unbezahlbar.

    Morgens um vier irgendwo an einer Raststätte in Spanien die Bedienung mit ihrer ansteckend guten Laune nach unseren 20 Stunden Fahrt – unbezahlbar.

    Eine Bretterbude in Frankreich, die Senseo kannte die Läuse mit Vornamen, ein traumhaftes spanisch-französisch-englisch-deutsch-Hand-Fuß-Gemisch endete in einem wirklich leckeren Imbiss – unbezahlbar.

    Die Gewissheit, dass niemand einem in Spanien und Frankreich den Weg schneidet, der Bremsweg immer ausreichen wird und man trotzdem zeitig am Ziel ist – unbezahlbar.

    Für alles andere gibt es Deutschland.

    Freunde und Bekannte einschließlich meiner Lebensgefährtin halten mich für verrückt, dass ich die 2500km nach Südspanien immer mit dem Auto fahren will. Für mich ist das Autofahren dort Erholung.

    Antworten
  10. Der Beitrag ist gerade sehr passend. Ich lebe und arbeite seit mehreren Jahren in Alaska und bin im Moment zu Besuch in Deutschland.
    Die Schnelligkeit des Lebens hier, der dauernd gefühlte Stress und die Ungeduld dadurch, aber auch das Rasen auf der Autobahn, sind für mich immer wieder gewöhnungsbedürftig.
    Es würde wohl eine Weile dauern, bis ich mich wieder an diesen Rhythmus anpassen könnte. Manche Menschen gehen darin auf und fühlen sich wohl, aber ob ich das wieder wollen würde, kann ich mir im Moment schwer vorstellen.
    Das Schöne am Reisen ist auch das Kennenlernen unterschiedlicher Lebensmodelle. Es ist für das Umfeld manchmal schwer nachvollziehbar, aber manchmal passt man einfach besser in ein anderes, als das, in das man hineingeboren wird.

    Antworten
  11. Wir waren 2016 „nur“ 6 Wochen an der portugiesischen/spanischen Atlantikküste. Die freundlichkeit der Portugiese, Spanier, Griechen, Albaner und Kroaten (2015) ist einfach anders als im strammen Deutschland. Wir sind froh, 2017 wieder für 6 Wochen dem deutschen Horror zu entfliehen. Mal sehen, wo wir landen……..

    Antworten
  12. Ich habe die gleiche Erfahrung nach 2 Monaten Griechenland gemacht. Besonders geblutet hat das herzchen wegen der fehlenden Menschlichkeit. Freundlichkeit, Offenheit. Ich habe versucht meinen eigenen Vibe aufrecht zu halten. Das ist wirklich harte Arbeit und gelingt mir nur bedingt….

    Antworten
  13. Versteh ich total, ich muss nächste Woche wieder hoch, inchallah nur für drei bis vier Monate, aber das zerrt jetzt schon an meiner Laune……. und ich war dieses Mal nur in Frankreich und Spanien. Wenn ich aus Algerien wiederkomme, ist der Schock nochmal um einiges heftiger. Ich kann und will so nicht mehr in Dland leben. Mich macht das sonst krank.

    Antworten
  14. Und ich dachte immer nur MIR geht es so…jedesmal wenn ich in Freiburg nach Deutschland rein fahre…französische Autobahnen sind schon irgendwie wie Urlaub und die meisten Franzosen denken scheinbar noch beim Autofahren.
    Und ich dachte immer nur MIR geht es so, nach Wochen oder Monaten wieder „zuhause“ (noch hab ich eine Wohnung in Berlin) – und ich versteh die (meisten) Menschen hier nicht (mehr) und noch weniger…

    Gut, dann liegt es nicht an mir ;-)

    Antworten
  15. …kann ich voll verstehen! Nach 4 Monaten Peleponnes brauchte ich ca 4 Wochen, mich wieder zu akklimatisieren (zog mich daheim zurück und kehrte Stück für Stück wieder zurück in die Hektik) :-(

    Antworten
    • Ich auch nicht und ich arbeite daran. Fürs erste eine saisonarbeit seit zwei Jahren schon. 7 Monate D, 5 Monate LEBEN . Und trotzdem Geld sparen dass daraus 12 Monate LEBEN werden!

      Antworten
  16. Ich wohne seit 30 Jahren in Dänemark und war vor zwei Wochen das erste Mal seit 6 Jahren wieder über die Grenze Richtung Hamburg und Bremen nach Wildeshausen unterwegs. Knapp hinter der Grenze geht die Raserei los, Lichthupe, dichtes Auffahren obwohl mein Vordermann und der wiederum vor ihm nicht schneller fahren können. Hamburg eine einzige Autobahnbaustelle, Stau, stockender Verkehr. Das reinste Irrenhaus. Das reicht fürs erste wieder – da lob ich mir die weite und Leere und Entspanntheit Skandinaviens das schon nördlich von Flensburg beginnt! Die Menschen in dem kleinen Dorf Hölingen wo ich war sind allerdings sehr nett und gar nicht so „typisch deutsch“…alle helfen, schnacken und besuchen sich und haben es gut miteinander. das gefällt mir :-) Gruss Frank Fanø http://www.nomadecamper.dk

    Antworten
  17. Ich wohne seit 30 Jahren in Dänemark und war vor zwei Wochen das erste Mal seit 6 Jahren wieder über die grenze Richtung Hamburg und Bremen nach Wildeshausen unterwegs. Knapp hinter der Grenze geht die Raserei los, Lichthupe, dichtes Auffahren obwohl mein Vordermann und der wiederum vor ihm nicht schneller fahren können. Hamburg eine einzige Autobahnbaustelle, Stau, stockender Verkehr. Das reinste Irrenhaus. Das reicht fürs erste wieder – da lob ich mir die weite und Leere und Entspanntheit Skandinaviens das schon nördlich von Flensburg beginnt! Die Menschen in dem kleinen Dorf Hölingen wo ich war sind allerdings sehr nett und gar nicht so „typisch deutsch“…alle helfen, schnacken und besuchen sich und haben es gut miteinander. das gefällt mir :-)

    Antworten
  18. ich war dieses Jahr das erste mal seit 4 Jahren wieder in D und ein Kulturschock ist noch untertrieben. Ich war in mehreren Städten, Mainz, Frankfurt, Düsseldorf, Gelsenkirchen auch kleineren Städtchen … zum einem ist mir aufgefallen das erheblich mehr ausländische Menschen dort herum laufen als noch vor 4 Jahren, dann dieser Stress überall … Strassen, Geschäfte selbst im Restaurant … vom Supermarkt ganz zu schweigen … ja und stimmt dieser Schilderwald überall … einfach sehr sehr übertrieben … ich bin geblitzt worden bei Stuttgart auf der Autobahn … in einem Stück wo von 120 auf 100 reduziert wird .. nur weil da natürlich Biltzer stehen .. danach ist wieder 120 km/h … ich denke es reicht wieder für viele viele Jahre dieser Besuch in D !

    Antworten
  19. Ich bekomme auch jedes mal wieder einen Kulturschock, wenn ich wieder kurzzeitig zurück bin. Einmal war ich nach wieder für längere Zeit wieder in DE und was Du da mit dem anderen Energielevel schreibst, kann ich nur bestätigen. Die Menschen waren auch irgendwie ‚komisch‘ und ich hab mich ernsthaft gefragt, wie ich es vorher so lange in diesem Land aushalten konnte :D

    Antworten
    • Das Schlimmste für mich ist, dass ich das nach einer Weile in Deutschland gar nicht mehr so merke. Erst, wenn ich dann wieder weg bin, da fällt mir dann eine Last vom Herzen, von der ich gar nicht dachte, dass sie da ist.

      Antworten
  20. Witzig – ich war nur mal eben ein Auto in Südspanien abholen und kann das unterschiedliche Fahrverhalten nur bestätigen: in Spanien und größtenteils in Frankreich absolute Ruhe auf der Autobahn, man achtet auf sich gegenseitig, zieht schon mal links rüber, wenn abzusehen ist, das der Vorfahrende bald einen LKW überholen müßte, kein Drängeln, kein Ranrasen bis in den Kofferraum. Selbst im Berufsverkehr-Stau um Barcelona die totale Entspannung. Und kaum auf der Baseler Autobahn, ging das Drängeln und Schieben los.

    Antworten
  21. Toller Artikel! Mein Mann und ich waren Anfang des Jahres für 3 Monate in Spanien und es erging uns genau wie euch, als wir zurück in Deutschland waren. Das erste Mal im Penny Markt fühlten wir uns fast wie „Außerirdische“. Alle wirkten gestresst, schlecht gelaunt… Direkt nach unserer Rückkehr sind wir in ein Wohnmobil gezogen und sind nun jede freie Minute in der Natur. An schönen Plätzen, wo man noch durchatmen und neue Kraft tanken kann. Momentan sind wir noch 2-3 x pro Woche zum Arbeiten in Hamburg. Anfang November werden wir für (mindestens) 6 Monate nach Spanien und Portugal fahren, von unterwegs aus arbeiten und im Idealfall werden wir dort ein schönes Plätzchen für uns finden, wo wir uns dann komplett niederlassen werden. :) Viele liebe Grüße!

    Antworten
  22. genau so siehts aus.. nur geht es mir alleine durch das leben hier und nicht nach einer langen reise so.. diese hektik, überall autos, dieser konsum und überall muss man mit dem auto hin.wo soll das nur hinführen.. schrecklich.

    Antworten
  23. Hallo Steffi,

    danke für diesen schönen Artikel. Nächstes Jahr im Frühling plane ich meinen ersten „Kurz-Ausstieg auf Probe“, und bin dabei eher zufällig in Portugal gelandet. Nachdem ich ein wenig über das Land gelesen habe glaube ich, dass es mir dort durchaus auch länger gefallen könnte. Und dein Artikel hat diesen Eindruck nochmal bestätigt.

    Beste Grüße…

    Antworten
    • Hallo Reinsch!

      Kennen wir uns schon aus dem WRF?

      Für einen Kurzausstieg auf Probe hast du dir mit Portugal ein tolles Land ausgesucht. Für soetwas ist das Land wohl bestens geeignet und es wird dir sicher viel Spaß machen! Portugal ist wahrscheinlich in dieser Hinsicht ziemlich gefährlich: Du willst wahrscheinlich nicht mehr zurück ;)

      Halte mich auf dem Laufenden!

      Antworten
      • Hallo Steffi,

        „Kennen wir uns schon aus dem WRF?“

        Genau, da bin ich auch unter dem Namen aktiv. Da sich euer Leben und meine Pläne einiges gemeinsam haben habe ich hier im Blog mal kräftig rumgestöbert.

        „Für einen Kurzausstieg auf Probe hast du dir mit Portugal ein tolles Land ausgesucht. Für soetwas ist das Land wohl bestens geeignet und es wird dir sicher viel Spaß machen!“

        Danke schön. Im April geht es los, für 3 Wochen. Ich bin gespannt…

        „Portugal ist wahrscheinlich in dieser Hinsicht ziemlich gefährlich: Du willst wahrscheinlich nicht mehr zurück ;)“

        Na, wenn es so kommt muss ich 2016 an einem Plan tüfteln wie ich länger dort bleiben kann. Gibt sicher schlimmere Schicksale. Aber erst mal sehen.

        „Halte mich auf dem Laufenden!“

        Das mache ich natürlich. In einem Jahr wissen wir dann schon mehr…

        Antworten
  24. Hallo Steffi,
    diese Wahrnehmungen und Erkenntnisse beschäftigen mich und uns auch viel.
    Wir hatten eines unserer Schlüsselerlebnisse in Ferragudo beim Lidl an der Kasse. Ja, echt :)!
    Wir standen in einer (ziemlich langen) Schlange und wunderten uns über die absolute Gelassenheit, die unter den Wartenden herrschte. Tatsächlich kam bei uns eine leichte Unruhe auf, einfach weil wir so geprägt sind… daß das Stehen in einer Schlange in unserer „Leistungsgesellschaft“ verlorene Zeit ist, und dies ist nicht stressfrei hinzunehmen sei …
    Der junge Mann dagegen, der die Waren entgegennahm, liess sich mit jedem Kunden auf ein kleines Pläuschchen ein und es wurde erzählt und gelächelt… und es erinnerte stark an die von uns so geliebten „Tante-Emma-Läden“, die fast ausgestorben sind.
    Wie anders hätte dies in unserem Land ausgesehen … irgendjemand hätte sofort lautstark und vor allem unfreundlich nach der nächsten Kasse geschrien, oder nicht?
    Als wir dieses Erlebnis verinnerlicht hatten, haben wir Portugal und die Mentalität seiner Menschen noch mehr gemocht.

    Antworten
    • Das ist genau so ein Erlebnis, wie ich es auch oft hatte. „Die Portugiesen warten anders. Sie warten einfach!“ Interessant daran finde ich vor allem, dass es so etwas in Europa noch gibt: Menschen, die warten können.

      Antworten
  25. Den Kulturschock kann ich sehr gut nachfühlen! Ich habe vor längerer Zeit 9 Monate in Indien gelebt und gearbeitet. Als ich danach zum ersten Mal wieder in einem Supermarkt war, fand ich die Fülle der angebotenen Artikel geradezu obszön. Und die Eile… das ist in Indien damals unvorstellbar gewesen.

    Zwei Jahre lang war ich in den USA und habe dort gearbeitet. Mein Spitzname war: „The fucking efficient German Doctor“. Damals galt dort überall Tempolimit 55 Meilen/h. Als ich das erste Mal wieder auf einer deutschen Autobahn fuhr, und die Autos rechts und links an mir vorbeiflitzten, drängelten, Lichthupe – ich dachte nur, die brauchen für ihr Auto einen Waffenschein.

    Und wie du sagst, das Deprimierendste ist, dass man sich so schnell wieder daran gewöhnt und selbst diese Mentalität wieder aufgreift.

    Antworten
    • Hallo Christiane! Danke für deinen Kommentar. Das mit dem Supermarkt stimmt auch. Da ist es allerdings immer so – wenn ich vorm Regal stehe und es 10 verschiedene Sorten Mais in Dosen gibt, frage ich mich manchmal, ob ich wohl auf dem richtigen Planeten bin.

      Antworten
  26. Als ich nach drei Monaten Rundreise Kanada + Alaska meinen Camper für die Rückverschiffung klar gemacht habe, war ich entsetzt was ich alles mitgenommen und nicht gebraucht habe.
    Aber als ich dann zuhause war und mich umgesehen habe, war es noch grasser – eigentlich habe ich nichts von all dem zuhause vermist und hatte eine wunderschöne Zeit im Camper.
    Seit dem versuche ich mich von einigem zu trennen und überlege intensiver was ich wirklich zum Leben brauche.
    LG Moga

    Antworten
    • Hallo Moga! Das kenne ich. Vor ein paar Jahren haben wir unseren Haushalt aufgelöst. Wir haben das Notwendigste in je 2 Fahrradtaschen gepackt. Unglaublich, auf was man seine Sachen reduzieren kann. Selbst in den Radtaschen gab es Dinge, die wir nur ganz selten rausgeholt haben. Jetzt stehen seit 7 Jahren Kartons im Keller meiner Eltern. Und ich habe eigentlich überhaupt keine Ahnung, was in denen eigentlich drin ist. Nun leben wir auf 9 qm. Auch da sammeln sich wieder viele Dinge an, die in irgendwelchen Ritzen verschwinden, die keiner braucht. Ab und an machen wir Tabularasa und schmeißen alles raus, was nicht gebraucht wird. Zum Leben braucht man kaum etwas. Freunde, einen Schlafplatz, was zu Essen, wenig zum Anziehen und was Gutes zu lesen. Alles weitere ist irgendwie Luxus und davon braucht wohl jeder seine ganz spezielle Portion.

      Antworten
  27. Ich persönlich bin noch nie längere Zeit im Ausland gewesen, immer nur ein paar Wochen, aber auch danach merkt man häufig die Unterschiede zu anderen ländern,glaub nach mehreren Monaten ist das bestimmt um einiges extremer.

    Antworten
    • Hallo Petra! Ich weiß nicht, ob es nur etwas mit der Reisedauer zu tun hat. Vielleicht auch mit der Andersartigkeit des Reiselandes oder der Art und Intensität der Erfahrungen, die man dort gemacht hat.

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