Wie wir einem Hund aus Mallorca ein neues Zuhause als Pflegestelle geben.
Da wir beide Hunde begeisterte Menschen sind und deshalb in den Sozialen Medien Mitglied in diversen Gruppen sind, die sich mit dem Thema Tierschutz beschäftigen, kommt es des öfteren vor, dass wir mit Vermittlungsangeboten verschiedenster Hunde und Katze konfrontiert werden.
Die Anzahl der Tiere aus dem östlichen und südlichen Europa, die eine neue Heimat suchen ist gigantisch. In vielen dieser Länder haben Hunde und Katzen einen ähnlichen Stellenwert wie Ratten bei uns. Sie werden schlecht behandelt, gegängelt, gequält, sich selbst überlassen. In letzter Instanz eingefangen, eingesperrt und getötet. Die Zahl der Menschen, die sich dieser Problematik annehmen, ist groß.
Es soll hier im Folgenden nicht darum gehen die Sinnhaftigkeit des Imports von Haustieren aus anderen Ländern zu befürworten, zu kritisieren oder in Frage zu stellen. Oder aber einen Einblick in gut gemachten oder schlecht gemachten Auslandstierschutz zu geben.
Wenn man sich auch nur grob mit dem Thema beschäftigt, stößt man sehr schnell auch auf die Problematik des Welpenhandels und der Geschäftemacherei mit dem Mitgefühl Ahnungsloser, denen kurz vor Abflug aus dem Urlaubsgebiet noch schnell gegen Gebühr ein Hundewelpe in die Hand gedrückt wird.
Wir möchten von unseren Erfahrungen berichten, wie wir einem Hund aus Mallorca eine Pflegestelle angeboten haben.
Den Namen der Tierschutzorganisation lassen wir zunächst mal weg. Auch den Namen unserer Kontaktperson haben wir geändert. Weil wir uns nicht sicher sind, ob wir diese aus rechtlichen Gründen überhaupt nennen dürfen. Sachdienliche Hinweise dazu bitte gerne an uns.
So kam es, dass uns eines Tages folgende Nachricht erreichte:
Wir haben uns bisher immer gewundert, wie Menschen sich nur aufgrund eines Fotos in einen Hund verliebt haben, ohne ihn jemals gesehen und kennengelernt zu haben. Nie hätten wir gedacht, dass es uns auch mal so ergehen könnte.
Doch interessanterweise waren wir uns beide einig, dass Greta ein tolles Mädchen ist und wir ihr eine Pflegestelle anbieten wollen. Uns ist schon klar, dass diese ganzen “Vermittlungsanzeigen” psychologisches Marketing sind. Mal mehr, mal weniger gut gemacht. Und meistens darauf hinauslaufen zu suggerieren: Wenn du (Mensch) mich nicht rettest, muss ich (Hund) sterben.
Also machen wir uns schlau. Beschäftigen uns mit Auslandstierschutz, insbesondere mit der Organisation, die Greta vermittelt. Finden relativ wenig, aber zunächst mal nichts negatives.
Wir treten mit Tina, der Geschäftsführerin der Tierschutzorganisation in Kontakt. Wir werden gebeten uns und unsere Lebensumstände vorzustellen. So berichten wir von unserem Leben im LKW auf dem Wagenplatz. Und gehen eigentlich davon aus, dass wir als Pflegestelle nicht in Betracht kommen, da wir weder Haus noch Garten zu bieten haben. Wir haben gelesen, dass Pflege- und Endstellen normalerweise intensiv und kritisch begutachtet werden. Und ein Hausbesuch vorab obligatorisch ist. Doch das ist kein Thema. Vorab gibt es nur ein kurzes Telefonat mit Tina.
Nach dem Telefonat schicken wir einige Fotos von uns und wollen noch Fragen klären:
Kannst du uns noch etwas zu Gretas Gesundheitszustand sagen? Du sagtest ja am Telefon, sie müsse noch etwas aufgepäppelt werden… Wie bereits geschrieben werden wir und Greta auf engstem Raum zusammen leben. Für uns ist es daher vor allem wichtig, dass sie z. B. keine Flöhe hat, Milben, für Hunde ansteckende Krankheiten, etc. Muss sie regelmäßig zum Arzt?”
Eine Antwort erhalten wir nicht.
Zwei Tage später erhalten wir von Tina eine E-Mail. Im Anhang befindet sich der Pflegestellenvertrag und eine Vollmacht für den Transport. Beides müssen wir unterschrieben zurück schicken. Greta wird zusammen mit einigen anderen Hunden per Auto von Mallorca nach Deutschland gebracht.
Darüber wie Greta eigentlich nach Deutschland kommen wird, haben wir uns bisher gar keine Gedanken gemacht. Greta reist mit Dogs On Road – Animal Shuttle Service. Einem Lieferwagen, der bis unter das Dach voll ist mit Hunden in Boxen. Es gibt einen Fahrplan, dem zu entnehmen ist, wann der Transporter wo hält: An Autobahnraststätten und Autobahn nahen Parkplätzen in ganz Deutschland. Für uns am nächsten ist Garbsen bei Hannover. So ist für uns die erste Herausforderung mit unserem LKW nach Garbsen zu fahren, um Greta dort in Empfang zu nehmen.
Nach Lesen des Pflegevertrags tauchen Fragen auf:
Die Chip- und Passnummer fehlen dort noch. Warum gibt es nicht die Option auf Übernahme des Hundes? Was ist ein Sicherheitsgeschirr? Hat Greta schon eins? Hat Greta Halsband und Leine dabei? Benötigt sie spezielles Futter? Bringt sie was mit? Zur Abholung kommt für uns nur Samstag, 14.30 Uhr in Garbsen in Frage. Werden wir über eventuelle Verspätungen informiert?
Und erhalten die lückenhafte Antwort:
Die Daten trage ich nach – ich bekomme sie morgen. Vielleicht könnt ihr mir trotzdem schon alles schicken. Das wäre super. Ich hatte das so verstanden, dass ihr nur Pflegestelle machen möchtet. Aber natürlich steht der Übernahme nichts im Wege.
Genau ein Sicherhietsgeschirr bekommt ihr noch von uns. Damit ist der Hund besser gesichert. Super dann organisiere ich das Greta nach Garbsen kommt. Ihr werden dann in einen Chat eingeladen und werdet über alle Infos natürlich informiert.
Tag 1 Der erste Kontakt mit Greta
Wir fahren nach Garbsen, um Greta dort auf einem Parkplatz nahe der Autobahn in Empfang zu nehmen. Zu unserer Überraschung sind wir nicht die einzigen, die hier einen Hund abholen. Die anderen Hunde wurden von anderen Tierschutzorganisationen vermittelt.
Anders als abgesprochen hat Greta nur ein Halsband dabei. Ein Sicherheitsgeschirr, das laut Pflegevertrag Pflicht ist und von Tina zugesichert war, gibt es nicht. So bekommen wir ein Sicherheitsgeschirr als Leihgabe aus dem Bestand einer anderen Tierschutzorganisation.
Der erste Kontakt mit Greta. Wir sind mehr als positiv überrascht. Greta ist genau so, wie wir sie uns vorgestellt haben. Sie übertrifft unsere Erwartungen sogar noch. Bis auf die Sache mit ihrer Größe und dem damit verbundenen Gewicht. Obwohl bekannt, haben wir das unterschätzt. Das Kennenlernen mit Lucy verläuft völlig unproblematisch positiv.
Allerdings fällt auf, dass Greta gesundheitlich in keinem guten Zustand ist. Beine und Pfoten sind übersät mit kahlen Stellen, die nässen und bluten. Davon hat uns vorher niemand etwas erzählt, obwohl dies – wie sich später herausstellt – bekannt ist. Auch sonst macht Greta einen recht mitgenommenen und teilnahmslosen Eindruck, als hätte sie sich ihrem Schicksal ergeben. Sie steht sehr wackelig auf ihren Beinen, das mag am langen Transport in der Box liegen.
Greta lässt sich bereitwillig ins Auto heben und die 30 Minuten Fahrt zu unserem heutigen Übernachtungsplatz ist sie nicht völlig entspannt und es dauert lange, bis sie sich hinlegt. Um einen Blick auf die beiden Vierbeiner zu haben, fährt Steffi heute mal hinten mit.
Der Rest des Tages ist entspannt. Doch es ist schon eine andere Hausnummer einen 30 Kilo Hund zu handeln, als unsere zarte und bewegungsbegabte Lucy mit 15 Kilo.
Tag 2
Greta ist total fixiert auf Lucy. Wo Lucy hingeht, geht auch Greta hin. Sie probiert die selben Grashalme, sie pinkelt auf die selben Stellen und sogar wenn Ressourcen, wie ein Mauseloch ins Spiel kommt, sind wir überrascht, wie viel Nähe Lucy zulässt. Das hat sie ja noch nie gemacht! Mit jedem anderen Hund hätte es schon lange gefunkt.
Schnell bemerken wir, dass Greta ihren Namen gar nicht kennt und dass ihr jemand schon mal Leinenführigkeit beigebracht hat.
Von Tina kommt via WhatsApp die Frage, ob bei uns alles okay ist.
Wir setzen sie davon in Kenntnis, dass Gretas eine Narbe am Bauch hat mit Fäden, die noch nicht gezogen sind und dass es mehrere Wunden/offene Stellen an Gretas Beinen und Pfoten gibt, die bluten und nässen. Wir schicken auch einige Fotos.
Daraufhin erhalten wir die Info:
Genau :) die Wunde ist von der kastration ich frag gleich mal nach wegen den Fäden
Und an den Füßen das ist nichts schlimmes
Das ist leider von dem Chlor Haltungen Putzmittel
Wir haben das genau untersucht
Genau also wir haben es auch auf Milben und Pilze untersuchen lassen alles negativ
Tag 4
Es ist faszinierend, dass für Gretas alles neu zu sein scheint. Sie ist nicht aufgeregt, sondern sehr besonnen. Aber Autos, die auf der weit entfernten Straßen vorbeifahren verfolgt sie gebannt. Genauso wie Flugzeuge oder Hubschrauber am Himmel sie fesseln. Vorbeifahrende Traktoren betrachtet sie gelassen, aber voller Neugierde. Besonders spannend ist es für sie, wenn sie weit gucken kann. Dann sitzt sie minutenlang regungslos am Feldrand und betrachtet die Weite.
Lucy ist weiterhin ihr Vorbild. Sie fühlt sich zu ihr hingezogen, folgt ihr auf Schritt und Tritt und beobachtet sehr genau, was Lucy so treibt und was es so zu schnuppern gibt.
Tina meldet sich erneut und möchte einige Fotos von Greta bekommen.
Wir fragen nochmal nach:
Und was ist mit den Fäden am Bauch?
Und bekommen keine Antwort.
Tag 7
Wir fragen erneut:
Hallo Tina! Könntest du schon in Erfahrung bringen, was mit den Fäden in der Narbe am Bauch ist?
Jetzt, nach 5 Tagen dann die Antwort:
Tina: Ab Montag kann man sie ziehen
Könntest du sie ziehen ? Oder wollt ihr zum Tierarzt ?
Steffi: 2 können wir wohl selbst ziehen. Den dritten können wir versuchen, der sitzt ziemlich fest drin.
Tag 8
Zu Besuch bei Freunden: Wir sind gespannt, wie andere Menschen auf Greta reagieren. Greta wird sehr herzlich aufgenommen und ihre ruhige und ausgeglichene Art kommt ihr sehr zugute, wenn es darum geht bei Menschen zu punkten.
Da Lucy nur selten mit anderen Hunden spielt und mit Greta leider auch eher nicht, freuen wir uns sehr, dass Greta und Ebba offensichtlich gefallen aneinander gefunden haben. Die beiden spielen sehr ausgiebig und eigentlich den ganzen Tag zusammen. Wir entdecken, wie viel Energie in der sonst sehr in sich gekehrten Greta steckt. Wir können sie endlich mal ohne Leine so richtig flippen lassen und sie kann aus sich herauskommen und sich austoben. Davon macht sie auch reichlich Gebrauch.
Tag 10
Menschen scheinen in Gretas Welt keine große Rolle zu spielen. Manchmal haben wir das Gefühl, sie nimmt uns gar nicht wahr. Doch von Tag zu Tag finden wir immer mehr einen Zugang zu ihr. Vor allem über Streicheleinheiten, die sie sehr genießt und über´s Spielen.
In den letzten Tagen sind wir viel unterwegs gewesen. Wir haben aber nicht den Eindruck, dass Greta das Autofahren oder die Ortswechsel belasten. Während der Fahrt liegt sie entspannt im Bett und schaut aus dem Fenster oder schläft.
Am Weserstrand können sich Greta und Lucy im Hundeauslaufgebiet austoben. Greta steht auf Wasser und schmeißt sich gleich mehrmals in die Fluten. Wir spielen mit ihr Ball, was sie anscheinend auf bereits kennt und ihr viel Spaß macht.
Tag 11
Wir gehen mit Greta zu einer Tierärztin. Zum einen um die Fäden ziehen zu lassen. Aber auch um sie untersuchen zu lassen und eine Einschätzung bezüglich ihrer blutenden Wunden zu bekommen, die uns mittlerweile Sorgen machen.
Die Tierärztin hält die Theorie vom chlorhaltigen Reinigungsmittel für abwegig und empfiehlt Tests zu machen. Sie äußert die Vermutung: Parasitose.
Außerdem empfiehlt sie Doxycyclin zu geben, doch wir wollen noch eine Woche abwarten, ob die Stellen nicht auch so verheilen. Wir behandeln die Wunden seit Greta bei uns ist mit Zinksalbe und versuchen mit Verbänden die größte Wunde zu schützen.
Tag 12
Wir tauchen ein weiteres Mal ein in die Zivilisation und besuchen einen Freund. Weil wir gemeinsam kochen, die Übung hier: Hunde nicht in die Küche!
Für die beiden Probanden ganz problemlos. Sie beobachten das Geschehen interessiert vom Flur aus durch die offene Küchentür.
Tag 17
Fazit nach 17 Tagen: Wir haben viel versucht, die möglicherweise in ihr schlummernden Fähigkeiten zu reaktivieren. Doch außer ganz passabel an der Leine zu laufen, kann sie eigentlich nichts. Was sie auf jeden Fall kann ist: Sabberblasen machen, schnarchen und dass die Luft mächtig riecht.
Tina: o suss :) ich werde sie mal langsam inserien ist das ok ?
Und wir fragen zurück:
Haben wir dann noch die Möglichkeit sie auch zu behalten? Bei uns ist die Entscheidungung noch nicht so ganz gefallen.
Tina: Ja natürlich. Dann warten wir noch ab
Tag 18
Steffi: Diese besonders große Stelle an ihrem Hinterbein will einfach nicht verheilen. Wir haben jetzt fast 2 Wochen Zinksalbe draufgemacht.. Ohne Wirkung. Wir waren damit letzte Woche auch schon bei einer Ärztin. Um herauszufinden was das ist müsste sie Tests machen. Du sagtest, dass ein Tierarzt das schon mal getestet hat… Gibt es darüber Unterlagen? Die hat auch eine ganz neue Stelle zwischen den Zehen. Ist Greta auf Mittelmeer Krankheiten getestet worden?
Tina: Ja
Da gibt es Unterlagen die kann ich anfordern
Auf Mittelmeerkrankheiten ist sie negativ gesteht
Steffi: Dann wäre es super, wenn du uns alle Testergebnisse schicken könntest. Und wir gehen damit dann zum Tierarzt. Was meinst du, wie lange das dauert?
Mal wieder 2 Tage Funkstille.
Tag 19
Nach unserem Ausflug nach Garbsen sind wir nun auch endlich wieder in Bremen angekommen und proben mit Greta das Stadtleben.
Auch hier zeigt sich Greta maximal neugierig bis interessiert und meistert gelassen alle Herausforderungen. Bei Begegnungen mit anderen Hunden gibt es keine Probleme. Greta ist sehr ruhig bei der Annäherung und strahlt eine große Gelassenheit aus, selbst nervigen Kläffern gegenüber. Sie ist ein sehr verspielter Hund und spielt am liebsten mit anderen Hunden. Aber auch einem Ballspiel mit Mensch ist sie nie abgeneigt.
Tag 20
Wir fragen nach:
Steffi: Hallo Tina! Bist du mit Gretas Testergebnissen schon weiter gekommen?
Und werden vertröstet:
Tina: Hallo Steffi, sie suchen gerade den test raus. Am Dienstag fahre ich wieder in die Tötung dann bekommst du ihn.
Am Dienstag! Tina vertröstet uns also um weitere 5 Tage. Letztendlich wissen wir auch gar nicht, um was für einen Test es sich handelt und was genau getestet wurde. Im Übrigen haben wir diesen Test bis heute nicht bekommen.
Tag 21
Greta ist jetzt 3 Wochen bei uns.
Die Wunden bluten und nässen nach wie vor unverändert. Die Tierärztin, bei der wir letzte Wochen waren, riet uns zur Behandlung, wenn nach einer Woche keine Besserung auftreten würde. Selbst auf unserer Tube Zinksalbe steht, dass wenn nach 5 Tagen keine Besserung eintritt, ein Arzt aufzusuchen ist.
Letztendlich sind wir nicht nur laut Pflegestellenvertrag dazu verpflichtet, uns um die medizinische Versorgung von Greta zu kümmern. Auch sind wir mittlerweile in Sorge und der Meinung, es muss mal voran gehen.
Wir gehen also zu “unserem” Tierarzt des Vertrauens und stellen ihm Greta vor.
Für ihn steht relativ schnell fest, dass wir es mit Leishmaniose zu tun haben und sieht dringenden Behandlungsbedarf. Er rät zum sofortigen Beginn einer Behandlung mit Medikamenten.
Tests hält er in diesem Fall für entbehrlich, da diese relativ teuer und wenig aussagekräftig sind. Und Greta eindeutige Symptome aufweist.
Es gibt ein ausgedehntes, umfassendes Beratungsgespräch zum Thema Mittelmeerkrankheiten. Und er weist uns auch einige Internetseiten, sowie auf die Publikationen von Dr. Nauke, einem Parasitologen, hin.
Für uns ein ziemlicher Schock.
Es schmerzen die 160 Euro für Tierarztkosten und Medikamente. Schlimmer jedoch ist die Tatsache, das Greta möglicherweise schwer krank ist und eine Ansteckungsgefahr für Lucy besteht.
Unverständlich ist uns, warum uns die Tierschutzorganisation, trotz Nachfrage und dem Hinweis, dass wir auf engstem Raum mit Greta zusammenleben werden und einen eigenen Hund haben, ein krankes Tier vermittelt hat. Dass die Tierschutzorganisation und auch die Tierärzte in Spanien von Gretas Krankheit nichts wissen, ist abwegig.
Nach dem Tierarztbesuch schreiben wir Tina:
Hallo Tina!
Schon als wir Greta in Garbsen in Empfang genommen haben und ihre offenen Stellen an den Beinen gesehen haben, waren wir in Sorge. Da die Wunden stark nässen und auch immer mal wieder bluten, waren wir schon letzte Woche mit Greta auf eigene Kosten bei einer Tierärztin. Sie wollte Greta zunächst Antibiotika verschreiben, um zu schauen, ob die Wunden dann verheilen. Und Tests machen, da sie nur einen Verdacht hatte, was es sein könnte. Dass die Stellen von chlorhaltigen Reinigungsmittel im Tierheim kommen, hat sie mehr oder weniger ausgeschlossen. Sie dachte eher an eine Parasitose. Wir sind mit der Tierärztin so verblieben, dass wir noch eine Woche abwarten und wenn sich nichts verbessert wieder zum Tierarzt gehen.
Da die offenen Stellen nun seit 3 Wochen einfach nicht verheilen und weiterhin nässen und hin und wieder bluten (egal was wir machen – mit Verband und Zinksalbe, Ringelblumensalbe oder ganz ohne alles), sind wir, wie ja bereits angekündigt, heute bei unserem „Haus“tierarzt gewesen. Er kennt sich mit den so genannten Mittelmeerkrankheiten gut aus und hat den Verdacht bestätigt. Wir sollen unbedingt und sofort mit einer Behandlung beginnen, damit Greta noch eine Chance hat, wieder gesund zu werden. Von aufwendigen und teuren Laboruntersuchungen hat er uns abgeraten, da er sich sehr sicher ist und nach seinen Ausführungen auch mit Labortests nicht 100%ig nachgewiesen werden kann, dass sie eine Parasitose hat oder nicht hat. Er hat uns Medikamente mitgegeben: Doxycyclin, Allopurinol, Domperidon, Cydectin. In 2 bis 3 Wochen oder wenn sich Gretas Zustand verschlechtert möchte er Greta wieder sehen.
Viele Grüße Steffi
Wir sind überrascht. So schnell haben wir noch nie eine Antwort erhalten:
Hallo steffi
Bitte auf keinen Fall machen
Ich kenne mich ebenfalls sehr gut mit Mittelmeerkrankheiten aus
Wenn ihr nun diese starken Medikamente gebt – wird Greta Stärke Organ Schäden bekommen !
Bitte sowas nicht ohne Absprache mit uns machen – das hat leider schon alles einen Sinn. Ich mache den auslandstierschutz nun auch schon seit über 10 Jahren ! Und habe selber leishmaniose Hunde.
Man kann ihr nun eine lesihguard Kur machen über 3 Monate und dann nochmal alles testen !
Aber auf keinen Fall allopurinul – und doxy ! Ohne einen aussagekräftigen test oder Ergebnisse !
Ich bin gerade im auto – aber wir können gerne morgen telefonieren !
Du kannst auch zu uns in die Kliniken nach hamburg kommen ! Aber bitte nicht diese Behandlung anfangen und vor allem nicht alle auf einmal !
Unsere Antwort:
Also, da bin ich jetzt entsetzt. Das hättest du mal vorher sagen sollen. Seit 3 Wochen erzählen wir dir von Gretas gesundheitlichen Problemen, haben dir berichtet, was zu sehen ist und haben dir Fotos geschickt. Mit keinem Wort hast du erwähnt, dass es Leishmaniose sein könnte? Obwohl du dich sehr gut auskennst? Die Symptome hatte Greta schon auf dem Transport und das wurde mit keinem Wort erwähnt. Stattdessen hast du uns bestätigt, Greta wäre gesund. Obwohl sie Symptome einer Krankheit zeigt? Warum wurde Greta nicht schon vor der Reise behandelt, oder jedenfalls bevor man sie in eine Pflege/Endstelle vermittelt? Statt uns dazu zu verpflichten, sich um das Wohl des Hundes zu kümmern und uns noch nicht einmal darüber aufzuklären, was sie hat und wie sie behandelt werden muss? Wir haben angekündigt zum Arzt zu gehen und sie untersuchen zu lassen. Auch da, hast du nichts gesagt. Weder einen Verdacht geäußert, noch was wir beim Arzt untersuchen lassen sollen – und was nicht. Wir fühlen uns ziemlich hängen gelassen! Du kannst doch nicht erst alles laufen lassen und danach sagen „so nicht“. Dass es eine Klinik in Hamburg gibt, zu der wir fahren können/sollen, davon war bisher auch nicht die Rede. Ich möchte mich jetzt nicht über Behandlungsmethoden streiten (das kannst du vielleicht besser mit dem Tierarzt machen), aber Greta muss zeitnah behandelt werden. Also, was sollen wir jetzt machen? Klar können wir mit Greta nochmals zum Arzt und Tests machen lassen, gegen vorherige Kostenerstattung. Das hätten wir aber eigentlich gerne schon vorher gewusst.
Tinas Antwort
Nein ich denke nicht das es Leishmaniose ist !
Und das habe ich dir auch gesagt wir haben einen Test gemacht der negativ ist !
Leishmaniose sind ganz andere Symptome ….. geht es Greta gesundheitlich schlecht ?
Die stellen waren noch viel schlimmer als wir sie aus der Tötung geholt haben … sind aber deutlich besser geworden. Wir haben auch einen Abstrich gemacht und auf Pilze etc. untersucht. Ich habe dir ja geschrieben das ich Greta jetzt gerne erstmal ankommen lassen möchte….. und ich finde es nicht sinnvoll wenn wir sie jetzt mit so starken Medikamenten voll stopfen.
Unsere Tierärzte auf Mallorca haben sich alle Greta angeschaut und finden die stellen nicht sehr schlimm …. und hatten dazu geraten Greta erstmal ankommen zu lassen.
Wir können sie gerne in der Klinik in Hamburg untersuchen lassen – und von mir aus auch nochmal einen Mittelmeer check machen lassen.
Wir bekommen in der Klinik in hamburg Sonderkonditionen – und wir vertrauen den Ärzten dort. Alles andere ist leider sehr teuer …. Und für unseren Verein nicht tragbar.
Gerne können wir morgen telefonieren – mir war nicht bewusst das es Greta da durch schlecht geht !
Leishmaniose Hunde haben verkrustete Ohren, Ränder um die Augen, etc. das sind die ersten Symptome
Wir besprechen das morgen !
Ist ihr allgemeiner Zusagen schlecht ?
Zustand ?
Steffi: Vielleicht wäre es gut, wenn du mit dem Tierarzt sprichst. Er hat sie heute untersucht.
Tina: Ich würde gerne erstmal mit dir sprechen wie du sie einschätzt
Hat sie Durchfall ? Ist sie schlapp ?
Solche Sachen sind erstmal für mich wichtig
Dann spreche ich auch gerne mit dem Tierarzt – aber ich weiß wie deutsche Tierärzte bei solchen Fällen handeln
Ich halte Vorträge für Tierärzte bei diesem Thema :)
Also ich kenne mich da wirklich gut aus !
Und diese Medikamente waren der Horror für sie
Steffi: Wir telefonieren morgen zu meiner Einschätzung . Der Tierarzt meint halt ebenfalls, er kenne sich sehr gut aus. Da sitze ich irgendwie zwischen den Stühlen.
Ränder um die Augen hat sie, Verkrustungen an den Ohren sind fühlbar.
Wir vereinbaren, dass Tina am nächsten Tag um 10 Uhr bei uns anrufen wird. Dazu ist es nicht gekommen.
Als Pflegestellen kommen wir an unsere Grenzen: Ein Tierarzt, der zu einer dringenden Behandlung rät und eine Tierschützerin mit zweifelhafter medizinischer Kompetenz, die Greta die Behandlung verwehren will, für die vor allem die Kosten zu hoch sind. (Aha!) Angebliche Testergebnisse von Greta, die uns konsequent vorenthalten werden. Und wir dazwischen. Was machen wir denn jetzt?
Unser Pflegehund ist zum Fulltimejob geworden. Wir recherchieren im Internet über Mittelmeerkrankheiten, Medikamente und Nebenwirkungen und führen abendfüllende Gespräche.
Medikamente geben wir nicht.
Tag 22
Da Tina sich gestern nicht wie besprochen gemeldet hat, schreiben wir sie ein weiteres Mal an, schildern erneut die Situation:
Hallo Tina!
Da du dich ja leider nicht meldest, fange ich nochmal von vorne an. Als wir uns als Pflegestelle für Greta gemeldet haben, haben wir explizit darauf hingewiesen, dass es uns sehr wichtig ist einen gesunden Hund zu bekommen. Was du uns auch zugesichert hast. Schon bei ihrer Ankunft stellte sich heraus, dass sie nicht gesund ist und dass du dies auch wusstest. Mit keinem Wort hattest du die offenen Wunden an Gretas Körper erwähnt. Und auch nicht, dass du nicht weißt, was sie überhaupt hat. Das finde ich schon sehr krass. Zunächst haben wir uns damit zufriedenen gegeben, dass die Stellen angeblich vom chlorhaltigen Reinigungsmittel im Tierheim kommen. Die Wunden nässen und bluten. Wir haben auf eigene Kosten Verbandmaterial und Salben besorgt und Greta damit versorgt. Auch auf eigene Kosten waren wir bei einer Tierärztin. Die Tierärztin hielt die Theorie mit dem chlorhaltigen Reinigungsmittel für abwegig und wollte Tests machen, wenn nach einer weiteren Woche keine Besserung eintreten würde. Es trat keine Besserung ein, und so sind wir ein weiteres Mal, wahrscheinlich wieder auf eigene Kosten zum Tierarzt. Und der stellte die Diagnose Leishmaniose. Wir haben Medikamente mitbekommen, um Greta behandeln zu können. Nun meinst du aber, dass Greta keine Leishmaniose hat und wir sie nicht behandeln dürfen. Du sagst uns aber auch nicht, was wir mit Greta machen sollen und meldest dich einfach nicht. Findest du nicht auch, dass das alles etwas viel verlangt ist von einer Pflegestelle, der du einen gesunden Hund zugesichert hast und die sich nun damit konfrontiert sieht einen kranken Hund zu pflegen und nicht mal zu wissen, was er hat? Das war nicht die Abmachung. Wieso bist du dir so sicher, dass Greta keine Leishmaniose hat? Und wenn auch nur der geringste Verdacht besteht (und der besteht) warum möchtest du dann abwarten? Was abwarten? Wir können deinen Einwand verstehen, dass der Tierarzt keinerlei Tests gemacht hat und somit nicht eindeutig bewiesen ist, dass Greta Leishmaniose hat. Wir müssen Greta also testen. Oder/Und herausfinden, woher die offenen und blutenden Stellen sonst kommen. Einfach abwarten (zumal wir bereits 3 Wochen gewartet haben und wir nicht wissen wie lange sie die Stellen überhaupt schon hat) ist für uns ausgeschossen. Sollte Greta Leishmaniose haben, besteht dringender (Be-)handlungsbedarf und ich halte es für verantwortungslos nichts zu unternehmen. Greta gegenüber, aber auch uns selbst und unserer Hündin Lucy gegenüber. Eine Reise nach Hamburg, womöglich wieder auf unsere Kosten, in die von dir favorisierte Klinik, weil du dort günstige Preise bekommst, kommt für uns nicht in Frage. Auch wir haben nur begrenzte Mittel, sowohl finanziell und auch zeitlich. Wir haben nicht mal einen PKW. Und ich verstehe auch die Notwendigkeit nicht, denn auch in Bremen gibt es Tierärzte und eine Tierklinik. Wenn du möchtest, dass Greta in einer Klinik in Hamburg untersucht wird, dann musst du sie bei uns abholen und sie dort hinbringen. Andernfalls musst du uns einen Tierarzt in Bremen nennen, zu dem wir gehen können und wo die Kostenübernahme durch dich garantiert ist. Wir mögen Greta sehr und sind bereit uns um die zu kümmern, obwohl wir eigentlich keinen kranken Hund haben wollten (siehe oben) und ich denke, dass ist schon mehr, als eigentlich vereinbart ist. Es ist nicht unsere Aufgabe zu beurteilen, ob Greta Leishmaniose hat oder nicht. Wir zweifeln weder an der Diagnose des Tierarztes, noch zweifeln wir an deiner Einschätzung. Aber ob nun Leishmaniose oder nicht, es muss etwas passieren mit ihren Wunden. Greta braucht jetzt eine richtige Behandlung!
Daraufhin gibt es endlich ein Telefonat mit Tina. Darin wiederholt sie, was sie uns auch schon schriftlich mitgeteilt hat. Sie geht davon aus, dass Greta keine Leishmaniose hat und dass Greta auf jeden Fall gesund ist. Dass die Medikamente, die der Arzt verordnet hat, Greta schaden würden und wir sie nicht behandeln sollen. Sie will in der nächste Woche jemanden organisieren, der Greta bei uns abholt und nach Hamburg in die Tierklinik bringt. Wann genau bleibt offen. Erzählt von einer Frau aus Kiel, die mit ihrer Katze ebenfalls dorthin will und die Greta vielleicht mitnimmt. Es ist wieder die Rede von Testergebnissen, die sie uns ja nun bald zuschicken will. Konkrete Termine werden nicht genannt. Außer dass sie gleich am Montag eine Mitfahrgelegenheit für Greta organisieren will. Oder einen Tierarzt in der Nähe für uns finden will. Greta ist nach dem Telefonat komischerweise nicht gesünder als vorher und wir keinen Schritt weiter.
Nach den recht vielfältigen und widersprüchlichen Aussagen, die sie im Telefonat macht, sind wir nicht gerade zuversichtlich, dass seitens Tina bald etwas für Greta getan werden wird.
Auf der einen Seite der Tierarzt, der dazu rät, dringend mit der Behandlung zu beginnen, eben um weitern Schaden zu vermeiden, auf der anderen Seite jemand der nicht unbedingt hilfreich ist, uns seit Wochen nicht ernst nimmt, zunehmend seine Glaubwürdigkeit verspielt und sogar behauptet, eine Behandlung würde Greta schaden.
Wieder einmal: 2 Tage lang passiert nichts.
Tag 23
Das Zusammenleben mit Greta hat sich mittlerweile eingegroovt. Wir haben lange überlegt, wo Gretas Platz sein kann, da wir so viel Platz ja nicht haben. Wir haben ihr unter dem Schreibtisch eine Decke hingelegt und schon am ersten Tag hat sie sich auch für diesen Platz entschieden. Allerdings stand sie bei jeder Bewegung von uns auf und schaute, was los ist. Mittlerweile bleibt sie entspannt liegen. Und nun hat sie sich zum ersten Mal getraut auf´s Sofa zu gehen und sich zwischen die Kissen zu kuscheln. Dies wird in Zukunft ihr neuer Lieblingsplatz sein. Interessanterweise liegt Lucy nun immer öfter auf der Decke unter dem Schreibtisch. Das hat sie ja noch nie gemacht!
Tag 26
Abends um 19 Uhr erhalten wir eine PDF Datei (Test aus einem spanischen Labor)
Tina: Also anbei der Test
Also die praxis in Bremen hat leider zu
Somit müssen wir es organisieren das sie nach hamburg kommt
Ich versuche nächste Woche einen fahrer zu organisieren
Gibt es Tage an denen es Ihnen lieber ist ?
Ah ich sehe gerade das ist der falsche Test
Das ist die andere bracken hündin schreibe nicole gleich mal
Und kläre das ab
Aber wir haben ihn :)
Dies bestätigt unsere Befürchtung, dass in dieser Woche wohl wieder nichts passieren wird. Greta wird nicht nach Hamburg in eine Klinik reisen. Wir werden wieder um eine weitere Woche vertröstet. Einen Test haben wir immer noch nicht erhalten, aus dem was auch immer hervorgehen soll.
Wir lassen das ganze erstmal sacken. Warten auf den richtigen Test, der nie kommt. Und auf eine Terminzusage für die kommende Woche.
Außerdem wird vom persönlichen “Du” auf das förmliche “Sie” umgeschwenkt.
Tag 28
Da wir von Tina wieder nichts mehr hören, melden wir uns bei ihr:
Hallo Tina! Woran erkennst du, dass die Werte nicht zu Greta gehören? Ich kann da keinen Namen oder ähnliches finden. Wir haben hier gerade eine dringende Familieangelegenheit, die viel Zeit beansprucht. Daher ist jeder Tag gleich gut oder schlecht für eine Fahrt nach Hamburg. Einer von uns würde Greta gerne begleiten. Wann ist denn der Tierarzt in Bremen wieder „im Dienst“?
Tag 29
Antwort von Tina:
Guten Morgen :) vielen Dank für die Fotos ! Meine Kollegin nicole meinte das … sie hat die maus damals geholt. Aber ich werde das schnellstmöglich klären habe 2 Hunde raus geholt an dem Datum und 2 negative tests.
In Bremen arbeitet aktuell überhaupt kein Tierarzt :(
Wir kippen hinten rüber, schlagen lang hin und müssen uns Gelächter verkneifen, wenn die Sache nicht so ernst wäre…
Man – also Nicole – kann diesen Test also eindeutig einem Tier zuordnen. Und wir googlen schon, ob es einen Tierarzt-Streik in der Stadt gibt…
Wir fragen nach:
Meinst du das ernst? Und irgendwelche Tests, aus denen nicht hervorgeht, welches Tier überhaupt getestet wurde und nur eine Nicole behauptet, er wäre von Greta, oder auch nicht… ist doch irgendwie wertlos, oder? Du behauptest, Greta hätte keine Leishmaniose, aber verwertbare Tests (auf die wir nun seit fast 2 Wochen warten) gibt es also gar nicht. Aber selbst wenn du recht hast und Greta hat keine Leishmaniose, dann hat sie was anderes. Sie hat offene und blutende Wunden, die nicht verheilen. Wir und unsere Hündin Lucy wohnen auf engstem Raum mit ihr zusammen. Die Diagnose unseres Tierarztes zweifelst du an. Gibst uns aber auch nicht die Möglichkeit zu einem anderen Tierarzt zu gehen („in Bremen arbeitet aktuell überhaupt kein Tierarzt“). Das geht so nicht. Wir wollen noch diese Woche wissen, was Greta hat. Ansonsten wird Greta spätestens Ende der Woche hier ausziehen. So leid uns das auch tut, aber du lässt ihr ja keine Wahl.
Tina: Doch
Natürlich kann man das zuordnen
Mit Chip Nummer und Referenz Nummer beim Labor
Smartvet in Bremen ist aktuell geschlossen ! Die Praxen in hannover und hamburg Sind geöffnet.
Ich werde mich morgen darum kümmern ansonsten haben wir noch 3 Familien die starkes interesse haben – eine familie aus berlin. Da wäre sie dann auch in der Nähe bei einer Spezialistin und man kann dem Hauptproblem auf den gehen gehen.
Ich kümmere mich morgen darum. Vielleicht finde ich einen fahrer. Ansonsten bin ich ab Montag nächste Woche wieder in Deutschland und wurde selber nur Greta zum Arzt fahren.
Oder ich organisiere diese Woche einen Transport – die familie aus Berlin weiss über die Problematik Bescheid
Ich werde mich die Woche darum kümmern ! Da finden wir eine Lösung. Das wäre ein super zuhause in berlin die familie hatte genauso eine hündin die verstoben ist.
Und wegen dem Blutbild schau ich auch nochmal genau nach ! An dem Tag haben wir nur 2 Hunde raus geholt – ich werde morgen meinen Tierarzt beim Labor anrufen lassen. Bitte haben Sie Verständnis das ist eben immer noch eine Tötung da sind über 200 Hunde und täglich werden welche adoptiert. Aber an dem Tag haben wir nur 2 Hunde raus geholt mit test und das war Greta und ein dackel mix
Ich nerve die Tierärzte dort schon täglich.
Vielleicht können sie uns morgen noch ein Video von Greta machen :)
Wenn Ihr Tierarzt keinen Test machen möchte sondern nur sofort die Medikamente geben möchte … ich denke das ist auch keine Lösung ! Ich habe mit vielen Tierärzten darüber gesprochen.
Wie weit wäre diese praxis von Ihnen ? (Link zu einem Tierarzt in Schiffdorf bei Bremerhaven)
Alles dreht sich, nichts bewegt sich. Wir sollen nach Hamburg oder Hannover fahren, möglicherweise nach Schiffdorf. Vielleicht findet sie einen Fahrer. Sie organisiert diese Woche einen Transport nach irgendwo und irgendwann, sie kümmert sich morgen um irgendwas, der Hund kann nach Berlin in die Nähe eines Spezialisten, sie kümmert sich nächste Woche darum, sie kommt an irgendeinem Montag selbst, um Greta zu einem Arzt zu bringen, sie schaut nach einem Blutbild, aus der zweiten geretteten Bracke wird ein Dackelmix, sie hat das Problem, dass Tierärzte von ihr genervt sind, stellt fest, dass die Stimmung bei uns schlecht ist und das wichtigste: Ein Video von Greta wäre toll!
Uns wird klar, dass wir seit 4 Wochen! überhaupt noch keinen Schritt vorangekommen sind und dass wir und Greta keine Hilfe von der Tierschutzorganisation zu erwarten haben.
Das wir bis Ende der Woche gerne Klarheit hätten und Greta sonst nicht mehr bleiben kann, wird sogar komplett ignoriert. Eine Behandlung von Greta auch weiter abgelehnt.
Auf TinasFrage “Was wäre Ihnen den am liebsten ? Wie wäre Ihnen geholfen ? Die Stimmung ist sehr schlecht finde ich – so kennen wir das nicht .” antworten wir
Endlich ernst genommen zu werden wäre ein Anfang!
Tina: Ich nehme sie ganz bestimmt ernst !
Und möchte auch gerne das greta diese Beschwerden nicht mehr hat
Aber sie mit Medikamenten voll zu stopfen ist keine Lösung ! Bitte schicken Sie mir mal den Kontakt von ihrem Arzt ! Dann rufe ich da morgen an.
Um die Medikamente geht es uns schon lange nicht mehr. Wir haben nicht den Eindruck, dass Tina irgendetwas ernst nimmt, da sie nur immer neue Versprechungen macht und nie etwas davon passiert. Wir werden vertröstet, von Woche zu Woche. Und was hat sie eigentlich gegen unseren Tierarzt, den sie, wie schon mehrmals angekündigt, immer noch nicht angerufen hat. Immer sollen wir irgendwoanders hin. Mal hierhin, mal dorthin.
Steffi: Schau doch noch mal, was wir am 28.10. (also vor einer Woche) bereits geschrieben haben. Daran hat sich nichts geändert. Mit dem Tierarzt wolltest du doch letzte Woche schon sprechen?
Tina: Wie heißt euer Arzt ?
Ich habe von ihm keinen Kontakt !
Wir teilen ihr die Kontaktdaten erneut mit.
Tina: Ich rufe ihn morgen an – und werde versuchen mit ihm sprechen.
Was Tina aber viel wichtiger zu sein scheint:
Tina: Die familie aus berlin würde Greta gerne besuchen kommen. Wäre das möglich ?
Steffi: Gib ihnen am besten unsere Telefonnummer, dann können wir direkt ein Treffen vereinbaren.
Tina: Mache ich ! Und ich rufe morgen bei eurem Tierarzt an.
Mit unserem Tierarzt hat sie nicht gesprochen. Unsere Telefonnummer weiterzugeben war ihr wohl wichtiger. Denn schon am nächsten Tag meldet sich “die Familie aus Berlin”.
Keine einzige der sowieso schon schwammingen Zusagen, was sie nicht alles machen und in die Wege leiten will, wird eingehalten. Sind auch kein Thema mehr. Wir sind genauso weit, wie vor 14 Tagen.
Tag 30
Heute springt Greta zum ersten Mal vom Sofa ins Bett. Bisher haben wir sie dort nur während der Fahrt hinein gehoben, damit wir sie unter Kontrolle haben. Damit eröffnet sich für sie eine neue Welt. Sie kann dort liegen, aus dem Fenster schauen oder auch durch den Durchstieg ins Fahrerhaus krabbeln.
Tag 31
Greta ist jetzt über 4 Wochen bei uns. An ihrem Zustand hat sich nichts verändert. Von Tinaist keine Hilfe zu erwarten. Wir wollen nicht noch länger warten, nehmen ihren Einwand aber ernst. So gehen wir heute wieder zu unserem Tierarzt. Mit dem Ziel dort Tests machen zu lassen: Ein großes Blutbild, einen Eiweiß-Elektrophorese Test und ELISA (Titer-Test). Kostenpunkt ca. 300 Euro.
Wir erzählen dem Tierarzt von unserem Dilemma, dass die Tierschutzorganisation die Behandlung verhindern will. Und dass wir, um Greta guten Gewissens behandeln zu können, vorher die Tests machen wollen. Oder ob er nicht eine schönere Diagnose für uns hat, die der Tierschutzorganisation besser gefällt.
Doch der Arzt überzeugt uns ein weiteres Mal davon, dass wir uns zu diesem Zeitpunkt Tests sparen können und stattdessen lieber dringend mit der Behandlung beginnen sollen. Er weist uns darauf hin, dass wir letztlich dazu verpflichtet sind Greta die Behandlung zukommen zu lassen.
Die von Tina genannten schweren Nebenwirkungen der Behandlung sieht er nicht. Letztlich werden die Medikamente Greta nützen und nicht schaden. Vielleicht wird es ihr auch mal ein paar Tage schlecht gehen. Aber wenn wir die Medikamente nicht geben, wird sie sehr wahrscheinlich bald sterben.
Dies deckt sich mit dem Ergebnis unserer eigenen Recherchen. Der Tierarzt hat keinerlei Zweifel an seiner Diagnose und Behandlung und rät dazu Greta auch gegen den Willen der Tierschutzorganisation zu behandeln, zumal auch er uns als Halter hier in der Verantwortung sieht. Er ist entsetzt über das Verhalten der Tierschutzorganisation.
Für uns gibt es nun keinen Grund mehr noch weiter abzuwarten. Zumal die Tierschutzorganisation alle Zeit der Welt gehabt hat tätig zu werden. Auch erschließt sich uns der Sinn nicht, noch einen dritten Tierarzt zu befragen. Zumal bis jetzt die Kostenübernahme nicht abschließend geklärt ist.
Also gibt es zum Abendessen für die gute Greta jede Menge Chemie als Topping aufs Essen.
Und so fängt die ganze Geschichte jetzt erst richtig an. Im Dilemma nichts richtig machen zu können, können wir uns entweder um die Behandlung des Hundes kümmern, oder mit dem Tierschutzverein zusammen arbeiten. Beides gemeinsam geht nicht. Doch zu diesem Zeitpunkt ahnen wir noch gar nicht, was da noch auf uns zukommen wird.
Nachdem die Organisation uns wochenlang hängen gelassen hat, werden wir erfahren, zu welchen Mitteln im weiteren Verlauf gegriffen wird und wie aktiv Tina dann doch werden kann.
Eigentlich wollte ich mich um eine pflegestelle bewerben
Aber noch dem artikel
Geht bei mir nichts mehr
Liebe Anneli!
Lass dich nicht entmutigen einem Hund zu helfen! Sei aber realistisch und gründlich bei der Auswahl der Tierschutzorganisation. Lasse dir Zeit, kläre alles vorab. Scheu dich nicht viele Fragen zu stellen. Lass dir viele, viele Fotos und Videos schicken. Telefoniere am besten mit demjenigen, der den Hund tatsächlich betreut. Frage nach dem genauen Ablauf, wer Futter- und Tierarztkosten übernimmt und an wen du dich direkt wenden kannst, wenn du Hilfe brauchst.
Unserer Greta geht es mittlerweile richtig gut. Und wir sind sehr froh, dass sie nun bei uns ist – und das ist doch alles, was am Ende zählt :)
Bei solchen Geschichten bekomme ich das Kot … So sieht kein verantwortungsvoller Tierschutz aus. Es deckt zu 1:1 mit dem, was eine Rechtsanwältin in ihrem Artikel „Wo hört Tierschutz auf, wo fängt Hundehandel an“ dazu geschrieben hat.
http://dietutnichts.de/wo-hoert-tierschutz-auf-und-faengt-hundehandel-an/?fbclid=IwAR0C_NaXz5qTDLku9_JSGlJp69U567QJ106LSBqMYf0UM9igjETSpRR4-FY
Ich finde es toll, dass ihr euch so gut um Greta kümmert. Gleichzeitig finde ich es wichtig, dass solche Organisationen zukünftig nicht mehr im Tierschutz tätig sein dürfen und ihr Vorgehen dem Veterinäramt – oder welche zuständigen Stelle auch immer – mitgeteilt wird.
Liebe Grüße
Nima
Ein echter Krimi um Greta, und ihr habt ein so grosses Herz für das arme Tier.Was ihr alles schon erleben musstet mit dieser unglaubwürdigen Organisation. Ich bin sehr gespannt, wie euer Bericht weiter geht. Vielleicht wäre es doch nicht schlecht, wenn ihr am Schluss „das Kind doch noch beim Namen“ nennen würdet…..(ihr seid so nett!)
alles Gute!
Uffa… schwierige Situation. Als quasi Betroffene (Chief hat Leishmaniose) kann ich Euch allerdings nur dringend zu einem Test so, wie ihr es schon angedacht habt, raten: weil nein, die Symptome passen nicht nur auf Leishmaniose! Und dahingehend kann ich die Dame sogar ein klein wenig verstehen: nicht viele deutsche Tierärzte kennen sich wirklich gut mit den so genannten Mittelmeerkrankheiten aus…Und ja, sie muss sicherlich behandelt werden, aber zu sagen die Medikamente wären nicht Organ-toxisch, ist schlicht falsch. Viele rechtzeitig behandelte Hunde in Deutschland sterben nicht an der Leishmaniose an sich sondern später an Organschäden. Und ohne Blutteste würde ich niemals einen Hund behandeln lassen! Gut, mag an meinem Beruf liegen, aber Symptome sind halt genau das, ein mögliches Zeichen aber kein Beweis.
Wenn ihr Fragen habt zum Thema Leishmaniose könnt ihr Euch gerne melden.
Toi toi toi für Zwei- und Vierbeiner!
Steffi
Ich hoffe dass das ganze Dilemma ein gutes Ende findet und Greta wieder gesund wird! Bin sehr gespannt wie es weiter geht!
..bin gespannt wie es weitergeht.. ich verstehe das nur zu gut mit dem verlieben.. und ab und an bleibt ein pflegi „hängen“ bis das womo zu klein wird ♥️
Unfassbar! Ich möchte jetzt dringend weiterlesen bitte!!
Wass ein geschichte ist das . Du beiden macht alles so gut. Armes Tier. Bin gespannt wie es weiter geht.
Krass. Einen so hängen zu lassen der hilft dass es einem Hund gut geht, absolututes no go. Ihr seid toll!!!!
Oh Mann, das ist ja der Mega-Krimi. Das arme Tier. Und was für ein Dilemma für euch! Ich kann kaum erwarten was jetzt noch folgt, voll der Cliffhanger
Wir sind sehr gespannt wie es weiter geht! Schnell schreiben….:-)
LG Birgit
Ach, Ihr macht Euch solche Mühe und dann so ein Durcheinander!
Schade!
Statt der Tierschutz dankbar und froh um jeden Helfer ist…
Irgendwie seid Ihr an eine sehr undurchsichtige Organisation geraten.
Ich hoffe, dass noch alles gut wird!
Meine Hündin kam aus Griechenland, aber gesund und munter. Allerdings auch als Welpe – sie macht uns viel Freude.
Die Organisation heißt „Tiere in Not Griechenland „.
Liebe Grüße
Beate