Zwischen Canada de Gallego und Mazarron befindet sich die Sierra de las Moreras. Eine Hügelkette, deren höchster Berg etwas über 500 Meter hoch ist. Schaut man von unserem Platz aus gen Nordosten, sieht man ihn.
Letztes Jahr ist Olaf mit zwei älteren Herren von der „Ziegenwiese“ und Lucy hinaufgegangen. Dieses Jahr wollen wir ihn zusammen „besteigen“.
Gegen halb 10 am Morgen machen wir uns auf den Weg.
Fast eine Stunde läuft man alleine bis zum Fuße des Berges. Die meiste Zeit kann man einer Piste folgen, die durch das Naturschutzgebiet (die gesamte Sierre de las Moreras steht unter Schutz) führt. Vorbei an hüfthohen Sträuchern und Büschen, an Steinmauern und Bienenkästen.
Irgendwann endet der Pfad und man muss sich querfeldein durchschlagen. Und dann geht es bald steil bergauf. Kein Weg, dem man folgen könnte. Teilweise ist der Bewuchs so dicht, dass wir über kniehohe Büsche steigen müssen. Lucy und Olaf haben dabei viel Spaß und kommen gut voran. Steffi bremst die beiden allerdings ziemlich aus.
Beim Blick zurück schlottern ihr die Knie – Höhenangst?
Kurz nach Mittag erreichen wir den Grad. Von hieraus würde es noch mindestens weitere 100 Höhenmeter bergauf gehen. Aber wir entschließen uns, es hierbei zu belassen und uns langsam an den Abstieg zu machen.
Der Blick von hier oben über den westlichen Teil der Bucht von Mazarron offenbart, wie viele plastikbedeckte Gewächshäuser und Salatfelder es hier eigentlich gibt. Gut sieht man auch die Baustelle und die im sonnenlicht funkelnden Fahrzeuge auf der „Ziegenwiese“. Man kann die Schlangenbucht erkennen und auch noch die nächste Bucht sehen, die am Cabo Cope endet.
Nach einer kurzen Mittags- und Verschnaufpause gehen wir auf der anderen Seite des Berges wieder hinunter. Hier ist es viel grüner und die Büsche fast noch dichter, aber es ist nicht ganz so steil und bald können wir einem sehr schmalen Pfad folgen, der mit Steinmännchen mehr oder weniger gut gekennzeichnet wurde.
Gegen halb drei erreichen wir wieder den Fuß des Berges bei einem Wasserspeicher, der ziemlich leer ist. Wir laufen durch ein Labyrinth von Gewächshäusern und gelangen irgendwie wieder auf die Piste, die uns nach Hause bringt.
Eine weitere knappe Stunde, dann ist es geschafft.
Heute ist Silvester. Morgen beginnt ein neues Jahr.
Ach ja, die so genannte „Ziegenwiese“ ist eine brachliegende Fläche etwa 2 km von unserem „Parkplatz“ entfernt. Dort treffen sich jeden Winter viele ältere Wohnmobilisten, um einige Monate dort zu verbringen. Manche bleiben auch nur ein paar Tage. Zur Zeit stehen dort geschätzt 80 Wohnmobile.